Als Hansi Flick (55) im November an der Säbener Strasse das Amt des entlassenen Niko Kovac (48) übernimmt, bekommt der Verein gleich auch noch einen neuen Stürmer: den neuen, alten Thomas Müller! Unter Kovac öfter auf der Ersatzbank zurückgelassen, gefrustet und unzufrieden, explodiert der 30-Jährige unter dem neuen Bayern-Trainer regelrecht. Hansi hat nicht nur den deutschen Rekordmeister geflickt und ihn auf Meisterkurs zurückgebracht – er hat es mit seinem vielerseits gelobten Spielerumgang geschafft, gestandene Stars im Team zu alter Stärke zurückzuführen.
Müller zahlt Flick das Vertrauen mit Top-Werten zurück. Sieben Liga-Treffer und 9 Assists seit der frühere Co-Trainer als Chef an der Seitenlinie steht. Müllers Tor-Bilanz in der Liga unter Kovac hingegen: null.
Flick-Team übertrumpft Guardiola
Müllers Anteil an einem neuen Bayern-Rekord ist gross: Auch dank des Weltmeisters von 2014 steht der Klub bereits bei 80 (!) Toren in dieser Saison. Bestmarke nach 27 Partien! Flicks Elf stellt damit sämtliche frühere Star-Ensembles, sei es unter Pep Guardiola, Jupp Heynckes oder Ottmar Hitzfeld, in den Schatten.
Nach dem 5:2-Erfolg gegen Frankfurt vom Wochenende lässt es sich Flick nicht nehmen, Müller explizit zu loben: «Ich muss ihn besonders herausheben, er hat die Räume sehr intelligent genutzt.»
Und Müller? Der blickt bereits auf das Gipfeltreffen am Dienstag (18.30 Uhr) mit Lucien Favres BVB voraus: «Wir marschieren, Dortmund marschiert, dann können wir uns auf dieses Spiel freuen.» Mit dem Geisterspiel-Umstand, dass halt auch im Top-Duell keine Stimmung herrschen wird, hat sich Müller längst abgefunden.
Wobei er in Punkto Atmosphäre nach dem Frankfurt-Spiel schon noch etwas loswerden wollte. Darauf angesprochen, dass weder von Uli Hoeness noch von Franz Beckenbauer Fangesänge von der Tribüne bis zur Mannschaft gedrungen seien, meinte er scherzend: «Daran müssen wir noch arbeiten, wir werden das intern besprechen.»
Müllers Laune ist wieder top. Auch dank Flick. (mpe)