Kader, Kane und Kompany
Weshalb die Bayern derzeit unschlagbar sind

Der FC Bayern München ist in dieser Saison bislang unschlagbar. 16 Siege in 16 Pflichtspielen unterstreichen die Dominanz der Münchner. Die Gründe: Ein breites Kader, Tormaschine Harry Kane und Trainer Vincent Kompany.
Publiziert: 10:08 Uhr
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Aktualisiert: 10:21 Uhr
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Bayern München ist perfekt in die Saison gestartet – und scheint unaufhaltsam zu sein.
Foto: Corbis via Getty Images

Darum gehts

  • FC Bayern München ist bislang ungeschlagen und scheint unaufhaltsam
  • Breites Kader, Harry Kane und Trainer Vincent Kompany sind Erfolgsfaktoren
  • Auch die Transfers und vielen jungen Talente spielen wichtige Rollen
Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
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Cédric HeebRedaktor Sport

16 von 16 – so lautet die Bilanz des FC Bayern München in Sachen gewonnener Pflichtspiele. Nachdem sich in der Bundesliga schon RB Leipzig, der BVB und zuletzt Bayer Leverkusen – also die drei ärgsten Bundesliga-Konkurrenten – die Zähne an den Münchnern ausgebissen haben, musste auf internationaler Ebene nun auch Paris Saint-Germain dran glauben.

Zwei Fragen, die nicht nur Deutschland, sondern spätestens seit Dienstagabend auch ganz Europa beschäftigen: Sind diese Bayern zu stoppen? Und warum sind sie so stark? Während die erste Frage nur die Zukunft beantworten kann, gibts diverse Gründe, die den aktuellen Erfolg erklären:

Breites Kader

Vor dem Spiel gegen Leverkusen staunten Fans und Experten nicht schlecht: Harry Kane (32), Michael Olise (23) und Luiz Diaz (28) stehen nicht in der Startelf. Nach einer Stunde wird das Trio eingewechselt, «Sport1» spricht vom «teuersten Wechsel der Bundesliga-Geschichte» (zusammen 275 Millionen Marktwert). Doch genau das ist eine Stärke der Münchner: Egal wer spielt, das System funktioniert. Joshua Kimmich (30) sagte nach dem 3:0-Sieg: «Wir leben von unseren Prinzipien, von unserer Energie. Die darf sich nicht mehr ändern, egal, wer auf dem Platz steht.» Jeder komme aktuell zu genügend Spielzeit, danke dies mit dem Einsatz, für jeden anderen die Extrameter zu gehen. Kimmich freut sich für jeden, der spielen darf: «Das ist schon sehr besonders. Das war noch nicht so oft da.»

275 Millionen stehen bereit, um eingewechselt zu werden: Luis Diaz, Michael Olise und Harry Kane (v.l.).
Foto: Corbis via Getty Images

Harry Kane

Dass der Engländer torgefährlich ist, weiss man seit Jahren. Doch aktuell präsentiert er sich in der Form seines Lebens: 16 Spiele, 22 Tore und drei Assists. Allein in der Bundesliga traf er schon zwölf Mal und damit doppelt so oft, wie die Nummer 2 in der Rangliste Jonathan Burkhardt (Eintracht Frankfurt). «Das ist mit Sicherheit der beste Saisonstart, den ich je hatte. Ich fühle mich richtig gut», sagte Kane Mitte Oktober im Gespräch mit der «Dailymail». Seine Familie fühle sich in München pudelwohl, er selbst sei mental und körperlich in einer hervorragenden Verfassung: «Ich bin auf dem Höhepunkt meiner Karriere.»

Harry Kane befindet sich in der Form seines Lebens.
Foto: keystone-sda.ch

Trainer Vincent Kompany

Seit Juli 2024 ist Vincent Kompany (39) der Chef. Dabei war er damals gar nicht erste Wahl, Top-Trainer wie Ralf Rangnick, Roger Schmidt, Zinédine Zidane und Xabi Alonso hatten zuvor abgesagt. Dann entschieden sich die Bosse für Kompany, der zuvor «nur» Anderlecht und Burnley coachte. Nun hat der Belgier 72 Spiele als Coach der Bayern absolviert, nur 18 hat er nicht gewonnen – und nur die Hälfte davon ging verloren. Der frühere Innenverteidiger überzeugt mit einer klaren, offensiv ausgerichteten Taktik und einem funktionierenden Spielsystem. Manuel Neuer (39) sagt etwa: «Wir haben jetzt fast anderthalb Jahre unter unserem Coach, unter dem Trainerteam gearbeitet und man sieht, die Automatismen greifen besser und besser.» Und dann ist da noch eine weitere Stärke, die unter anderem Leon Goretzka (30) zum Ausdruck brachte: «Die Kommunikation mit den Spielern ist einfach herausragend. Er holt alle mit ins Boot, auch die, die jetzt nicht immer auf dem Platz stehen. Er gibt einfach eine Wertschätzung uns gegenüber.»

Vincent Kompany (r.) hat mit seiner Art, das Team zu führen, alle überzeugt.
Foto: UEFA via Getty Images

Geschickte Transfers

Was wurde Max Eberl (52) doch im Sommer von vielen Seiten gescholten. Zu schlecht sei die Transferperiode gewesen, vor allem, weil die Verpflichtungen von Florian Wirtz, Nick Woltemade oder Nico Williams, die über Monate für Schlagzeilen sorgten, fehlschlugen. Stattdessen kamen Diaz für 70 Millionen Euro und Nicolas Jackson (24) auf Leihbasis ohne Nebengeräusche. «Eberl hat es allen bewiesen», schreibt die «Bild» nun Monate später. Während Diaz schon 15 Skorerpunkte in 16 Partien verbuchen konnte (10 Tore), wartet Stürmer Jackson noch auf den grossen Durchbruch (vier Skorerpunkte in 11 Spielen). Aber Kompany ist froh, dass er Jackson hat: «Er wird noch wichtig werden in dieser Saison.» Wer weiss, ob der Erfolg gleich gross wäre, wären die Nationalspieler Wirtz und Woltemade zu den Bayern gegangen ...

Nicolas Jackson (l.) und Luis Diaz sind die beiden grossen Transfers des Sommers, die ebenfalls zu überzeugen vermögen.
Foto: Getty Images

Vielversprechende Youngsters

Neben den gestandenen Stars wie Neuer, Kimmich und Kane sind da auch Jungspunde, die an die Türe klopfen – und sogar schon eintreten. Lennart Karl (17) erhielt in dieser Saison über 400 Einsatzminuten und erzielte in diesen seine ersten zwei Profi-Tore. Tom Bischof (20) hat in der Bundesliga ebenfalls schon 300 Minuten gesammelt, Goalie-Talent Jonas Urbig (22) ersetzte dreimal Manuel Neuer und blieb einmal ohne Gegentor. Und Aleksandar Pavlovic (21) gehört schon seit längerem zu den arrivierten Mittelfeldspielern. Da vergisst man fast, dass mit Jamal Musiala (22) ja noch eines der grössten Talente des Fussballs derzeit verletzt fehlt.

Zwei der vielversprechenden Talente der Bayern: Lennart Karl (l.) und Tom Bischof.
Foto: IMAGO/Beautiful Sports


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