«Es war ein alter Trick»
Bayern-Legende Hoeness packt über Kane-Verhandlungen aus

Harry Kane wechselt nach einem intensiven Transferpoker zum FC Bayern München. Die Verhandlungen erwiesen sich als schwierig. Aufsichtsratsmitglied Uli Hoeness erzählt nun im Interview bei «Welt am Sonntag», wie sich die letzten Stunden angefühlt haben.
Publiziert: 27.08.2023 um 09:32 Uhr
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Im Interview bei «Welt am Sonntag» verrät Uli Hoeness, wie die letzten Stunden vor dem Kane-Tranfer vonstattengingen.
Foto: imago/Lackovic

Das Tauziehen um Stürmerstar Harry Kane (30) dauerte Wochen. Geht er nach München, bleibt er in der Premier League? Bis zuletzt stand ein Wechsel auf der Kippe. Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern München, Uli Hoeness (71), hat nun in der «Welt am Sonntag» erzählt, wie die letzten Stunden vor der Einigung abgelaufen sind. Insbesondere Tottenham-Klubpräsident Daniel Levy (61) erwies sich als harter Hund. Er ignorierte und lehnte mehrmalig Angebote der Bayern ab – brachte den deutschen Rekordmeister fast zur Verzweiflung.

Den Durchbruch erzielte Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen (55) als Levy für Ferien in Miami weilte. Aufgrund der Zeitverschiebung fanden die finalen Gespräche um Mitternacht europäischer Zeit statt. Dazu sagt Hoeness: «Es war ein alter Trick: Wenn alles klar ist – noch einen draufsetzen. Um Mitternacht hatten wir eine mündliche Einigung, um 2.50 Uhr ist die aber wieder in Zweifel gezogen worden.»

Kane schaltet sich in Transfer ein

Im Gegenzug sprach Dressen ein Machtwort: «Keinen Penny mehr!», soll er gesagt haben. Anschliessend versuchte Levy weiterhin, sein Pokergeschick spielen zu lassen, doch die Bayern blieben stur. Gegen Mittag schaltete sich dann auch Harry Kane ein: «Wenn wir bis zum Abend keine Lösung haben, spiele ich am Sonntag für Tottenham. Und dann ist es vorbei, dann werde ich keinen neuen Vertrag bei Tottenham unterschreiben und nächstes Jahr ablösefrei gehen.»

Das schien auch bei Levy zu wirken, worauf er dem Transfer zustimmte – dem Vernehmen nach für 100 Millionen Euro, plus 20 Millionen Euro erfolgsabhängiger Bonuszahlungen. Derartige Ausgaben des FC Bayern für einen Spieler seien für Hoeness vor einem Jahr nicht infrage gekommen, wie er im Interview erzählt: «Vor vier Jahren habe ich mir nicht vorstellen können, dass wir so viel Geld für einen Spieler ausgeben. Vor einem Jahr auch nicht.» Hoeness weiter: «Aber man muss im Leben auch immer bereit sein, Dinge neu zu bewerten. Wir haben eine Saison hinter uns, mit der wir absolut nicht zufrieden waren. Ein Hauptgrund war, dass wir keine Nummer neun hatten.»

Und wie hätte Bayern reagiert, wenn der Kane-Transfer geplatzt wäre? «Randal Kolo Muani (24) von Eintracht Frankfurt hätte uns als Alternative auch gefallen», so Hoeness. Es kam anders. Und Kolo Muani wechselt nun voraussichtlich zu PSG. (men)

Bundesliga
Mannschaft
SP
TD
PT
1
Bayern München
Bayern München
31
61
75
2
Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen
31
31
67
3
Eintracht Frankfurt
Eintracht Frankfurt
31
20
55
4
SC Freiburg
SC Freiburg
31
-3
51
5
RB Leipzig
RB Leipzig
31
6
49
6
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund
31
11
48
7
FSV Mainz
FSV Mainz
31
9
47
8
Werder Bremen
Werder Bremen
31
-6
46
9
Borussia Mönchengladbach
Borussia Mönchengladbach
31
1
44
10
FC Augsburg
FC Augsburg
31
-9
43
11
VfB Stuttgart
VfB Stuttgart
31
5
41
12
VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg
31
5
39
13
Union Berlin
Union Berlin
31
-14
36
14
FC St. Pauli
FC St. Pauli
31
-10
31
15
TSG Hoffenheim
TSG Hoffenheim
31
-18
30
16
1. FC Heidenheim 1846
1. FC Heidenheim 1846
31
-27
25
17
Holstein Kiel
Holstein Kiel
31
-29
22
18
VfL Bochum
VfL Bochum
31
-33
21
Champions League
UEFA Europa League
Conference League Qualifikation
Relegation Play-Offs
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