Gefragt danach, was der Schlüssel zum Sieg gegen Bayern München sei, antwortet Gerardo Seoane: «Ein Schlüssel reicht da nicht, da braucht es einen ganzen Schlüsselbund.» Schon vor dem Anpfiff landet Gladbach in Person seines Schweizer Trainers den ersten Volltreffer. Verbal.
In diesem Stil gehts dann auch auf dem Platz weiter. Bayern hat von Beginn weg zwar mehr Ballbesitz, aber keine zündende Ideen. Und nach einer halben Stunde werden die Wolken über dem deutschen Rekordmeister noch ein bisschen dunkler: Itakura bringt das Heimteam nach einem Corner per Kopf, völlig freistehend, in Front. Jubel bei Seoane – Megafrust bei Thomas Tuchel, der am Vortag schon den geplatzten Transfer von Fulham-Mittelfeldmotor Palhinha verkraften musste.
Weil die Londoner keinen Ersatz finden konnten, verzichten sie auf die 60 Millionen Ablöse aus München, behalten lieber den Spieler. Und Tuchel kann die Enttäuschung darüber nicht verbergen: «Wir sind dünner geworden im Vergleich zur letzten Saison. Es ist ein guter Kader, aber auf manchen Positionen auch ein bisschen mutig.»
Worte, die bei seinen Spielern und den Bossen nicht gut ankommen. Der Konter von Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen bei «Sky»: «Jetzt muss der Trainer kreativ sein, das ist sein Job.» Kritik, die Münchner hätten den Deadline-Day verpatzt, lässt der Kahn-Nachfolger nicht zu: «Wir haben alles versucht, es hat nicht wollen sein.»
Elvedi bleibt doch in Gladbach
Apropos Deadline-Day: An diesem wollte sich auch Gladbachs Nico Elvedi (26) auf den letzten Drücker seinen Wechselwunsch erfüllen. Doch das zuletzt kolportierte Interesse aus Everton war nur lose, so dass nun feststeht: Zu den acht bisherigen Jahren bei den Fohlen kommt mindestens ein halbes dazu. Enttäuschung ja, aber Groll hegt der Nati-Verteidiger, der im Aufgebot für die EM-Qualispiele gegen Kosovo und Andorra steht, keinen.
Nachdem er wegen des Wechselwunsches zuletzt nur zurückhaltend trainierte und seit Saisonbeginn nie im Gladbach-Kader stand, rutscht er bereits gegen die Bayern wieder ins Aufgebot. Von Anfang an war klar: Klappts nicht mit dem Wechsel, steht Elvedi seinem Landsmann Seoane wieder zur Verfügung. Die Elvedi-Seite und die Gladbacher Verantwortlichen dürften in nächster Zeit Gespräche über die Verlängerung des 2024 auslaufenden Vertrags aufnehmen.
Nach 83 Minuten kommt Elvedi dann auch sogleich zum Comeback. Und ist dann mittendrin, als die Bayern nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Leroy Sané (58.) durch Mathys Tel drei Minuten vor Schluss den Siegtreffer erzielen. Das sorgt für ein bisschen Abkühlung im Bayern-Pulverfass. Und sorgt für das Ende eines Fluches: Zuvor konnten die Münchner fünf Mal in Folge gegen Gladbach nicht gewinnen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | 2 | 7 | 6 | ||
2 | 2 | 5 | 6 | ||
3 | 2 | 4 | 6 | ||
4 | 2 | 3 | 4 | ||
5 | 2 | 2 | 4 | ||
6 | 2 | 2 | 4 | ||
7 | 2 | 1 | 3 | ||
8 | 2 | 0 | 3 | ||
9 | 2 | -1 | 3 | ||
10 | 2 | -2 | 3 | ||
11 | 2 | -4 | 3 | ||
12 | 2 | -1 | 1 | ||
13 | 2 | -1 | 1 | ||
14 | 2 | -1 | 1 | ||
15 | 2 | -2 | 1 | ||
16 | 2 | -3 | 1 | ||
17 | 2 | -4 | 0 | ||
18 | 2 | -5 | 0 |