Marseille-Präsident wütet in den Katakomben
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Staff will Kamera entfernen:Marseille-Präsident wütet in den Katakomben

Droht mit Liga-Austritt
Marseille-Boss rastet aus: «Diese Scheiss-Liga ist korrupt!»

Nach einer Liga-Niederlage gegen Auxerre kritisierten die Verantwortlichen von Olympique Marseille die Schiedsrichter der Liga scharf. Nun drohen dem OM-Präsidenten Pablo Longoria rechtliche Konsequenzen.
Publiziert: 25.02.2025 um 07:26 Uhr
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Aktualisiert: 25.02.2025 um 09:01 Uhr
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Olympique-Marseille-Boss Pablo Longoria schoss nach der Niederlage gegen Auxerre hart gegen die Schiedsrichter der Ligue 1.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Marseille-Boss wütet gegen Schiedsrichter und droht mit Liga-Austritt
  • Kontroverse Schiedsrichteransetzung sorgt für zusätzliche Spannungen im französischen Fussball
  • Longoria könnte für bis zu zwölf Spiele gesperrt werden
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Pascal KeuschRedaktor Sport

«Diese Scheiss-Liga ist korrupt!», wütet Marseille-Präsident Pablo Longoria nach der 0:3-Niederlage seines Klubs in der Ligue 1 gegen Auxerre vergangenen Samstag – und rechnet deshalb mit der ganzen französischen Liga ab.

Eine Kamera in den Katakomben nimmt auf, wie der Präsident seinem Frust freien Lauf lässt. Selbst nachdem eine Person aus dem Staff die Kamera abdreht, wiederholt sich Longoria nochmals: «Seht mich an: Korruption!»

Auslöser für die Attacke auf das Schiedsrichterwesen ist ein seiner Meinung nach nicht geahndeter Elfmeter für OM in der 1. Halbzeit. Ausserdem sei der Platzverweise gegen Marseilles Derek Cornelius eine Fehlentscheidung. Im Frust droht Longoria sogar damit, dass sich Marseille der (von einigen Top-Teams geplanten) Super League anschliessen würde, sofern sie eingeladen werden.

Kontroverse Schiedsrichteransetzung

Auch Trainer Roberto De Zerbi kritisierte auf der anschliessenden Pressekonferenz die Qualität der Liga im internationalen Vergleich und sagte: «Der Schiedsrichter war aufgrund der jüngsten Kontroversen für ein so wichtiges Spiel nicht geeignet.»

Die Entscheidung des Verbandes, Jérémy Stinat dieses Spiel leiten zu lassen, birgt aufgrund einer Vorgeschichte tatsächliche eine gewisse Brisanz. Stinat warf Marseille-Sportchef Medhi Benatia bei einem Pokalspiel Mitte Januar eine bedrohliche Körpersprache vor, worauf dieser für drei Monate gesperrt worden ist.

OM-Präsident drohen Konsequenzen

Longorias harsche Aussagen könnten nun rechtliche Konsequenzen mit sich ziehen. Stinats Schiedsrichter-Kollege Jérôme Brisard kündigte eine Verleumdungsklage an: «Das Wort ‹Korruption› wurde benutzt. Es wurde eine rote Linie überschritten, das ist inakzeptabel. Es darf nicht vergessen werden, dass Profi- und Amateurschiedsrichter nur in einem sicheren Umfeld arbeiten wollen.» 

Angesichts der drohenden Konsequenzen ruderte Longoria zurück: «Es gibt keine Korruption im französischen Fussball. Die Art und Weise, wie ich mich ausgedrückt habe, war unangemessen, und ich bereue dieses Wort.» Trotz seiner Einsicht könnten die Aussagen des OM-Präsidenten nun eine Sperre für bis zu zwölf Spiele mit sich ziehen.

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