Nur gerade mal zwei Spiele vor Saisonende knallts in Köln so richtig: Trainer Gerhard Struber und Sport-Geschäftsführer Christian Keller müssen beim FC per sofort den Hut nehmen. Altmeister Friedhelm Funkel soll dem Tabellenzweiten für den Saison-Schlussspurt nochmals neuen Schwung einhauchen. Die Personalrochade bestätigt der Klub am Montagmittag.
Die Geissböcke reagieren damit auf den immer mehr wackelnden Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga – und auch auf die Wünsche vieler Fans. Immer wieder forderten sie in den letzten Wochen das Aus des Duos. So hagelte es nach dem mageren 1:1 gegen das schon abgestiegene Jahn Regensburg im Stadion Pfiffe, «Struber raus» und «Keller raus»-Rufe. Auf Social Media waren nach den ersten Gerüchten viele freudige Kommentare von Fans zu finden.
Sportchef Keller verteidigte seinen Trainer vehement
Noch kurz nach dem Regensburg-Spiel hatte Keller Struber den Rücken gestärkt und eine Entlassung vehement ausgeschlossen. Auch bei der Krisensitzung mit dem Vorstand am Sonntagnachmittag soll der «Sportbild» zufolge Keller seinen Trainer weiterhin verteidigt haben. Weil sich aber andere Gremien im Klub gegen den seit letztem Sommer in Köln tätigen Übungsleiter aussprachen, dürfte ihm das zum Verhängnis geworden sein.
Keller galt zuletzt als einer der einflussreichsten Entscheider im Klub. Er hatte die finanzielle Sanierung angeführt – war aber auch für den Abstieg im letzten Sommer verantwortlich. Wie Kellers Position besetzt wird, sickerte noch nicht durch.
Nun übernimmt der Aufstiegskönig
Für Struber kommt sein Aus offenbar überraschend. Zwar dürfte auch ihm die dürftige tabellarische Entwicklung und die mageren spielerischen Auftritte seines Teams zuletzt kaum gefallen haben. Aber: Der «Sportbild» zufolge soll er davon ausgegangen sein, dass er zumindest die Saison beenden darf. Auch von der Mannschaft soll er sich noch nicht verabschiedet haben.
Die Stars künftig im Geissbockheim begrüssen wird mit Friedhelm Funkel nun ein alter Bekannter. Einer, der weiss, wie man aufsteigt. Satte sechs Mal führte der 71-Jährige schon einen Klub in die Bundesliga. Darunter auch Köln im Frühling 2002. Im Jahr 2021 übernahm Funkel erneut den Trainerposten am Rhein und rettete ihn über die Relegation vor dem Abstieg. Zuletzt stand er beim 1. FC Kaiserslautern unter Vertrag, seit Juni letzten Jahres ist er ohne Anstellung.
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass in Köln kurz vor einem Aufstieg der Trainer gewechselt wird. Im Jahr 2019 wurde Markus Anfang am 31. Spieltag vor die Tür gestellt. Damals war der FC sogar Tabellenführer und stieg eine Woche später auf.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Hamburger SV | 32 | 30 | 56 | |
2 | 1. FC Köln | 32 | 10 | 55 | |
3 | SV 07 Elversberg | 32 | 23 | 52 | |
4 | SC Paderborn 07 | 32 | 12 | 52 | |
5 | 1. FC Magdeburg | 32 | 11 | 50 | |
6 | Fortuna Düsseldorf | 32 | 5 | 50 | |
7 | 1. FC Kaiserslautern | 32 | 4 | 50 | |
8 | Hannover 96 | 32 | 5 | 49 | |
9 | Karlsruher SC | 32 | -1 | 48 | |
10 | 1. FC Nürnberg | 32 | 1 | 45 | |
11 | Hertha BSC | 32 | 0 | 43 | |
12 | SV Darmstadt 98 | 32 | 0 | 39 | |
13 | Schalke 04 | 32 | -7 | 38 | |
14 | SpVgg Greuther Fürth | 32 | -15 | 35 | |
15 | Eintracht Braunschweig | 32 | -20 | 35 | |
16 | SC Preußen 06 Münster | 32 | -5 | 32 | |
17 | SSV Ulm 1846 | 32 | -7 | 29 | |
18 | SSV Jahn Regensburg | 32 | -46 | 24 |