Nach einem letzten ägyptischen Eckball und einem Kopfball von Ayoub ist Schluss: Schiedsrichter Lopez beendet diese Partie. Damit steht die Schweiz dank einem 3:1-Sieg im Achtelfinal.
Abdelkarim probiert es noch einmal aus der Distanz. Der Schuss wird von der Schweizer Defensive aber geblockt.
Gleich zu Beginn der Nachspielzeit muss sich Brogli doch noch bezwingen lassen: Roshdy hält sich im Schweizer Strafraum Mambwa vom Leib und erzielt dann das 1:3 für Ägypten. Der Ehrentreffer – oder kommt Ägypten noch einmal heran?
Für Llukes geht es nicht weiter: Die fünfminütige Nachspielzeit wird stattdessen Kaufmann bestreiten.
Für ein Foul an Llukes sieht Bendary die gelbe Karte. Die Schweiz fordert mehr: Mit einer Challenge will es einen Platzverweis herbeiführen. Diesen gibt es nicht, aber immerhin Freistoss.
Trotz deutlichem Spielstand bleibt das Spiel intensiv. Abdelkarim liefert sich einen harten Zweikampf mit Sadikaj. Dabei überschreitet er die Grenze des Regulären: Es gibt Entlastungsfreistoss für die Schweiz.
Bitter für Elzoghby: Er verletzt sich bei seinem Abschluss am Bein und kann das Spiel nicht fortsetzen. Für die Schlussminuten kommt dafür Ayoub zum Einsatz. Auch Bendary kommt für Kamal neu in die Partie. Kurz zuvor hat Medhat die Gelbe Karte gesehen.
Ägypten hat noch nicht aufgegeben: Elzoghby wagt einen Schuss von der Strafraumgrenze. Dabei trifft er den Ball aber nicht wunschgemäss: Er geht weit am linken Torpfosten vorbei ins Aus.
Barererwa tankt sich im ägyptischen Strafraum durch und zieht dann ab. Der Versuch ist aber wenig präzise, sodass Abdelaziz diesen sicher festhalten kann.
Schiedsrichter Lopez wird wieder einmal an den Bildschirm gebeten. Der Grund: Die Ägypter wollen ein Handspiel von Llukes im eigenen Strafraum gesehen haben. Ein solches erkennt Lopez aber nicht – einen Elfmeter gibt es deshalb nicht.
Alles gelingt den Schweizern an diesem Freitagnachmittag dann doch nicht: In der 62. Minute hat Nevio Scherrer kurz das leere Tor vor sich, hämmert den Ball aber an den Pfosten. Die unglückliche Szene kann die Schweiz verschmerzen: Zu diesem Zeitpunkt liegt sie im Sechzehntelfinal der U17-WM gegen Ägypten bereits mit 3:0 in Führung.
Einen grossen Anteil daran hat auch Scherrer selbst: Der St. Galler Junior zeigt sich nach 16 Minuten von seiner eiskalten Seite und staubt nach einem schönen Zuspiel von Llukes zum 1:0 ab. Diese Führung hat sich nicht wirklich abgezeichnet: Ägypten startet besser in die Partie und kommt nach zehn Minuten zu einer Doppelchance. Brogli, der nach der Verletzung von Stammtorhüter Pizarro etwas überraschend den Vorzug vor Cherif erhalten hat, bewahrt sein Team aber vor dem Rückstand. Trainer Pisino hatte die Torhüter-Frage bis zuletzt umdribbelt.
Das Vertrauen zahlt der Junior des FC Winterthur aber zurück, denn auch im Nachgang braucht die Schweiz einen guten Torhüter: Er lenkt einen Schuss von Abotaleb über das Tor. Die Schweiz taucht dagegen kaum mehr in der Offensive auf – schlägt nach 39 Minuten aber erneut zu: Bruchez vollendet eine herrliche Schweizer Kombination zum 2:0. Weil ein zunächst gegebener Elfmeter für Ägypten nach VAR-Konsultation zurückgenommen wird, bleibt es bis zur Pause bei diesem Spielstand.
Nach der Pause verwaltet die Schweiz die Führung souverän – und kann kurz vor Ablauf der Stundenmarke gar weiter erhöhen: Stiel wird in der gegnerischen Platzhälfte mit dem Ball am Fuss kaum angegangen, läuft durch und versenkt das Leder dann präzise zum 3:0 im Netz der Ägypter.
Es ist die Vorentscheidung in diesem Spiel, denn Ägypten wird in der Folge kaum noch gefährlich. Das 1:3 durch den eingewechselten Roshdy fällt erst in der Nachspielzeit und damit zu spät.
Entsprechend zufrieden zeigte sich Pisino nach dem Spiel: «Wir haben ein super Spiel gezeigt, eine sehr reife Leistung. Die Jungs waren gut vorbereitet und haben Überzeugung gezeigt. Wir waren effizient. Die Spieler haben unsere Strategie gut umgesetzt. Ich bin sehr stolz auf die Spieler, wie sie das Spiel interpretiert haben.»
Dank dem Sieg über die Nordafrikaner steht die Schweiz an der U17-WM im Achtelfinal. Dort bekommt es die Nati am kommenden Dienstag mit Irland oder Kanada zu tun – die beiden Teams stehen sich am späteren Nachmittag noch gegenüber.



