«Ich habe als Bub alle FCB-Stars gesehen»
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So fand Streich zum Fussball:«Ich habe als Bub alle FCB-Stars gesehen»

Lange waren die Basler grösser
Wie der SC Freiburg den FCB abgehängt hat

Der FC Basel war mal der Fussballklub mit der grössten Strahlkraft im Dreiländereck. Aber der SC Freiburg hat ihm im südbadischen Raum den Rang abgelaufen.
Publiziert: 10:33 Uhr
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Das Abstiegsgespenst spukt schon länger nicht mehr im Breisgau.
Foto: imago/Kirchner-Media

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Florian RazReporter Fussball

Er hat den SC Freiburg bis 2024 während zwölf Jahren geprägt. Den Fussball aber hat Christian Streich (60) in Basel entdeckt. So hat das der Ex-Trainer mit Kultpotenzial Blick erzählt: «Lauscher, Demarmels, Odermatt – ich habe sie alle gesehen. Weil mein Onkel und mein Vater mit mir immer zum FC Basel gefahren sind.»

Geschichten wie diese gibt es viele. Über lange Jahre war der FCB auch der Klub der Menschen auf der anderen Seite der schweizerisch-deutschen Grenze. In den Sechzigern und Siebzigern gab es im südbadischen Raum keinen Fussballklub mit Ausstrahlung. Der SC Freiburg war sogar bloss die Nummer 2 hinter dem Freiburger FC, der zwischen der Zweit- und Drittklassigkeit pendelte.

Der FC Basel blieb lange der grössere der Klubs

Wer Meistertitel und Europacup sehen wollte, wurde wie Streich zum fussballerischen Grenzgänger. Und sah dort Spieler, die ebenfalls den kurzen Weg über die Grenze nahmen. Stürmer wie Helmut Hauser (heute 80) – zwischen 1967 und 1972 dreimal Meister mit dem FCB. Oder wie den späteren Welttrainer Ottmar Hitzfeld (76).

Aber auch als sich der SC Freiburg ab Mitte der Neunziger in der 1. Bundesliga zu etablieren versuchte, behielt der FC Basel seine Anziehungskraft im südbadischen Raum.

Das lag nicht zuletzt an der Champions League. Winfried Dietsche (70) schreibt seit der Saison 1987/88 für die «Badische Zeitung», über den FCB. Als sich die Basler unter Christian Gross (71) im Jahr 2002 zum ersten Mal für die Königsklasse qualifizierten, erlebte er einen Hype im badischen Raum. «Da war der FCB total in», erinnert sich Dietsche, «Champions League – das war halt völlig neu in dieser Ecke.»

2015 lag der FCB noch vor Freiburg

Aber auch 2015 noch hatte Basel den höheren Zuschauerschnitt als das damals zweitklassige Freiburg und generierte mit 132 Millionen Franken fast dreimal mehr Einnahmen.

Zehn Jahre später hat sich die Situation gedreht. Seit die Freiburger im Oktober 2021 in ihr neues Stadion gezogen sind, haben sie den FCB beim Zuschauerschnitt überholt (siehe Grafik). Beim Umsatz spielen die Freiburger inzwischen in einer komplett anderen Liga.

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Das hat auch mit den TV-Geldern zu tun. Knapp 63 Millionen Franken hat Freiburg in der letzten Saison aus dem TV-Pott bekommen. Der Schweizer Meister erhält gerade mal 1,9 Millionen.

2024 vermeldete der Sportclub so Rekordeinnahmen von rund 190 Millionen Franken. Über 90 Millionen mehr als der FCB. Auf dem Festgeldkonto der Freiburger liegen 140 Millionen Franken.

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Kommt dazu die sportliche Delle des FCB von 2017 bis 2024. «Conference League, das war dann halt auch nicht mehr der Hit», stellt Dietsche trocken fest. Dazu komme der Aufstieg der Freiburger «zu einem Team, das in der Bundesliga nach oben schaut und nicht einfach gegen den Abstieg spielt».

Das alles hat auch Einfluss auf die Zugkraft der beiden Vereine. Dietsche ist dem FCB zwar treu geblieben: «Aber in meinem Umfeld wird man schon fast als Exot angeschaut, wenn man nicht SCF-Fan ist.»

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