Franzosen schiessen nach Nizza-Entlassung gegen Favre
«Er hat keinen Zugang zu den jungen Spielern»

Der Schweizer Trainer Lucien Favre ist bei Nizza entlassen worden. Das Image des 65-Jährigen hat während seines zweiten Engagements beim Klub stark gelitten.
Publiziert: 10.01.2023 um 15:01 Uhr
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Aktualisiert: 10.01.2023 um 20:46 Uhr
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Das zweite Nizza-Engagement von Lucien Favre endet nach einem halben Jahr mit der Entlassung.
Foto: imago/Revierfoto
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Andrea CattaniRedaktor Sport

Für Lucien Favre hat die zweite Amtszeit als Trainer bei OGC Nizza frühzeitig geendet. Am Montag gaben die Klub-Bosse bekannt, dass der Klub nicht mehr länger auf die Dienste des 65-jährigen Waadtländers zählen will.

Zum endgültigen Verhängnis wurde Favre die 0:1-Pokal-Schmach gegen den Drittligisten Le Puy am vergangenen Samstag. Doch die Kritik am Schweizer Trainer geht über das unrühmliche Cup-Out hinaus. Die französischen Medien gehen mit Favre hart ins Gericht.

Favre merkte man die Krise deutlich an

Bei Nizza habe Lucien Favre zwar schwierige Umstände und einen unvollendeten Kader vorgefunden, schreibt beispielsweise das französische Fachblatt «L'Équipe». Doch Favre sei es nie gelungen, die jungen Spieler bei Nizza richtig zu erreichen. «Er hat es nie geschafft, seine taktischen Kenntnisse an die jungen Spieler weiterzugeben. Er hatte nie den Zugang zu ihnen», so das harte Verdikt von «L'Équipe».

Man habe dem Trainer auch angemerkt, dass er sich bewusst gewesen sei, dass die Klub-Führung längst nicht mehr mit voller Überzeugung hinter ihm gestanden habe. «Zuletzt hielt Favre nur noch minimalistische Pressekonferenzen ab. Nach dem Cup-Aus war er auch offensichtlich niedergeschlagen und schien keinerlei Lösungen mehr bereitzuhaben», so «L'Équipe» weiter.

Die Trainerstationen von Lucien Favre

2022/23: OGC Nizza

2018 - 2020: Borussia Dortmund / Sieger deutscher Superpokal

2016 - 2018: OGC Nizza

2011 - 2015: Borussia Mönchengladbach

2007 - 2009: Hertha Berlin

2003 - 2007: FC Zürich / 2x Meister, Cupsieger

2000 - 2002: Servette FC / Cupsieger

1996 - 2000: Yverdon Sport

1992 - 1995: FC Echallens

2022/23: OGC Nizza

2018 - 2020: Borussia Dortmund / Sieger deutscher Superpokal

2016 - 2018: OGC Nizza

2011 - 2015: Borussia Mönchengladbach

2007 - 2009: Hertha Berlin

2003 - 2007: FC Zürich / 2x Meister, Cupsieger

2000 - 2002: Servette FC / Cupsieger

1996 - 2000: Yverdon Sport

1992 - 1995: FC Echallens

Nizza sägte den Trainer schon während der WM ab

Der Journalist Maxime Tilliette vom Sender «RMC Sport» bezeichnet Favres Rückkehr nach Nizza ebenfalls als Enttäuschung. «Favre konnte die Erwartungen nie erfüllen, welche die Fans in ihn vor der Saison hatten.» Der Schweizer muss die Südfranzosen mit einem Schnitt von 1,27 Punkten pro Spiel nach etwas mehr als fünf Monaten wieder verlassen. Zum Vergleich: Bei seinem ersten Nizza-Engagement (2016-2018) holte Favre noch durchschnittlich 1,54 Punkte pro Match.

Übereinstimmend berichten mehrere französische Medien, dass die Blamage im Coupe de France am Samstag nur noch der letzte Tropfen gewesen sei, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Die Entscheidung, nicht mehr mit Favre weiterarbeiten zu wollen, fiel bei Nizza aber offenbar schon während der Fussball-WM im Dezember.

Ligue 1: Nizza-Trainer Lucien Favre bricht TV-Interview ab

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