Partycrasher im Stadtderby: Der Hamburger SV hat den Bundesliga-Aufstieg des Erzrivalen FC St. Pauli (ein Sieg hätte gereicht) vorerst verhindert und selbst die Chancen auf eine Rückkehr in Deutschlands höchste Spielklasse gewahrt. Im hochbrisanten Duell im elektrisierten Volkspark siegt das Team von Trainer Steffen Baumgart verdient mit 1:0.
Ein Sieg hätte dem Hamburger Quartierverein den sechsten Aufstieg in die höchste Klasse der Klubgeschichte beschert. Nun muss man nochmals etwas zittern, denn Fortuna Düsseldorf gewinnt gegen den 1. FC Nürnberg ungefährdet 3:1 und bleibt zum zwölften Mal in Folge ungeschlagen. Robert Glatzel erzielt den Siegestreffer für den HSV fünf Minuten vor Schluss nach einem Corner des Schweizers Miro Muheim.
VAR-Wirbel zugunsten St. Paulis
«Man merkt die Sehnsucht des Vereins und der Fans, wieder erstklassig zu sein», hat Hürzeler, bei seinen zwei bisherigen Stadtderbys noch sieglos, vor der Partie gesagt. Zu Beginn der 111. Ausgabe stürmt aber erstmal der HSV – und stachelt die elektrisierten Fans, die ihr Team mit einer beeindruckenden Choreografie im Hamburger Hexenkessel empfangen hatten, weiter an.
Nach 24 Minuten wird es dann wild. Zunächst wird Glatzels vermeintlicher Führungstreffer nicht gegeben, weil er in der Entstehung seinen Gegenspieler am Fuss touchiert hat. Sekunden nach der durchaus diskutablen Entscheidung trifft Aljoscha Kemlein aus abseitsverdächtiger Position auf der Gegenseite aus kurzer Distanz nur den Pfosten.
Alu-Glück haben in einer insgesamt sehenswerten ersten Hälfte schliesslich auch die bedenklich wackelnden Kiezkicker, die in der Abschlusstabelle erstmals seit 70 Jahren vor dem HSV landen werden. Königsdörffer fehlen nach toller Flanke von Immanuel Pherai nur Zentimeter (36.).
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
Nach dem Seitenwechsel flacht die Partie zunächst etwas ab, ehe der Volkspark nach einer Stunde zu explodieren droht. Wieder liegt der Ball im Pauli-Tor, wieder zählt der Treffer aber nicht. Nach Videobeweis ahndet Referee Matthias Jöllenbeck zurecht ein Foul von Königsdörffer an Vasilj. Glatzel trifft dann aber doch noch per Kopf, Vasilj sieht dabei nicht gut aus.
St. Pauli muss derweil 13 Jahre nach dem letzten Abstieg zunächst weiter auf die Rückkehr in die Bundesliga warten. Pauli-Coach Fabian Hürzeler und seinem Team bieten sich mit deutlichem Vorsprung auf den Relegationsplatz aber noch zwei weitere Chancen. Der HSV schöpft trotz weiter vier Punkten Rückstand auf die drittplatzierten Düsseldorfer neue Hoffnung. (AFP/SDA)
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | Hamburger SV | 26 | 26 | 48 | |
2 | 1. FC Köln | 26 | 9 | 47 | |
3 | SC Paderborn 07 | 26 | 12 | 45 | |
4 | 1. FC Kaiserslautern | 26 | 6 | 43 | |
5 | 1. FC Magdeburg | 26 | 12 | 42 | |
6 | Hannover 96 | 26 | 8 | 42 | |
7 | 1. FC Nürnberg | 26 | 7 | 41 | |
8 | Fortuna Düsseldorf | 26 | 5 | 41 | |
9 | SV 07 Elversberg | 26 | 13 | 40 | |
10 | Karlsruher SC | 26 | -2 | 37 | |
11 | Schalke 04 | 26 | -3 | 33 | |
12 | SpVgg Greuther Fürth | 26 | -11 | 33 | |
13 | SV Darmstadt 98 | 26 | 2 | 31 | |
14 | Hertha BSC | 26 | -5 | 29 | |
15 | SC Preußen 06 Münster | 26 | -7 | 26 | |
16 | Eintracht Braunschweig | 26 | -25 | 23 | |
17 | SSV Ulm 1846 | 26 | -7 | 20 | |
18 | SSV Jahn Regensburg | 26 | -40 | 16 |