Wutrede gegen Blitz-Pause
Chelsea-Boss Maresca schiesst gegen USA als WM-Gastgeberland

Nach dem Chaos-Achtelfinale gegen Benfica rechnet Chelsea-Coach Enzo Maresca knallhart ab: Die USA seien der falsche Ort für die Klub-WM. Wetterunterbrechung, absurde Szenen in der Kabine – «das hat mit Fussball nichts zu tun», tobt er.
Publiziert: 29.06.2025 um 18:22 Uhr
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Maresca zeigte sich alles andere als zufrieden über die Unterbrechung.
Foto: FIFA via Getty Images

Darum gehts

  • Chelsea-Trainer kritisiert Klub-WM nach Wetter-Unterbrechung und chaotischem Spiel
  • Maresca bezeichnet Turnier als Witz und hinterfragt Austragungsort
  • Fast fünf Stunden Gesamtspielzeit, zwei Stunden Pause wegen Unwetter
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Joël HahnRedaktor Sport

Fünf Stunden Fussball, ein Gewitter, ein Handspenalty – und ein Trainer, der sich den Frust nach zweistündiger Blitz-Pause von der Seele reden muss. Enzo Maresca (45) hat die Nase voll. Nach dem 4:1-Sieg im Klub-WM-Achtelfinal gegen Benfica Lissabon lässt er seiner Wut freien Lauf – und stellt gleich die ganze Turnierausrichtung in den USA infrage.

In der 86. Minute wird die Partie beim Stand von 1:0 für Chelsea unterbrochen. Grund: Unwetterwarnung. Blitze in Stadionnähe, Sicherheitsprotokoll – Abbruch. Was folgt, ist eine absurde Hängepartie: zwei Stunden Pause, Spieler auf Ergometern, dazwischen Handy, Snacks, Smalltalk. «Sie essen, sie lachen, sie telefonieren», schildert Maresca sarkastisch die Szenen in den Katakomben. Fussball-Feeling? Fehlanzeige.

«Das hat mit Fussball nichts zu tun», knallt Maresca in der Pressekonferenz auf den Tisch. Es sei bereits das siebte oder achte Spiel bei diesem Turnier gewesen, das wetterbedingt unterbrochen wurde. «Das ist ein Witz. Ich kann verstehen, dass man auf Sicherheit achtet – aber dann ist das hier der falsche Ort für so ein Turnier.»

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Fünf Stunden Chaos – und ein Warnschuss

Ein klarer Seitenhieb auf die Gastgebernation – und ein Warnschuss in Richtung WM 2026. Auch wenn Maresca später zurückrudert und die Klub-WM als «fantastisch» bezeichnet: Der Satz steht. «Wie viele Spiele werden bei einer WM unterbrochen? Null. Wie viele in Europa? Null.»

Der Italiener kritisiert aber nicht nur die Wetterlage, sondern auch die sportlichen Folgen: «85 Minuten lang haben wir nichts zugelassen – und dann, nach der Pause, geht plötzlich alles drunter und drüber.» Benfica kommt nach Wiederanpfiff zum Ausgleich, Chelsea muss in die Verlängerung. Erst dort macht Nkunku den Deckel drauf – fast fünf Stunden nach Spielanpfiff.

Für Maresca ein Unding: «Das ist nicht mehr Fussball. Es ist ein völlig neues Spiel, wenn man nach so langer Pause wieder rausgeht.» Eine Lösung hat er nicht. Nur ein bitteres Fazit: «Wenn bei einem Turnier reihenweise Spiele unterbrochen werden, läuft etwas grundlegend falsch.»

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