Im ersten Training hatte der König von Silverstone, Sir Lewis Hamilton (40), mit 1:26,892 bei der Ferrari-Premiere die Bestzeit bei knapp 25 Grad erzielt. Der Brite hat auf dem früheren Kriegsflugplatz bereits neun Rennen gewonnen und stand seit 2007 schon 15-mal auf dem Podest.
Das Warten von Ferrari
Auch im zweiten Training gab Hamilton sofort den Ton an. Beim Sprint-Erfolg in China hatte der siebenfache Weltmeister für die Roten die erste Trophäe 2025 erobert. Der letzte Ferrari-Sieg in einem GP geht auf das Konto von Carlos Sainz in Mexiko 2024.
Der Spanier war am Abend im Williams-Mercedes für eine kritische Situation verantwortlich. Nach einem gewaltigen Dreher verpasste er rechts den vorbeifliegenden Hamilton knapp. Und hinten musste Hülkenberg im Sauber schnell reagieren, um das blaue Hindernis zu umfahren.
Antonelli: drei Strafplätze
Sonst verlief das Geschehen auf dem 5,891 km langen Traditionskurs eher ruhig. Nach 30 Minuten lag der neue England-Nationalheld Lando Norris mit 1:25,816 klar vor Leclerc, Hamilton, Piastri und Antonelli, der mit dem Mercedes am Sonntag um drei Startplätze zurückmuss – als Folge des frühen Verstappen-Abschusses in Spielberg. Nur die Fahrkunst brachte Verstappen mit dem störrischen Red Bull auf Platz 5.
Sauber hofft auf Samstag
Sauber, das seinen Unterboden zum dritten Mal erneuerte und neue Teile am Heckflügel einsetzte, hofft, dass man weitere Fortschritte erzielt. Aber die Ingenieure machten am Freitag für einmal ernste Gesichter: 13. Bortoleto, 17. Hülkenberg.
Der Brasilianer hatte im ersten Training einen Schreckmoment, als er sich in der 260 km/h schnellen Copse drehte – und Letzter wurde. Hülkenberg musste das Auto für die ersten 60 Minuten an die Alpine-Leihgabe Paul Aron (21) abtreten. Der Este legte 25 vernünftige Runden hin und landete auf dem 17. Platz. Knapp hinter Colapinto und klar vor Gasly. Beide auf Alpine.
Alpine hat neuen Alibi-Chef
Für die erste Überraschung sorgte Schlusslicht Alpine hinter den Kulissen. Aber sie betraf nicht den in einer Krise steckenden Argentinier Franco Colapinto. Der einzige Pilot 2025 ohne WM-Punkt bekommt einen neuen Chef: Steve Nielsen (61).
Ober-Guru Flavio Briatore (75) hat den Briten geholt. Er arbeitete früher bei Benetton. Renault und Lotus, stand aber jetzt in den Diensten der FIA und Formel 1.
Kampf um FIA-Chefsessel
Wie erwartet hat Tim Mayer (59) seine Kandidatur für den FIA-Chefsessel für die Wahl im Dezember offiziell gemacht. «Es ist kein Racheakt an Sulayem. Ich bin einfach der Meinung, dass ich für den Job besser geeignet bin!»
Der Amerikaner, Sohn des früheren McLaren-Teamchefs und Miteigentümers Teddy Mayer (starb 2009), war im letzten November von Mohammed bin Sulayem nach 15 Jahren als Steward entlassen worden. Ein Entscheid, den kaum jemand verstand. Aber klar ist: Alle Mitarbeiter im Umfeld des Mannes aus Dubai bekommen bei der leisesten Kritik die rote Karte.