Darum gehts
- FC Basel entlässt Trainerin Kim Kulig und holt Omar Adlani
- Adlani überzeugte mit Videoanalyse und Trainingsplanung für das Team
- Über hundert Lebensläufe gingen bei Fabian Sanginés für die Trainerposition ein
Die Entlassung kam rasch. Nach bloss zwei Ligaspielen in der neuen Saison zog Fabian Sanginés (36) die Reissleine und setzte Trainerin Kim Kulig (35) ab. Express-Tempo beim neuen Leiter Frauenfussball des FC Basel, der auch erst seit Juni im Amt ist. Für die Suche nach einem Nachfolger ist er dann aber in den Bummler umgestiegen.
Fast einen Monat hat sich Sanginés Zeit gelassen. «Über hundert Lebensläufe» seien bei ihm eingegangen, erzählt er. Entschieden hat er sich für Omar Adlani (35), einen algerisch-kanadischen Doppelbürger, der in Finnland die Frauen des FC Honka zum Cupsieg trainiert hat und zuletzt in Algerien Assistent von Ex-St.-Gallen-Coach Joe Zinnbauer (55) war.
Adlani überzeugte mit seiner Videoanalyse
Das klingt nicht nach einem Weg, der direkt in die Women’s Super League führt. Aber Sanginés sah auf den Videos, dass der FC Honka unter Adlani genau den Fussball spielte, den sich der FCB als Ziel gesetzt hat. So schaffte der es in die Runde der letzten Drei. Und dort löste er seine Hausaufgaben am überzeugendsten.
«Wir haben allen das Video des Heimspiels gegen Aarau geschickt», erklärt Sanginés. Danach mussten die Kandidaten eine Videoanalyse machen und sagen, wie sie in der Woche nach dem Spiel trainiert hätten. Adlani überzeugte.
Und er ist begeistert von seinen Spielerinnen: «Mich haben die Titelambitionen des FCB überzeugt – aber auch die Qualität des Kaders. Ich sehe viel brachliegendes Potenzial.»
Vorerst aber geht es darum, dem Team die neuen Ideen näherzubringen. Dass das nicht reibungslos verlaufen wird, weiss Adlani. Ja, der neue FCB-Trainer hat sogar einen ganz besonderen Wunsch an seine Spielerinnen: «Bitte macht Fehler! Nur dann können wir sie korrigieren.»
Zu viele Fehler sollten es in seinem ersten Spiel vielleicht doch nicht werden. Am Sonntag trifft der FCB im Cup im Derby auf den FFV Basel. Alles andere als ein klarer Sieg gegen den zwei Ligen tiefer spielenden FFV wäre ein klassischer Fehlstart.