Hansi Flick kam bei seinem Trainer-Debüt beim DFB Anfang September ganz schön ins Schwitzen. Seine neue Mannschaft knorzte sich in St. Gallen gegen das überwiegend aus Amateuren bestehende Liechtensteiner Team über die 90 Minuten, schaffte nur mit viel Mühe einen 2:0-Erfolg. Gegen Kicker, die im Alltag einer normalen Arbeit nachgehen! Und die in der Corona-Pandemie zeitweise nicht einmal Partien mit ihren Klubs bestreiten durften!
Flicks Mannen schlichen nach Spielschluss irritiert vom Platz, während sich die Liechtensteiner vom Publikum so richtig feiern liessen. Nur 0:2 statt einer Kanterniederlage! Yanik Frick, Sohn von Vaduz-Trainer und Ländle-Legende Mario Frick, gönnte sich auf dem Platz gar Wurst und Bier – ehe er von Nationaltrainer Martin Stocklasa gemassregelt wurde.
«Eher die Ausnahme als die Regel»
Letzterer blickt zufrieden auf jenen starken Auftritt zurück: «Das war beste Werbung für uns alle. Für die Spieler, aber auch für den Verband. Es zeigt: Wenn man akribisch arbeitet, erhält man auch irgendwann den Lohn dafür.» Nun: Wenn nicht in Form von Punkten, dann wenigstens in Form von Anerkennung, die es vonseiten der Medien und des Gegners gab.
Ob die Liechtensteiner die DFB-Stars erneut so richtig ärgern können? Kaum, das lässt auch Stocklasa durchblicken: «Da muss man die Kirche im Dorf lassen. Es ist optimal gelaufen im September. Das ist aber eher die Ausnahme, als die Regel. Deutschland ist immer noch Deutschland, einer der grössten Gegner überhaupt! Sie werden sich nach dem ersten Duell mit uns auch Gedanken gemacht haben!» (mpe)
