«Mehr davon, liebe Profis»
Schiedsrichter lobt Adeyemi für Fairplay-Aktion

Fussballer stehen oft in der Kritik – harte Fouls, Wortgefechte, Showeinlagen. Doch nun bewies Karim Adeyemi das Gegenteil und wurde sogar vom Schiedsrichter dafür gelobt. Vor ihm handelten bereits andere Spieler, darunter auch Schweizer, ebenso fair.
Publiziert: 09:07 Uhr
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Karim Adeyemi überzeugt gegen Wolfsburg mit einer Fairplay-Aktion.
Foto: keystone-sda.ch

Darum gehts

  • Karim Adeyemi zeigt Fairplay beim 1:0-Sieg gegen Wolfsburg
  • Miroslav Klose erhielt Fair-Play-Trophäe für Handspiel-Eingeständnis 2012
  • Patrick Dorgu, erst 20 Jahre alt, beeindruckt mit Fairplay in Europa League
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.

Am 5. Spieltag der Bundesliga sorgt der deutsche Flügelspieler Karim Adeyemi nicht nur mit seinem traumhaften Distanzschuss für Aufsehen. Nein, der sonst bei Schiedsrichtern eher unbeliebte Adeyemi glänzt beim 1:0-Sieg gegen Wolfsburg auch mit einer schönen Fairplay-Aktion.

Wie der Schiri Daniel Siebert berichtet bei DAZN, ist Adeyemi in der ersten Halbzeit «in Ballbesitz gekommen auf dem Flügel, als Wimmer sich verletzt hat. Normalerweise hätte man das als Spieler nutzen können und eine Überzahlaktion haben können». Aber Adeyemi beweist in dieser Situation Sportgeist und spielt den Ball ins Aus, anstatt von der Verletzung seines Gegenspielers zu profitieren.

Siebert: «Das finde ich sehr toll, wir werden das auch im Bericht notieren. Gerne mehr davon, liebe Profis.»

Dies ist jedoch nicht das erste Mal, dass eine solche Geste für Aufsehen sorgt. Ein Blick zurück auf einige der grössten Fair-Play-Momente im Fussball:

Dänische Fairness in der Europa League

Der Däne Patrick Dorgu (20), der erst im Winter zu Manchester United wechselte, wird im März 2025 beim Achtelfinal-Sieg von Manchester United in der Europa League gegen Real Sociedad in der 85. Minute von Hamari Traoré (33) im Strafraum zu Fall gebracht. Schiedsrichter Benoît Bastien (41) zeigt sofort auf den Punkt. Doch war es wirklich ein Elfmeter? Der junge Linksverteidiger geht nach dem Pfiff direkt zum Unparteiischen und erklärt ihm, dass es kein Foul war. Eine bemerkenswerte Fair-Play-Aktion des dänischen Talents, die international für Aufsehen. Schöne Szene des noch jungen Patrick Dorgu!

Fairer Embolo

Noch zu seiner Zeit beim FC Basel kam es im November 2015 im St. Jakob-Park zum Klassiker gegen die Grasshoppers. In der 86. Minute, beim Stand von 2:3 aus Basler Sicht, zog Taulant Xhaka (33) ab. Sein Schuss wurde von Breel Embolo geblockt und ins Aus befördert. Schiedsrichter Sascha Amhof (45) entschied fälschlicherweise auf Eckball – sehr zum Ärger der GC-Spieler. Doch trotz des Rückstands zeigte das damalige Stürmertalent Grösse und wies den Referee auf den Fehler hin, woraufhin die Entscheidung zurückgenommen wurde.

Deutsche Sturm– oder Fairplay-Legende?

26. September 2012, Serie A: SSC Neapel gegen Lazio Rom. Auf dem Feld standen auch die Schweizer Valon Behrami (39), Gökhan Inler (40) und auf der Bank Blerim Džemaili (38). Kurz nach Anpfiff führte Lazio in der dritten Minute einen Eckball aus – in der Mitte: Miroslav Klose (46). Der Stürmer netzte zum vermeintlichen 1:0 ein. Doch nach Protesten der Neapel-Spieler gab der spätere Weltmeister von 2014 zu, den Ball mit der Hand ins Tor befördert zu haben. Schiedsrichter Luca Banti (50) annullierte den Treffer. Für diese aussergewöhnliche Fairplay-Geste erhielt Klose die Fair-Play-Trophäe. «Ich habe kein Problem damit, meine Schuld zuzugeben. Ich habe das für die Kinder getan, die uns zuschauen», erklärte er bei der Preisverleihung in Florenz.

Es war nicht das erste Mal, dass Klose für seine Fairness ausgezeichnet wurde: Am 30. April 2005, noch als Werder-Bremen-Spieler, verweigerte er einen Elfmeter, den er für ungerechtfertigt hielt. Auch dafür erhielt er eine Fairness-Trophäe.

Fall Belotti: Selbstanzeige statt Freistoss

Am 6. Februar 2021 spielte Atalanta Bergamo gegen den FC Turin. Nationalstürmer Andrea Belotti stürmte in Richtung Strafraum und wurde scheinbar von Atalantas Christian Romero gefoult. Der Schiedsrichter pfiff sofort – doch noch im Fallen signalisierte Belotti mit einer Handgeste, dass er nicht berührt wurde. Der Pfiff wurde zurückgenommen, und nach der Wiederaufnahme des Spiels spielte er den Ball fair zurück.

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Bayerns Roadrunner und die Sprungeinlage

Dass Alphonso Davies (24) Tempo hat, ist bekannt. Das musste auch der Schweizer Nationalspieler Edimilson Fernandes (28) erfahren. Im Oktober 2022 traf Mainz auf den FC Bayern. Als Davies am Mainzer vorbeizog, konnte sich Fernandes nur noch mit einer Grätsche helfen – doch er traf Davies gar nicht, da dieser bereits zuvor in die Luft sprang. Auch wenn Davies nachträglich versuchte, die Gelbe Karte für Fernandes annullieren zu lassen, blieb Schiedsrichter Benjamin Cortus (43) bei seiner Entscheidung. Trotzdem eine faire Geste, die im Weltfussball leider selten zu sehen ist.

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