Darum gehts
- Italien-Coach sieht Schwierigkeit der WM-Quali als Grund für die Enttäuschung
- Jetzt fordert er Änderungen im Qualifikationssystem
- Die Italiener müssen jetzt via Playoffs um das WM-Ticket
Italien taumelt dem nächsten WM-Debakel entgegen. Die 1:4-Pleite gegen Norwegen hat besiegelt, dass die Azzurri auch 2026 nicht direkt zur Endrunde fahren.
Azzurro-Coach Gennaro Gattuso empfindet die Vorwürfe gegenüber seinem Team dennoch als verfehlt und wehrt sich gegen die Kritiker. Stattdessen beklagt der Weltmeister von 2006 den Modus, der die WM-Qualifikation für europäische Teams seiner Meinung nach «zunehmend schwieriger» gemacht habe.
Gegenüber der «BBC» kritisiert der ehemalige Milan-Spieler die Fifa deutlich: «Zu meiner Zeit fuhr der beste Gruppenzweite direkt zur Weltmeisterschaft. Jetzt haben sich die Regeln geändert.»
Laut Gattuso werden andere Kontinente bevorzugt
Gattuso beklagt sich weiter, dass die Chancen auf WM-Plätze von europäischen Teams im Verhältnis zu anderen Kontinenten geschrumpft seien: «1990 und 1994 gab es maximal drei afrikanische Mannschaften, jetzt sind es deren neun.»
Besonders frustriert ihn der Vergleich mit Südamerika: «Sechs von zehn Teams fahren direkt zur WM, das siebte spielt Playoffs gegen ein Team aus Ozeanien (OFC). Das ist enttäuschend. Das System in Europa muss sich ändern.»
Jetzt warten die Angstgegner
Der Weg nach Nordamerika wird für Italien nun maximal unangenehm. Am Donnerstag wird ausgelost, gegen wen Italien im März im ersten K.o.-Spiel antreten muss.
Und ausgerechnet die beiden Endgegner der vergangenen WM-Albträume könnten wieder im Weg stehen: Schweden, das Italien 2018 eliminierte, und Nordmazedonien, das 2022 die Träume zerstörte, sind beide mögliche Gegner aus Topf 4.
So laufen die WM-Playoffs ab
Insgesamt 16 Teams kämpfen in vier Mini-Turnieren um die letzten europäischen WM-Tickets. Italien ist in Topf 1 gesetzt, muss aber im Halbfinale gegen ein Team aus Topf 4 ran.
Nur der Sieger des Mini-Turniers fährt zur WM. Weitere potenzielle Teams in den verschiedenen Töpfen sind Rumänien, Albanien, Nordirland, Kosovo, sowie mit hoher Wahrscheinlichkeit die Türkei und die Ukraine.
Für Italien heisst das: Die WM-Chance lebt, aber sie führt über den gefährlichsten Pfad, den dieses Team kennt. Und nach den traumatischen Erlebnissen der letzten Jahre wird es auch ein Weg voller Angstgegner.