Das Spiel
Nach dem letzten Gruppenspiel gegen die Ukraine beschwerte sich Belgien-Coach Domenico Tedesco vehement über die schlechte Matchvorbereitung. Der Grund? Der Teambus hätte auf dem Weg ins Stadion an jeder roten Ampel angehalten, sein Team kam dadurch verspätet zum Einlaufen. Am Montagnachmittag kamen die roten Teufel zwar frühzeitig ins Stadion – dürfen aber auch frühzeitig abreisen. Der Grund? Die Belgier verlieren das Nachbarschaftsduell gegen Frankreich zwar knapp, aber letztlich völlig verdient mit 1:0.
Von den Belgiern ist über weite Strecken gar nichts zu sehen. Die rar gesäten Highlights beim wohl letzten Auftritt der «Goldenen Generation»? Zwei Torschüsse von De Bruyne, einer von Lukaku. Sonst sind die Franzosen am Drücker, kontrollieren das Spiel, bleiben aber beim letzten Pass oder im Abschluss zu ungenau. Grosschancen sind Mangelware, die Partie mehr geprägt von Taktik-Geplänkel als von echten Highlights. Bestes Beispiel: Nach 84 Minuten hat Frankreich 19 Schüsse abgefeuert. Aber nur gerade ein einziger fand den Weg aufs Tor.
Gähn-Alarm in Düsseldorf? Ja! Weil aber eine Hereingabe von Kolo Muani in die Mitte via Vertonghen das belgische Tor findet, wird dem Zuschauer 30 Minuten weiterer Gähn-Fussball erspart. So müssen die Belgier die Koffer packen, die Franzosen dürfen sich auf den EM-Viertelfinal vorbereiten.
Das Tor
85. Minute, Jan Vertonghen (Eigentor), 1:0: Hernández spielt den Ball zentral vor den Sechzehner zu Griezmann. Der spielt den Ball nach rechts zu Koundé, der zurück zu Kanté passt. Der spielt das Leder flach rechts in den Sechzehner, wo Kolo Muani querlegen will. Die Kugel trifft aber Vertonghens Knie und fliegt von dort ins eigene Tor.
Der Beste
Aurélien Tchouaméni. SRF-Kommentator Manuel Köng ist schockverliebt. Mit gutem Grund. Der Real-Star ist der Chef im Zentrum. 92 Prozent seiner Pässe kommen an, hat über 100 Ballkontakte, verliert kaum einen Zweikampf.
Der Schlechteste
Domenico Tedesco. Der Trainer der Roten Teufel wirft den Betonmischer an. Wird für seine Hasenfusstaktik bestraft.
Das gab zu reden
46'810 Fans finden sich zum Knüller in Düsseldorf ein. Darunter auch Paul Pogba, der es nicht ins EM-Kader von Didier Deschamps geschafft hat. Zwischenzeitlich hält er noch einen Schwatz mit dem ehemaligen französischen Star-Verteidiger Lilian Thuram. Gut möglich, dass diese beiden Herren dem Spiel ein wenig mehr Kreativität und Spannung verliehen hätten.
So gehts weiter
Frankreich trifft am Freitagabend um 21 Uhr in Hamburg auf den Sieger der Partie Portugal gegen Slowenien. Der Sieger dieser Partie wird am Montagabend ab 21 Uhr gesucht.
Düsseldorf, 47 000 Fans, SR: Nyberg (Swe)
Tor: 85. Vertonghen (Eigentor) 1:0.
Frankreich: Maignan; Koundé, Upamecano, Saliba, Theo; Tchouaméni; Kanté, Rabiot; Griezmann; Thuram, Mbappé.
Belgien: Casteels; Castagne, Faes, Vertonghen, Theate; Carrasco, Onana, De Bruyne, Doku; Openda, Lukaku.
Einwechslungen: Frankreich: Kolo Muani (62. für Thuram). – Belgien: Mangala (63. für Openda), Lukebakio (88. für Carrasco), De Ketelaere (88. für Castagne).
Gelb: 14. Tchouaméni (Reklamieren), 23. Griezmann, 24. Rabiot (alle Foul), 76. Vertonghen (Reklamieren), 93. Mangala (Foul).
Düsseldorf, 47 000 Fans, SR: Nyberg (Swe)
Tor: 85. Vertonghen (Eigentor) 1:0.
Frankreich: Maignan; Koundé, Upamecano, Saliba, Theo; Tchouaméni; Kanté, Rabiot; Griezmann; Thuram, Mbappé.
Belgien: Casteels; Castagne, Faes, Vertonghen, Theate; Carrasco, Onana, De Bruyne, Doku; Openda, Lukaku.
Einwechslungen: Frankreich: Kolo Muani (62. für Thuram). – Belgien: Mangala (63. für Openda), Lukebakio (88. für Carrasco), De Ketelaere (88. für Castagne).
Gelb: 14. Tchouaméni (Reklamieren), 23. Griezmann, 24. Rabiot (alle Foul), 76. Vertonghen (Reklamieren), 93. Mangala (Foul).