Darum gehts
- Lucy Bronze beeindruckt mit Kampfgeist im EM-Viertelfinale gegen Schweden
- Bronze spricht offen über ihren Autismus und ADHS
- Bronze hat 139 Länderspiele absolviert und fünfmal die Champions League gewonnen
Die Bilder werden in keinem EM-Rückblick fehlen. Kurz vor Ende der Verlängerung des Viertelfinals gegen Schweden bandagiert sich Lucy Bronze (33) ihren Oberschenkel eigenhändig mit Klebeband ein. Die Szene steht symbolisch für den Abnützungskampf, den die beiden Teams sich liefern. Im skurrilen Penaltyschiessen, in dem nur fünf von 14 Schützinnen treffen, verwandelt Bronze den letzten Versuch für England, obwohl sie im Nationalteam zuvor noch nie einen getreten hat.
Bronzes Auftritt beeindruckt auch Trainerin Sarina Wiegman (55). Sie habe die Ehre gehabt, mit vielen grossartigen Menschen in ihrer Karriere gearbeitet zu haben, sagt die Holländerin. «Aber so etwas habe ich noch nie in meinem Leben gesehen.» Nicht allein Bronzes Tor und der verwandelte Penalty imponieren Wiegman, sondern deren Widerstandskraft und Kampfgeist. «Ich glaube, man kann sie nur im Rollstuhl vom Platz holen!»
Immer wieder hatte Bronze in ihrem Leben mit Widerständen zu kämpfen. In einem Interview mit der BBC sprach sie im Frühjahr über ihren Autismus und ADHS. Ihr Hirn arbeite mit «100 Meilen pro Stunde, auch wenn ich im Bett liege». Oft sei sie mental anderen zehn Schritte voraus. Sie sei nicht nur leidenschaftlich, wenn es um Fussball gehe, «ich bin besessen. Das ist mein Autismus, das ist meine Hyperfokussierung.»
Immer im Halbfinal
Bronze wächst als Tochter eines Portugiesen und einer Engländerin an der Grenze zu Schottland auf. Bereits mit 18 und bevor ihre Karriere richtig in Schwung kommt, hat sie vier Knieoperationen hinter sich. Doch stoppen lässt sie sich nie. Als erste Verteidigerin wird sie 2020 zur Weltfussballerin des Jahres gewählt. Sie spielt unter anderen für Lyon, Barcelona und Chelsea und gewinnt fünfmal die Champions League. Ihr grösster Erfolg aber ist der Triumph mit England an der Heim-EM 2022.
In der Schweiz bestreitet Bronze bereits ihre siebte Endrunde seit ihrem Debüt 2013. Gegen Italien absolviert sie ihr 139. Länderspiel. «Wenn ich im englischen Trikot spiele, dann gebe ich alles», sagt sie gegenüber «The Athletic». «Ich will, dass alle Mädchen wissen, warum ich das tue. Ich liebe es einfach so sehr, für England zu spielen.» Und das tut Bronze mit Erfolg. An allen Turnieren, an denen sie zum Einsatz kam, standen die «Lionesses» im Halbfinal. Dort soll heute in Genf gegen Italien aber noch lange nicht Schluss sein.
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