Fans stürmen das Spielfeld wegen Social-Media-Star El-Jindaoui
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Totale Hysterie in Berlin:Fans stürmen das Feld wegen Social-Media-Star El-Jindaoui

Fans stürmten das Spielfeld
Influencer-Irrsinn sorgt für Abbruch von Hertha-Testspiel

Der Influencer Nader El-Jindaoui spielt für die U23 von Hertha Berlin. Der 25-Jährige zieht bei einem Testspiel hunderte von Leute an, die am Ende für den Spielabbruch sorgen.
Publiziert: 17.07.2022 um 13:15 Uhr
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Nader El-Jindaoui ist eigentlich Influencer (1,6 Mio. Instagram-Follower), spielt aber zeitgleich für die U23 von Hertha Berlin.
Foto: imago/Matthias Koch

Nader El-Jindaoui (25) ist der Inbegriff eines Publikumsmagneten. Der deutsch-palästinensische Doppelbürger ist eigentlich Influencer, kickt aber ab dieser Saison in der U23 von Hertha Berlin (2. Mannschaft). Und er bringt Zuschauer in Scharen mit.

El-Jindaoui hat auf Instagram 1,6 Millionen Follower und auf YouTube 1,2 Millionen Abonnenten. Auf seinen Kanälen forderte er seine Fans auf, das Testspiel seiner Mannschaft gegen Tasmania Berlin live vor Ort mitzuverfolgen. Diese liessen sich nicht zweimal bitten.

Polizei beendet Spiel

In Massen strömten sie ans Spiel, 2347 Fans waren beim 3:1-Sieg der Hertha zugegen. Zum Vergleich: Der Saison-Durchschnitt beträgt rund 400 Zuschauer. Der grösste Teil kam wohl wegen des Influencers – und sorgte für einen Spielabbruch.

Als die Hertha kurz vor Schluss das dritte Tor schoss, brachen alle Dämme. Die Zuschauer stürmten aufs Feld und rannten auf den Publikumsliebling El-Jindaoui zu. Der 25-jährige Stürmer posierte für Fotos und verteilte Autogramme. Der Schiedsrichter konnte das Spiel gar nicht mehr anpfeifen, die Polizei musste die Partie beenden.

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Onlineshop brach zusammen

«Ich komm einfach nicht drauf klar», sagte der 25-Jährige am Abend in seiner Instagram-Story. «Das Gefühl, hoch zu schauen und euch alle zu sehen. Ich hatte die ganze Zeit Gänsehaut. Es ist unbeschreiblich und schwer in Worte zu fassen. Ich bin einfach stolz auf euch.»

Ein Tor gelang El-Jindaoui nicht, auch über das Ende des Spiels war er ein bisschen traurig: «99 Prozent haben sich benommen. Aber es müssen sich alle benehmen, dass auch alle ihre Fotos machen können.» Für seine Fans wäre er bereit gewesen, «bis morgen früh dazustehen, damit auch jeder das bekommt, was er will».

Schon sein Leben lang träumt der frühere Cottbus-Junior von einer Profi-Karriere, Verletzungen warfen ihn jedoch immer wieder zurück. Dass El-Jindaoui nun seinen Traum leben kann, freut auch seine Fans. Denn letzte Woche, als sein Trikot mit der Nummer 37 im Online-Shop aufgeschaltet wurde, war der Andrang so gross, dass die Webseite zwischenzeitlich zusammenbrach. (che)

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