Banner-Aktion wegen Lizenz-Zoff
Jetzt attackieren Schaffhausen-Fans die Stadionbesitzer

Keine Lizenz! Dagegen legt Murat Yakins FC Schaffhausen Rekurs ein. Aber der Zoff um das Stadion ist längst nicht beigelegt. Mittlerweile gehen auch die Fans auf die Barrikaden.
Publiziert: 30.04.2021 um 18:01 Uhr
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Aktion der FCS-Fans: In Schaffhausen hängen Banner.
Foto: Zvg
Matthias Dubach

Jetzt wehrt sich Schaffhausen gegen den drohenden Ausschluss aus dem Profifussball. Nachdem die Liga in erster Instanz die Lizenz für 2021/22 verweigerte, hat nun der FCS am Donnerstag kurz vor Abschluss der Frist Rekurs eingelegt.

Die Liga bemängelt die Finanzen und die Infrastruktur. Zur Finanz-Lage sind keine Details bekannt. Das heisse Thema in Schaffhausen ist das Thema Infrastruktur. Da gehts um das neue Stadion, das der FCS Stand jetzt nächste Saison nicht benutzen darf.

Stadionbesitzer fordert 1 Mio. Miete

Die Arena gehört der Ex-FCS-Besitzerfamilie Fontana. Diese hat dem Klub aber im Zuge des eskalierten Zoffs mit den neuen Besitzern gekündigt und verlangt künftig 1 Million Jahresmiete.

Nach diesem Lizenz-Schock gehen nun die FCS-Fans auf die Barrikaden. Sie haben mehrere Banner aufgehängt. «Machtspiel gegä Tradition + Lebenswerk», ist beim Obertorkreisel zu lesen. «Kein Verein = Kei Mieti!!», hängt über der Bachstrasse. «Zeiget Herz!» und «Lönd los!!» in Bahnhofsnähe.

Botschaften, die sich gegen die Stadionbesitzer richten. Eigentlich verrückt: Ex-FCS-Patron Aniello Fontana (†71) hatte jahrzehntelang den Klub geführt und bis in die Super League gebracht. Doch jetzt wenden sich die Fans gegen die Fontanas.

Eine Taskforce will den GAU abwenden

Wie geht es nun weiter? Die Liga entscheidet bis Saisonende über den Rekurs. Doch Klub und Stadionbesitzer treffen sich gemäss «Schaffhauser Nachrichten» erst am 20. Mai zum Schlichtungsverfahren vor Gericht. Eigentlich zu spät für die Lizenz. Eine Taskforce aus der Politik will nun den Mega-Zoff schlichten.

Bleibts aber bei der Stadionkündigung, kann Schaffhausen nur mit einem Ausweichstadion in der Challenge League bleiben.

Die Utopie einer Breite-Rückkehr

Diese Woche haben sich bereits Liga- und FCS-Vertreter das alte Breite-Stadion angeschaut. Aber wie eine Rückkehr ins völlig heruntergekommene Kleinstadion, das längst keinerlei Liga-Auflagen mehr erfüllt und ja der Grund für den Bau des neuen Stadions war, funktionieren soll, bleibt schleierhaft.

Eher realistisch wäre ein Umzug auf die Breite für die Promotion League – falls der FCS wegen fehlender Lizenz zwangsrelegiert wird.

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