Sorgte ein Dok-Film für das Wunder?
Das steckt hinter dem verrückten ManUtd-Comeback

Manchester United dreht ein verrücktes Spiel gegen Lyon und darf weiter von einem Titel in dieser Saison träumen. Es scheint, als hätte der Coach der Red Devils alte Sieges-Geister geweckt.
Publiziert: 18.04.2025 um 11:04 Uhr
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Aktualisiert: 18.04.2025 um 12:18 Uhr
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Im «Theatre of Dreams» darf wieder geträumt werden.
Foto: AFP

Darum gehts

  • Manchester United gewinnt spektakulär gegen Lyon in der Europa League
  • Harry Maguire erzielt entscheidendes Tor, Fans stürmen Spielfeld in Ekstase
  • United liegt 16 Punkte hinter Europa-Plätzen in der Premier League
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Pascal KeuschRedaktor Sport

Als Alexandre Lacazette am Donnerstagabend den fälligen Elfmeter in der 109. Minute zum 4:2 für Lyon verwandelt, scheint das Debakel für Manchester United perfekt. «United braucht jetzt mehr als ein Wunder», hadert die Klublegende und heutige TV-Kommentator Rio Ferdinand (46) in der englischen Liveübertragung. Nach dem Remis im Hinspiel brauchen die Engländer dringend zwei Tore, um sich wenigstens ins Penaltyschiessen zu retten.

Was dann folgt, kommt zumindest sehr, sehr nahe an die Forderung von Ferdinand heran. Es kommt zu einer Schlussphase, die in die Geschichtsbücher eingeht.

In der 114. Minute versenkt auch Uniteds Bruno Fernandes seinen Penalty. Dann bricht die letzte Spielminute an und der erst 19 Jahre junge Kobbie Mainoo kommt im Strafraum an den Ball und schlenzt diesen sehenswert ins Eck (120.). 4:4 – Ekstase im «Theatre of Dreams», dem Theater der Träume, wie Manchester Uniteds Spielstätte immer noch gerne genannt wird.

«Sowas hat das Old Trafford seit vielen Jahren nicht gesehen»

Aber die United-Sternstunde ist da noch nicht zu Ende. Denn Mittelfeldspieler Casemiro sucht in den letzten Sekunden der Verlängerung tatsächlich auch noch die Entscheidung. Der Brasilianer schlägt den Ball nochmals in den Strafraum, wo Innenverteidiger Harry Maguire den Kopf hinhält und in der ersten Minute der Nachspielzeit gar noch das 5:4 für die Red Devils erzielt.

«Ein Chaos. Die Ordner sind auf dem Spielfeld, die Fans sind auf dem Spielfeld und das Personal ist auf dem Spielfeld», fasst der ehemalige englische Torhüter Paul Robinson die Szenen nach dem Spiel zusammen. «Solche Szenen hat das Old Trafford seit vielen Jahren nicht mehr gesehen.»

Fast scheint es so, als hätte Ruben Amorim (40) das Spektakel heraufbeschworen. Denn vor dem Rückspiel gegen Lyon hatte sich der ManUtd-Coach mit einem anderen monumentalen United-Comeback auf die Partie eingestimmt. «Ich habe mir den Dokumentarfilm von 1999 noch einmal angesehen, um mich für diese Momente inspirieren zu lassen», erklärt Amorim. Damals hatte Manchester einen dominanten FC Bayern im Final der Champions League mit zwei Toren in der Nachspielzeit versenkt, was bis heute als eine der spektakulärsten Wenden im Fussball gilt.

In der Liga wird geschont

Vom Glanz jener Tage ist der Klub heute weit entfernt. In einer historisch schlechten Saison für Manchester United ist das Weiterkommen gegen Lyon darum von enormer Bedeutung. In der Premier League ist für den englischen Rekordmeister mit 16 Punkten Rückstand auf die europäischen Plätze nichts mehr zu holen. Mit einem allfälligen Europa-League-Sieg würde man sich gar noch für die Champions League qualifizieren.

Trainer Amorim will sich jetzt voll und ganz auf dieses Ziel konzentrieren. Dafür will er in der Liga nicht mehr die erste Garde aufstellen: «Wir müssen mit den Jungen in der Premier League ein Risiko eingehen.» Im EL-Halbfinal wartet jetzt Athletic Bilbao, die sich gegen die Glasgow Rangers mit 2:0 durchsetzten.

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