«Teams gewinnen Pokale, niemand sonst»
England-Coach Tuchel macht klare Bellingham-Ansage

Der Druck auf England-Trainer Thomas Tuchel ist gross: Das Land wartet sehnlichst auf einen WM-Titel. Dazu will er das beste Team formen – und nicht zwingend die talentiertesten Spieler aufbieten.
Publiziert: 16:39 Uhr
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Ein Team für die Weltmeisterschaft formen, statt einfach die talentiertesten Spieler aufzubieten: England-Coach Thomas Tuchel schreckt vor umstrittenen Personalentscheiden nicht zurück.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Tuchel: England als Underdog an der WM, er sieht andere Nationen als Favoriten
  • Trainer betont Teamgeist und will nicht einfach die talentiertesten Spieler aufbieten
  • Kane verletzt, Rückkehr für WM-Qualifikationsspiel gegen Lettland geplant
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Gian-Andri BaumgartnerRedaktor Sport

Nach nichts sehnt sich Fussball-England mehr als nach dem WM-Titel: Seit mittlerweile 59 Jahren wartet das Mutterland des Fussballs auf den grossen Triumph. Entsprechend schwer wiegt der Druck auf Nationaltrainer Thomas Tuchel (52). Vor dem Testspiel gegen Wales am Donnerstag versucht der Deutsche aber, sich etwas davon zu befreien: «Ich sehe nicht ein, weshalb wir uns die Last des grossen Favoriten auferlegen sollen.» Aus diesem Grund macht er klar: «Wir werden als Underdog an die Weltmeisterschaft reisen.»

In der Favoritenrolle sieht Tuchel dagegen Brasilien, Argentinien, Spanien und Frankreich – Nationen also, die in der jüngeren Vergangenheit an der WM reüssiert haben. Seinem Team räumt er zwar auch Chancen ein, betont aber: «Lasst uns Schritt für Schritt gehen.» Und vor allem: «Wir müssen als bestes Team anreisen.»

Inspiration aus der NFL

Das Team: Es steht für Tuchel im Zentrum. «Wir sammeln nicht die talentiertesten Spieler, sondern versuchen, ein Team aufzubauen. Teams gewinnen Pokale, niemand sonst.» Den Satz habe er in einer Dokumentation über das American-Football-Team New England Patriots aufgeschnappt und könne nur zustimmen.

Gleichzeitig ist es eine Anspielung auf die Nicht-Nominierung von Top-Spielern wie Jude Bellingham (22), Phil Foden (25) und Jack Grealish (30) für den aktuellen Zusammenzug. Diese hat in England heftige Reaktionen ausgelöst.

Starker letzter Auftritt

Erklärt hat Tuchel diesen Entscheid neben der teils fehlenden Spielpraxis dieses Trios vor allem damit, dass er die praktisch gleiche Auswahl wie für die letzten Spiele im September, als England ohne die drei Stars unter anderem Serbien gleich mit 5:0 vom Platz fegte, habe aufbieten wollen. Sein Ziel: Durch die Kontinuität den Zusammenhalt im Team im Hinblick auf die WM im kommenden Sommer weiter stärken.

Allerdings: Zumindest im Testspiel gegen Wales muss dieses ohne seinen Leithammel auskommen. Captain Harry Kane (32) ist wegen einer Fussverletzung zu einer Pause gezwungen. Eine Rückkehr im WM-Qualifikationsspiel gegen Lettland (14.10.) sei aber vorgesehen, so Tuchel.

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