«Der Verein hat mich im Stich gelassen»
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Salah packt über Liverpool aus:«Der Verein hat mich im Stich gelassen»

Abschied am Samstag?
Warum Superstar Salah bei Liverpool keine Rolle mehr spielt

Der FC Liverpool hat Mohamed Salah nach einem explosiven Interview nicht nach Mailand mitgenommen. Am Samstag will sich der Ägypter an der Anfield Road wohl verabschieden, bevor er an den Afrika-Cup reist. Was danach kommt, lässt er offen.
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«Es ist klar, dass jemand will, dass die ganze Schuld auf mich geschoben wird.» Mohamed Salah glaubt beim FC Liverpool an eine Verschwörung gegen ihn.
Foto: Getty Images

Darum gehts

  • Salahs Zeit beim FC Liverpool könnte enden: Wut, Verschwörungstheorien und Abschied
  • Salah fühlt sich respektlos behandelt und erhebt Vorwürfe gegen den Verein
  • Vertrag bis 2027 mit wöchentlichem Gehalt von 430'000 Franken erschwert Klubwechsel
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Florian RazReporter Fussball

Gut möglich, dass es das war. Nach 420 Spielen für den FC Liverpool mit 250 Toren und 116 Assists könnte die Zeit in Nordengland für Mohamed Salah (33) so zu Ende gehen: mit Wut, Verschwörungstheorien und durch die ganz kleine Tür.

Drei Spiele hat Salah zuletzt in Serie auf der Bank begonnen. Bei der Begegnung in der Champions League gegen Inter Mailand (1:0) war er nicht mal in der Reisegruppe, stattdessen trainierte er auf der Insel im Gym, wie er auf Instagram präsentiert. Diesen Samstag spielt Liverpool noch gegen Brighton. Fraglich, ob Salah da überhaupt im Aufgebot ist.

Am Montag darauf wird er Liverpool verlassen und zum ägyptischen Nationalteam an den Afrika-Cup reisen. Bald danach öffnet bereits das Transferfenster. Und alle Zeichen deuten darauf hin, dass Salah dann den Klub wechseln wird.

Der Trainer sagt: «Ich habe keine Ahnung»

«Hand aufs Herz: Wird Mohamed Salah je wieder ein Spiel für den FC Liverpool bestreiten?» So hat das ein Journalist vor der Partie in Mailand gefragt. Arne Slot (47) hat eine Antwort gegeben, die eigentlich nichts aussagt. Und gerade darum so vielsagend ist. «Ich habe keine Ahnung. Ich kann diese Frage nicht beantworten», hat der Trainer der Liverpooler gemeint.

Es wirkt, als habe Salah am vergangenen Wochenende nicht nur sämtliche Brücken zwischen ihm und dem FC Liverpool eingerissen. Er hat auch noch das Klubhaus in Brand gesteckt mit einem Interview, das bereits jetzt als legendär gelten darf.

Nach dem 3:3 seines Teams gegen Leeds, das er zur Gänze von der Bank beobachten musste, erklärte Salah, er fühle sich «unter den Bus geworfen». Danach erhob er schwere Vorwürfe gegen eine nicht genannte Person im Verein: «Es ist klar, dass jemand will, dass die ganze Schuld auf mich geschoben wird.» Und dann meinte er zu Slot: «Ich habe oft gesagt, dass ich und der Trainer eine gute Beziehung haben. Aber plötzlich haben wir gar keine Beziehung mehr.»

Es war eine Mischung aus Schrei nach Liebe und Machtanspruch. Vor allem als er erklärte: «Ich will Respekt. Ich muss nicht mehr jeden Tag um meinen Platz kämpfen, weil ich ihn mir verdient habe.»

Der Lack hat einige Kratzer bekommen

Salahs Problem: Nachdem er sein Team in der letzten Saison auf seinen Flügeln zum Meistertitel getragen hat, ist er jetzt in Unterform. Und die gegnerischen Teams nutzen gnadenlos aus, dass er sich notorisch ungern an der Defensivarbeit beteiligt. Vorne keine Tore, hinten augenscheinlich mitschuldig an einer wackelnden Abwehrreihe – Salahs Ruf in Liverpool hat in dieser Saison mehr Kratzer abbekommen als ein in der Anfield Road geparkter Porsche mit Manchester-United-Wimpel.

Slots Problem: Mit Salah bekommt er seine Defensive offenbar nicht dicht. Ohne ihn hat er einen beleidigten Superstar im Team, der nicht vor der öffentlichen Konfrontation zurückschreckt.

Lohn macht Klubsuche kompliziert

Bleibt als Letztes das Problem des FC Liverpool. Der hat dem von den Fans während acht Jahren heiss geliebten Ägypter erst im April noch einmal bis Juni 2027 laufenden Vertrag gegeben. Der soll Salah 430’000 Franken einbringen. In der Woche.

Das schränkt die potenziellen neuen Arbeitgeber massiv ein. Diese Lohnsumme dürfte höchstens ein Verein aus Saudi-Arabien übernehmen können. Oder Liverpool muss weiterhin einen Teil von Salahs Salär übernehmen, obwohl er für einen anderen Klub spielt. Bloss, um wieder Ruhe in Klub und Team zu bekommen.

Salah bereitet sich trotzdem schon einmal auf einen Abschied vor. «Ich habe meiner Mutter gesagt: Komm’ ans Brighton-Spiel. Ich weiss nicht, ob ich spielen werde, aber ich werde es geniessen. Ich werde es geniessen, weil ich nicht weiss, was geschehen wird. Ich werde mich an der Anfield Road verabschieden und dann an den Afrika-Cup reisen. Was geschieht, wenn ich dort bin, weiss ich nicht.»

Premier League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Arsenal FC
Arsenal FC
15
19
33
2
Manchester City
Manchester City
15
19
31
3
Aston Villa
Aston Villa
15
7
30
4
Crystal Palace
Crystal Palace
15
8
26
5
Chelsea FC
Chelsea FC
15
10
25
6
Manchester United
Manchester United
15
4
25
7
Everton FC
Everton FC
15
1
24
8
Brighton & Hove Albion
Brighton & Hove Albion
15
4
23
9
FC Sunderland
FC Sunderland
15
1
23
10
Liverpool FC
Liverpool FC
15
0
23
11
Tottenham Hotspur
Tottenham Hotspur
15
7
22
12
Newcastle United
Newcastle United
15
2
22
13
AFC Bournemouth
AFC Bournemouth
15
-3
20
14
Brentford FC
Brentford FC
15
-3
19
15
FC Fulham
FC Fulham
15
-4
17
16
Leeds United
Leeds United
15
-10
15
17
Nottingham Forest
Nottingham Forest
15
-11
15
18
West Ham United
West Ham United
15
-12
13
19
Burnley FC
Burnley FC
15
-14
10
20
Wolverhampton Wanderers
Wolverhampton Wanderers
15
-25
2
Champions League
UEFA Europa League
Abstieg
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