Das Spiel
Die GC-Frauen zogen bereits überraschend in den Playoff-Final der Women’s Super League ein. Gegen Qualifikationssieger YB verschaffen sich die Zürcherinnen dank eines 1:0-Siegs nun einen Vorteil für das Rückspiel.
Den GC-Frauen gehören die Startminuten. Die Zürcherinnen können den Ball mehrheitlich in den eigenen Reihen halten, jedoch noch nicht für Gefahr sorgen. Als YB immer besser ins Spiel zu finden scheint, kommt GC nach einer schnellen Konteraktion beinahe zur Führung. Potier steht plötzlich alleine vor dem gegnerischen Tor und schliesst aus bester Position ab. Biedermann im YB-Tor rettet ihr Team in extremis mit einer Glanzparade vor dem Rückstand.
Wenig später kommt es nach einem Eckball erneut zu Aufregung im YB-Strafraum. Laino bringt den Ball im Durcheinander auf den rechten Pfosten, wo Frey auf der Linie klären kann. Die Zürcherinnen fordern bei Schiedsrichterin Anex eine Überprüfung am Bildschirm, die Schiedsrichterin winkt jedoch ab.
Nach der Pause plätschert das Spiel zunächst etwas vor sich hin. Nach und nach sucht YB vor allem über Stürmerin Beney immer mehr den Weg nach vorne. Im Abschluss fehlen den Bernerinnen jedoch die Ideen. Die beste Chance auf einen Treffer hat Kuehn in der 81. Minute. Sie trifft aber nur die Latte. GC kommt so in der YB-Druckphase erneut in einer Konteraktion zur besten Chance. McKenna lenkt den Ball jedoch aus kurzer Distanz über das Tor.
GC-Coach Paiva beweist danach sein Goldhändchen. In der 87. Minute wechselt er Géraldine Ess ein. Und die Joker-Spielerin sticht nur zwei Minuten später und erzielt den entscheidenden Treffer zum 1:0 Schlussergebnis.
Das Tor
90. Minute, Géraldine Ess, 1:0. Nur zwei Minuten ist die GC-Spielerin in der Partie. Sie bedankt sich sogleich für das Vertrauen. YB klärt im Strafraum den Ball nur ungenügend, der Ball fällt vor die Füsse von Ess. Diese lässt sich nicht zweimal bitten und schliesst direkt ab. Der Ball schlägt hinter Biedermann in der linken, unteren Torecke ein.
Die Stimmen (gegenüber SRF)
Siegtorschützin Géraldine Ess: «Es fühlt sich sehr gut an, das Siegtor zu schiessen. Gekämpft haben die anderen 85 Minuten lang, ich durfte das Tor machen. Es ist sehr schön. Alle haben alles gegeben, sich in jeden Schuss geworfen, um das Tor zu verteidigen. Es ist aber erst die Hälfte, es ist ein kleiner Vorsprung.»
YB-Mittelfeldspielerin Stephanie Waeber: «Wir hatten viel Ballbesitz, müssen jedoch im letzten Drittel noch genauer werden, damit wir zu Torchancen kommen. Das werden wir anschauen und nächste Woche besser machen. Es wird nicht einfach, wir müssen Vollgas geben.»
YB-Trainerin Imke Wübbenhorst: «Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt im letzten Drittel, die Ideen und die Überzeugung. GC ist eine zweikampfstarke Mannschaft, hat die Räume eng gemacht. Wir haben uns nicht getraut, mutig anzulaufen. Vielleicht kommt uns im Rückspiel dazu der Kunstrasen zu Gute.»
GC-Coach Joao Paiva: «Es war wie erwartetet ein schwieriger Macht. Wir hatten in der ersten Halbzeit gute Torchancen und haben an uns geglaubt. Am Ende haben wir uns mit dem Tor belohnt. Das 1:0 ist ein faires Resultat. Wir haben sehr gut verteidigt, es war eine solidarische Leistung. Das war heute unser Rezept, um zu gewinnen.»
Die Beste
Die eingewechselte Géraldine Ess avanciert mit ihrem Treffer in der 90. Minute zur Matchwinnerin. In einer hart umkämpften Partie nutzt sie die einzige Unachtsamkeit in der YB-Defensive eiskalt aus und sorgt mit ihrem späten Tor für die Entscheidung. Ein starker Auftritt der Joker-Spielerin, die dem Spiel in den Schlussminuten ihren Stempel aufdrückt.
Die Schlechteste
Noémi Potier kommt kaum zu Aktionen. Die Angriffe GCs laufen alle über die rechte Seite. Nach gut 30 Minuten kontern die Hoppers und Potier kommt alleine vor dem Tor zum Ball. Die 19-Jährige vergibt aber die Gelegenheit zur Führung. Nach einer Stunde wird sie ausgewechselt.
Das gab zu reden
Nach der umstrittenen Szene im Halbfinal-Rückspiel zwischen GC und den Baslerinnen – damals noch ohne VAR – kommt der Video-Assistent im Letzigrund nun zum Einsatz. Wäre die Technologie schon im Leichtathletikstadion St. Jakob verfügbar gewesen, stünde GC womöglich nicht im Final. In dieser Partie bleibt ein Eingreifen des VAR jedoch aus.
Die Schiris
Das Schiedsrichtergespann um Deborah Anex und die Assistentinnen Sabrina Keinersdorfer und Belinda Pierre-Brem leitet die Partie souverän. VAR Anojen Kanagasingam muss in dieser Partie nicht eingreifen.
Die Fans
2964 Fans verfolgen das Final-Hinspiel am Muttertag im Zürcher Letzigrund. Viele nutzen den Anlass für einen gemeinsamen Familienausflug. Die Zuschauer sorgen von der Haupttribüne aus für eine gute Stimmung. Und anlässlich des Muttertags wurden die Spielerinnen heute von ihren Müttern aufs Spielfeld begleitet – eine schöne Geste.
So gehts weiter
Nächsten Samstag um 17 Uhr wird die Meister-Entscheidung im Final-Rückspiel fallen. Die GC-Frauen sind bei YB im Stadion Wankdorf zu Gast.
Das Spiel zum Nachlesen im Ticker
93. Minute – Abpfiff 1:0
Schiedsrichterin Anex pfeift das Spiel ab. Die GC-Frauen gewinnen 1:0.
90. Minute – Tor GC durch Ess
Joker Ess sticht spät. Kurz zuvor wurde die Zürcherin eingewechselt, im YB-Strafraum fällt der Ball vor ihre Füsse. Ess lässt sich nicht zweimal bitten und platziert den Schuss ins linke, untere Ecke.
81. Minute
Kuehn kommt im Zentrum zum Abschluss, trifft jedoch nur die Latte. Im Gegenzug startet GC mit Pfister einen Konter. Die Spielerin wird von den Beinen geholt, erhält jedoch keinen Freistoss.
79. Minute
GC erhält einen Freistoss zugesprochen. Diesen tritt GC-Goalie Kozar, damit noch eine zusätzliche Spielerin vor das Tor gehen kann. Biedermann im YB-Tor steht jedoch bereit.
77. Minute – Auswechslung GC
Mikulica ist neu im Spiel, Looser verlässt den Platz.
75. Minute – Doppelwechsel YB
Münger wird durch Remy ersetzt, Josten kommt für Strode.
72. Minute
In der YB-Druckphase ist es plötzlich wieder GC, das in einer Konteraktion vor dem Tor der Bernerinnen auftaucht. McKenna wird im Zentrum lanciert, lenkt den Ball jedoch aus kurzer Distanz über das Tor.
70. Minute
YB sucht immer mehr den Weg nach vorne. Das Team von Wübbenhorst sucht vor allem das schnelle Spiel über YB-Stürmerin Iman Beney. Im Abschluss fehlen den Bernerinnen jedoch die Ideen.
63. Minute – Auswechslung YB
Auch Wübbenhorst vollzieht einen ersten Wechsel. Granges kommt für Dysli.
63. Minute – Auswechslung GC
Erster Wechsel bei GC. Potier macht Janina Egli Platz.