Darum gehts
- Raul Bobadilla will seine Fussballkarriere fortsetzen
- Bobadilla sieht die Schweiz als zweite Heimat und will hier bleiben
- Mit 38 Jahren hat er 193 Spiele und 97 Tore in der Schweiz erzielt
Im Alter von 34 und 35 treten statistisch die meisten Fussballer zurück. Raul Bobadilla wird im Juni 38 Jahre alt – und denkt trotzdem noch kein bisschen ans Karriereende. Angesprochen darauf, dass sein Vertrag im Sommer beim FC Aarau ausläuft, sagt er: «Auf keinen Fall werde ich aufhören. Ich will weitermachen. Wenn möglich, will ich nochmals in der Super League spielen, idealerweise mit dem FC Aarau.»
Der Schweiz habe er viel zu verdanken. Hier machte er für Concordia Basel, GC, den FC Basel, YB und Schaffhausen 193 Spiele (97 Tore), ehe es ihn 2024 zu Aarau zog. «Dieses Land ist meine zweite Heimat. Meine Kinder wachsen hier auf und sprechen perfekt Schweizerdeutsch. Wir wollen hier bleiben.» Gespräche zwischen dem FCA und ihm habe es aber noch keine gegeben, sagt er.
«Spitzenkampf wird ein Final für uns»
Es ist zu spüren: Bobadilla will nochmals angreifen. Er ist dem FCA noch den Beweis schuldig, dass er eine echte Verstärkung für das Team sein kann. Vor der Saison kam er als Königstransfer vom FC Schaffhausen, doch aufgrund zweier Muskelfaserrisse konnte er in der Vorrunde nur vier Spiele absolvieren und hat bis heute nur ein Tor erzielt. Von einigen wurde er bereits als Floptransfer abgestempelt. Interessiert ihn nicht. «So ist Fussball», seufzt er: «Es lief nicht, wie ich dachte. Ich bin aber wieder topfit mittlerweile.»
Der Argentinier ist mit dem FCA fast so nah an der Super League, wie vor zwei Jahren mit dem FC Schaffhausen, als man in der Barrage an Luzern scheiterte. Acht Punkte liegt Aarau hinter dem FC Thun auf dem Barrageplatz. Am Freitag kommt es zum Direktduell der beiden Teams (20.15 Uhr). Gewinnen Bobadilla und seine Aarauer, wird das Aufstiegsrennen für die verbleibenden drei Spiele nochmals ganz spannend. Deshalb ist er besonders heiss: «Das wird ein Final für uns!», sagt er.
Von Skandalen will er nichts mehr wissen
Weil er auf dem Rasen nicht vorangehen konnte, war er dem jungen Aarau-Team daneben behilflich. «In der Kabine, auf dem Rasen, dem Trainer. Ich fühle mich teilweise wie ein grosser Bruder. Es ist meine Pflicht, zu helfen», schmunzelt der dreifache Vater, der nach vielen Skandalen in seiner Karriere nun scheinbar ruhiger geworden ist.
Mit 15 ging er weg von den Eltern und einem Armenviertel in Buenos Aires, um Profi zu werden. Wenig später kam er in die Schweiz. Sportlich schlug er voll ein, abseits des Platzes sorgte er aber auch für Schlagzeilen, beispielsweise wegen Verkehrsübertretung. Im Blick sagte er Jahre danach einsichtig: «Ich war der grösste Vollidiot.» Heute meint der dreifache Vater: «Das ist Vergangenheit, Skandale sind nichts mehr für mich.»
Warum hat es dann vor kurzem trotzdem wieder Wirbel um ihn gegeben? Nach dem Spiel gegen Vaduz (2:2) soll es im Spielertunnel offenbar zu einem Rencontre zwischen Bobadilla und Denis Simani (33) gekommen sein. Die Liga ermittelt gegen Bobadilla. Der sagt: «Jeder hat gesehen, was auf dem Feld passiert ist.» Es soll um Provokationen der Gegner gehen. Und danach? «Von meiner Seite aus war da nichts. Wenn jemand was anderes sagt, soll er das tun. Ich weiss, was Sache war.» Für ihn sei das Thema schon abgeschlossen. «Mit solchen Dingen beschäftige ich mich nicht mehr. In meinem Kopf ist nur noch Fussball und die Familie.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | FC Thun | 33 | 32 | 68 | |
2 | FC Aarau | 33 | 18 | 57 | |
3 | FC Etoile Carouge | 33 | 13 | 51 | |
4 | FC Vaduz | 33 | 0 | 47 | |
5 | FC Stade-Lausanne-Ouchy | 33 | 7 | 46 | |
6 | FC Wil | 32 | 2 | 44 | |
7 | Neuchatel Xamax FCS | 32 | -6 | 38 | |
8 | FC Stade Nyonnais | 33 | -24 | 32 | |
9 | AC Bellinzona | 32 | -19 | 31 | |
10 | FC Schaffhausen | 32 | -23 | 25 |