Nati-Coach Murat Yakin
«Xherdan und ich hatten keinen Kontakt mehr»

In rund 10'000 Metern Höhe erklärt Murat Yakin (50), dass die Nati-Tür für Xherdan Shaqiri weiterhin offen steht. Und der Nati-Trainer verrät, von welchem Spieler er besonders viel erwartet und wie er zum US-Sport steht.
Publiziert: 03.06.2025 um 12:05 Uhr
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Aktualisiert: 03.06.2025 um 14:08 Uhr
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Murat Yakin erhofft sich aus der Länderspielreise in die USA weitere Erkenntnisse.
Foto: TOTO MARTI

Darum gehts

  • Murat Yakin spricht über Shaqiri und die USA-Reise der Nationalmannschaft
  • Yakin betont, die Tür für Shaqiri bleibe offen – trotz fehlender Kommunikation
  • Zwei Testspiele in den USA dienen als Vorbereitung für die WM-Qualifikation
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Direkt über Island befindet sich das Charterflugzeug der Schweizer Nati auf dem Weg nach Salt Lake City, Utah, als Trainer Murat Yakin die mitreisenden Journalisten zu einer kleinen Medienrunde lädt. Nach seiner letzten Medienkonferenz zur Kaderbekanntgabe folgte ein öffentliches Pingpong zwischen Murat Yakin und Xherdan Shaqiri über eine mögliche Rückkehr in die Nati. Und auch am Montag wird der FCB-Captain auf rund 10’000 Metern Flughöhe wieder zum Thema. 

Blick: Murat Yakin, hat Sie Xherdan Shaqiri mal zurückgerufen, nachdem Sie ihm eine Nachricht hinterlassen haben vor der letzten Kaderbekanntgabe?
Murat Yakin: Nein, wir hatten keinen Kontakt.

Wie ist das bei Ihnen angekommen?
Soweit ich das technisch beurteilen kann, hat er die Sprachnotiz abgehört – er war bestimmt fokussiert auf die finale Phase mit dem FC Basel. Ich habe seine Rückmeldung ja via Pressekonferenz erhalten, und das hat gereicht.

Das wirkte aber auch wie ein Seitenhieb gegen Sie an dieser Medienkonferenz. Ist die Tür weiterhin offen, wie Sie es angekündigt haben?
Er hat ja klar gesagt, dass er aktuell nicht zur Verfügung steht. Das ist bei mir angekommen, und das akzeptiere ich natürlich. Ich nehme das nicht persönlich. Er hat seinen Rücktritt gegeben, und wir haben genug Spieler, die jederzeit bereit sind, für die Nationalmannschaft zu spielen. Die Tür bleibt aber weiterhin offen.

Murat Yakin Persönlich

Murat Yakin wird am 15. September 1974 in Münchenstein BL als Sohn türkischer Einwanderer geboren. Er und sein Bruder Hakan haben sechs Halbgeschwister. Mit acht tritt Muri den Junioren von Concordia Basel bei – und startet eine der schillerndsten Karrieren im Schweizer Fussball. Er wird Meister mit GC und Basel, spielt für Stuttgart, Fenerbahce und Kaiserslautern und 49 Mal in der Nati. Yakins Talent ist aussergewöhnlich, sein Selbstvertrauen ebenso. Als Trainer führt er Thun in die Super League, Luzern in den Cupfinal und den FCB zu zwei Titeln und in den Europa-League-Halbfinal. Er trainiert auch Spartak Moskau und den FC Schaffhausen. Seine Jobs bei GC und Sion enden aber im Streit. Mit seiner Frau Anja hat Yakin zwei Töchter. Seit August 2021 ist Yakin Nati-Trainer.

Murat Yakin wird am 15. September 1974 in Münchenstein BL als Sohn türkischer Einwanderer geboren. Er und sein Bruder Hakan haben sechs Halbgeschwister. Mit acht tritt Muri den Junioren von Concordia Basel bei – und startet eine der schillerndsten Karrieren im Schweizer Fussball. Er wird Meister mit GC und Basel, spielt für Stuttgart, Fenerbahce und Kaiserslautern und 49 Mal in der Nati. Yakins Talent ist aussergewöhnlich, sein Selbstvertrauen ebenso. Als Trainer führt er Thun in die Super League, Luzern in den Cupfinal und den FCB zu zwei Titeln und in den Europa-League-Halbfinal. Er trainiert auch Spartak Moskau und den FC Schaffhausen. Seine Jobs bei GC und Sion enden aber im Streit. Mit seiner Frau Anja hat Yakin zwei Töchter. Seit August 2021 ist Yakin Nati-Trainer.

Wie sieht es eigentlich bei Fabian Schär aus, der mit Newcastle erneut eine sehr starke Saison gespielt hat?
Ich habe bei ihm schon gespürt, dass er für sich eine klare Entscheidung gefällt hat. So wie ich das wahrnehme, ist das Kapitel für ihn endgültig geschlossen. Wenn ein Zeichen von ihm kommen würde, bin ich jederzeit bereit, mit ihm darüber zu sprechen.

Kommen wir zu den Spielern, die mit dabei sind. Haben Sie in diesem Zusammenzug einen besonders im Fokus?
Lucas Blondel ist für mich beim letzten Zusammenzug zu schlecht weggekommen. Er war auch selbst mit seiner Leistung unzufrieden. Er war das erste Mal dabei, und es hat mir leidgetan, dass er sein Spiel nicht besser durchsetzen konnte. Lucas ist ein sehr zurückhaltender Typ. Jetzt hoffe ich bei ihm auf die gleiche Entwicklung wie bei Miro Muheim. Er war bei seinem ersten Aufgebot im letzten Herbst auch eher zurückhaltend. Und im März ist ihm der Knopf aufgegangen.

Welche Erwartungen haben Sie an Ihren neuen Co-Trainer Davide Callà?
Er hat die richtige Entscheidung getroffen, bis zum Saisonende beim FCB zu bleiben. Die zehn Nati-Tage im März wären es nicht wert gewesen, dafür alles in Basel aufzugeben. Ich freue mich, dass er den Double-Gewinn dadurch miterleben konnte. Ich bin mehr als positiv überrascht, wie er als Trainer auftritt. Das hat mir schon im Trainingslager in Portugal sehr gefallen. Er ist für uns sowohl fachlich als auch als Typ ein Riesengewinn.

Wie empfinden Sie die Stimmung zu Beginn dieser langen Reise in die USA zum Ende der Saison?
Es sind alle hier, bis auf Rubén Vargas, der verletzt ausfällt. Ich musste niemanden überzeugen, um bei diesen Testspielen mitzumachen, und die Stimmung wirkt sehr positiv. Das wird eine schöne Reise.

Die WM-Quali kommt immer näher. Ist das auch ein möglicher Grund für das zahlreiche Erscheinen?
Natürlich, die Konkurrenz wird grösser, die Quali steht kurz bevor, und die Spieler wollen sich zeigen. Ich glaube aber auch, dass sie einfach gerne miteinander Zeit verbringen. Die Mannschaft hat sich in den letzten Jahren zu einem eingeschworenen Haufen entwickelt.

Die beiden Testspiele im März standen unter dem Motto Casting. Ist das jetzt in den USA die Hauptprobe für die WM-Quali?
Ja, diese beiden Spiele sind wichtig hinsichtlich der Qualifikation, und das spüre ich auch. Ich bin aber weiterhin kein Freund davon, das ein Casting zu nennen. Diverse Spieler standen nicht zur Verfügung, also habe ich das Kader aus dem zusammengestellt, was ich zur Verfügung hatte. Die Umstände haben es ermöglicht, dass neue Spieler eine Chance bekommen konnten.

Werden Sie Ihre Stammelf suchen oder kriegen alle mitgereisten Spieler eine Chance?
Ich kann nicht zehn Wechsel pro Spiel tätigen, und wir haben schon konkrete Pläne, eine Stammelf spielen zu lassen. Wir werden aber schauen, dass wir so vielen Spielern wie möglich eine Einsatzzeit ermöglichen können.

Es ist auch ein erstes Testen der USA als Land, in dem in einem Jahr die WM stattfinden wird, zusammen mit Mexiko und Kanada.
Das ist ein wichtiger Grund, warum wir diese Reise machen wollten. Nicht zwingend, um das Gastgeberland kennenzulernen, sondern um den Spielern und dem Staff einen Vorgeschmack geben zu können auf das, was wir erreichen können. Wir können mit diesem Trip das Ziel, das wir im Herbst erreichen wollen, bereits erleben. Auch unser neuer Mindset-Coach will das als Anlass nehmen, um gemeinsam ein Motto und einen Weg zu kreieren. Das wollen wir im Unterbewusstsein bewusst in diese Richtung steuern.

Welche Beziehung haben Sie zu den USA?
Es ist nicht mein Hauptferienziel, aber ich war in den vergangenen Jahren immer mal wieder da. Ich war auch schon als Spieler mit dem FC Basel in Washington und Boston im Trainingslager. Das war eine tolle Erfahrung.

Der Jetlag ist kein Problem für Sie?
Bis jetzt konnte ich das immer sehr gut aushalten. Zudem habe ich ja zu Hause zwei Töchter, da liegt viel Schlafen auch zu Hause nicht drin.

Sind Sie eigentlich ein Fan der grossen US-Sportarten?
Ja, sehr sogar. Ich habe schon mehrmals versucht, an Superbowl-Tickets zu kommen. Bislang leider vergeblich. Nächstes Jahr in Los Angeles will ich es noch einmal versuchen. American Football ist strategisch und taktisch dem Fussball sehr ähnlich. Auch Baseball und Basketball mag ich sehr gerne.

Haben Sie ein Lieblingsteam in der NFL?
Nicht wirklich. Aber ich habe mir auf Netflix die Doku-Serie «Quarterback» angeschaut. Der Umgang der Trainer mit ihren Quarterbacks war extrem spannend zu beobachten.

Ist Granit Xhaka auch eine Art Quarterback?
Granit kann man in dem System, das er in Leverkusen spielt, durchaus so bezeichnen.

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WM-Quali Gruppe A
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Deutschland
Deutschland
0
0
0
1
Luxemburg
Luxemburg
0
0
0
1
Nordirland
Nordirland
0
0
0
1
Slowakei
Slowakei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe B
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Kosovo
Kosovo
0
0
0
1
Slowenien
Slowenien
0
0
0
1
Schweden
Schweden
0
0
0
1
Schweiz
Schweiz
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe C
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Belarus
Belarus
0
0
0
1
Dänemark
Dänemark
0
0
0
1
Griechenland
Griechenland
0
0
0
1
Schottland
Schottland
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe D
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Aserbaidschan
Aserbaidschan
0
0
0
1
Frankreich
Frankreich
0
0
0
1
Island
Island
0
0
0
1
Ukraine
Ukraine
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe E
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bulgarien
Bulgarien
0
0
0
1
Georgien
Georgien
0
0
0
1
Spanien
Spanien
0
0
0
1
Türkei
Türkei
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe F
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Armenien
Armenien
0
0
0
1
Ungarn
Ungarn
0
0
0
1
Irland
Irland
0
0
0
1
Portugal
Portugal
0
0
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe G
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Polen
Polen
2
3
6
2
Finnland
Finnland
2
1
4
3
Litauen
Litauen
2
-1
1
4
Niederlande
Niederlande
0
0
0
5
Malta
Malta
2
-3
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe H
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bosnien und Herzegowina
Bosnien und Herzegowina
2
2
6
2
Rumänien
Rumänien
2
3
3
3
Zypern
Zypern
2
1
3
4
Österreich
Österreich
0
0
0
5
San Marino
San Marino
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe I
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Norwegen
Norwegen
2
7
6
2
Estland
Estland
2
0
3
3
Israel
Israel
2
-1
3
4
Italien
Italien
0
0
0
5
Moldawien
Moldawien
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe J
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Nordmazedonien
Nordmazedonien
2
3
4
2
Wales
Wales
2
2
4
3
Kasachstan
Kasachstan
2
0
3
4
Belgien
Belgien
0
0
0
5
Liechtenstein
Liechtenstein
2
-5
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe K
Mannschaft
SP
TD
PT
1
England
England
2
5
6
2
Albanien
Albanien
2
1
3
3
Lettland
Lettland
2
-2
3
4
Serbien
Serbien
0
0
0
5
Andorra
Andorra
2
-4
0
Qualifiziert
Playoffs
Gruppe L
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Tschechien
Tschechien
2
5
6
2
Montenegro
Montenegro
2
3
6
3
Kroatien
Kroatien
0
0
0
4
Färöer
Färöer
2
-2
0
5
Gibraltar
Gibraltar
2
-6
0
Qualifiziert
Playoffs
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