Was für ein historischer Tag in der nassen Schlacht von Silverstone für Sauber und Nico Hülkenberg (37). Dank der Podest-Premiere des Deutschen in seinem 239. Formel-1-Rennen kam auch das Hinwiler Team zum ersten Mal wieder aufs Treppchen – nach 263 Rennen.
Im Oktober 2012 war es der Japaner Kamui Kobayashi daheim in Suzuka, der als Dritter hinter Vettel und Massa das Sauber-Team zuletzt auf dem Podium jubeln liess.
Und jetzt der 6. Juli 2025. Fantastisch, wunderbar, unglaublich. Freudentänze in den Garagen und vor dem Podium.
Eine Woche nach seinem 9. Platz in Spielberg – vom 20. Startplatz, setzte der Deutsche noch einen drauf: Platz 3 hinter dem McLaren-Duo Norris und Piastri. Diesmal war Hülkenberg wieder aus der letzten Position losgefahren, weil Colapinto Forfait gab.
«Wir sind zu langsam, wir haben keine Chance, wenn uns nicht die äusseren Umstände entgegenkommen. Ja, für ein gutes Resultat brauchen wir fremde Hilfe», sagte ein enttäuschter WM-Zehnter nach der Qualifikation.
Lotterie mit vielen Rutschpartien
Und sie kam. Die Hilfe. Von oben. Der Regen schüttelte die Formel 1 wach, schickte den Zirkus auf der nassen Strecke in die Fahrschule. Mit dem grünen Intermediates-Reifen.
Die Lotterie mit vielen Rutschpartien begann – und schon liessen die Mutigen Russell (Hart), Leclerc (Medium) und Bortoleto (Medium) profillosen Gummi aufziehen.
Es war falsch. Russell wurde nur 10. Leclerc stolperte als 14. ins Ziel und Bortoleto musste im Sauber bereits in der 6. Runde neben der Strecke aufgeben. Er hatte einen Teil des Heckflügels verloren – und die Karbonteile gefährdeten die anderen Fahrer.
Da lag Hülkenberg längst in den Punkten. Und liess die Fans langsam träumen. Lange lag er hinter dem Kanadier Lance Stroll (der bereits dreimal das Podest küsste, zuletzt in Bahrain 2020). Doch der Aston Martin war zu schwach für den Sauber, der die göttliche Hilfe immer mehr zu schätzen wusste.
Und als zehn Runden vor Schluss die 5,891 km lange Strecke vor 140'000 Zuschauern endlich richtig abtrocknete, mussten alle wieder den Reifen eintauschen.
Silverstone-König Hamilton im Heck
Hülk, seit fast 20 Runden mit Silverstone-König Hamilton (Ferrari) im Heck, stand vor der grössten Bewährungsprobe seiner Karriere: «Ich habe immer gedacht, jetzt muss der Lewis doch wieder angreifen. Er hatte in Silverstone seine grössten Erfolge, kennt jeden Zentimeter. Aber er kam nicht, ja, mein Abstand wurde sogar grösser. Da dachte ich erstmals an das Podest.»
Doch das rote Auto war gegen das Ferrari-Kundenteam chancenlos. Und sofort wurden Erinnerungen an Barcelona wach, als Hülkenberg in der letzten Runde noch Hamilton überholte und sensationeller Fünfter wurde.
Und jetzt auf der Strecke, wo er neunmal siegte, verpasste Hamilton seinen 16. Podest-Auftritt um fünf Sekunden. Weil Hülkenberg aus seiner Wut und Enttäuschung beim Start wieder alles rausholte.
Bortoletos Freude über Hülkenbergs Podestplatz
Wahnsinn, nach zwölf Rennen auf den undankbaren Plätzen vier und fünf, endlich die verdiente Erlösung. Audi-CEO Mattia Binotto den Tränen nahe: «Das war stark von allen, Strategie und Boxenstopps stimmten. Der Fahrer machte keine Fehler, und das Glück lachte dazu.» Am meisten aufgeregt war in den Boxen sein Teamkollege Bortoleto, der sich tierisch für Nico freute.
Da hat Audi für 2026 die richtige Fahrerkombination. Erfahrung und Jugend paaren sich. Auf welchem WM-Platz Sauber nach Abu Dhabi das über 32-jährige Lebenswerk an Audi weitergibt, könnte noch spannend werden. Der WM-Neunte hat in England mit jetzt 41 Punkten gleich drei Teams (Racing Bulls und Aston Martin je 36) und Haas (29) überholt. Wer hätte das Ende Mai noch gedacht?
Jonathan Wheatley, Teamchef: «Wo soll ich anfangen? Das überfälligste Podium in der F1-Geschichte und das erste Podium für das Team seit Japan 2012. Es war ein Wochenende mit Höhen und Tiefen, aber am Ende haben wir uns zusammengerissen und als sich die Gelegenheit bot, haben wir sie mit beiden Händen ergriffen. Nach seinem Erfolg in Österreich war dies ein frustrierendes Wochenende für Gabriel, aber er wird mit jedem Rennen stärker. Man vergisst leicht, dass dies erst seine erste Saison in der F1 ist. Nico war heute Sonderklasse. Von Startplatz 19 bis auf P3 – die schlechteste Startposition, die in der 32-jährigen Geschichte von Sauber je in einen Podestplatz umgemünzt wurde. Kein Fahrer hat ein Podium mehr verdient als Nico. Wir haben ein Ergebnis erzielt, auf das jeder im Werk und an der Strecke zu Recht stolz sein kann. Was für ein Tag.»
Nico Hülkenberg (3.): «Ich bin überglücklich – das ist ein ganz besonderer Tag für das Team und für mich persönlich. Dieses erste Podiumsgefühl... Ich kann es nicht in Worte fassen. Es war ein so intensives Rennen mit ständig wechselnden Bedingungen. Wir haben heute die richtigen Entscheidungen getroffen, vor allem der spätere Wechsel auf Slicks – diese Entscheidung war entscheidend und hat den Unterschied ausgemacht. Der Kampf mit Lewis im letzten Stint war wirklich intensiv. Er holte auf, aber ich konnte ihn hinter mir halten und mich sogar ein wenig absetzen, als die Reifen nachliessen. Ich denke, wenn es ein trockenes Rennen gewesen wäre, hätte der Tag für uns ganz anders ausgesehen, aber wir haben das Beste aus den Bedingungen gemacht und jede Gelegenheit genutzt. Vom letzten Startplatz aus ins Rennen zu gehen und auf dem Podium zu stehen, fühlt sich ehrlich gesagt ein wenig surreal an. Es wird ein paar Tage dauern, ein paar Momente, um alles zu verarbeiten und zu verinnerlichen. Es war von Anfang bis Ende eine grossartige Teamleistung, und ich bin wirklich stolz darauf, was wir gemeinsam erreicht haben. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, das zu geniessen und richtig zu feiern, bevor wir uns wieder an die Arbeit machen – und die erste Saisonhälfte mit einem Höhepunkt abschliessen.»
Gabriel Bortoleto (DNF): «Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an Nico! Zu sehen, wie er um das Podium kämpft und dieses Ergebnis nach so vielen Jahren in der Formel 1 erreicht, bedeutet mir sehr viel. Er ist der beste Teamkollege, mit dem ich je zusammengearbeitet habe – sowohl als Fahrer als auch als Mensch – und er hat diesen Moment absolut verdient: Ich freue mich aufrichtig für ihn. Es ist ein besonderer Tag für das Team, und auch wenn mein eigenes Rennen nicht nach Plan verlaufen ist, bin ich stolz darauf, ein Teil davon zu sein. Ich werde weiter hart arbeiten und hoffentlich eines Tages auch dort oben stehen. Wenn ich zurückblicke, wie das Rennen für mich gelaufen ist, bin ich ziemlich enttäuscht: Ich bin ein Risiko eingegangen, indem ich auf den Medium-Reifen gewechselt habe, in der Erwartung, dass die Strecke bei den Bedingungen, die wir hatten, schneller abtrocknet, aber leider lief es nicht so, wie ich gehofft hatte. Beim Restart habe ich gepusht, das Auto verloren, und das war das Ende meines Rennens, zusätzlich zu einem ohnehin schon schwierigen Wochenende. Ich bin immer sehr selbstkritisch, und ich weiss, dass ich das Team heute im Stich gelassen habe, denn wir hatten das Potenzial für ein noch besseres Ergebnis. Aber diese Dinge sind Teil der Lernkurve. Jetzt werden wir Nico feiern und uns ein paar Wochen ohne Rennen gönnen, die wir nutzen werden, um weiter zu trainieren und uns vor der Sommerpause noch weiter zu verbessern.»
Jonathan Wheatley, Teamchef: «Wo soll ich anfangen? Das überfälligste Podium in der F1-Geschichte und das erste Podium für das Team seit Japan 2012. Es war ein Wochenende mit Höhen und Tiefen, aber am Ende haben wir uns zusammengerissen und als sich die Gelegenheit bot, haben wir sie mit beiden Händen ergriffen. Nach seinem Erfolg in Österreich war dies ein frustrierendes Wochenende für Gabriel, aber er wird mit jedem Rennen stärker. Man vergisst leicht, dass dies erst seine erste Saison in der F1 ist. Nico war heute Sonderklasse. Von Startplatz 19 bis auf P3 – die schlechteste Startposition, die in der 32-jährigen Geschichte von Sauber je in einen Podestplatz umgemünzt wurde. Kein Fahrer hat ein Podium mehr verdient als Nico. Wir haben ein Ergebnis erzielt, auf das jeder im Werk und an der Strecke zu Recht stolz sein kann. Was für ein Tag.»
Nico Hülkenberg (3.): «Ich bin überglücklich – das ist ein ganz besonderer Tag für das Team und für mich persönlich. Dieses erste Podiumsgefühl... Ich kann es nicht in Worte fassen. Es war ein so intensives Rennen mit ständig wechselnden Bedingungen. Wir haben heute die richtigen Entscheidungen getroffen, vor allem der spätere Wechsel auf Slicks – diese Entscheidung war entscheidend und hat den Unterschied ausgemacht. Der Kampf mit Lewis im letzten Stint war wirklich intensiv. Er holte auf, aber ich konnte ihn hinter mir halten und mich sogar ein wenig absetzen, als die Reifen nachliessen. Ich denke, wenn es ein trockenes Rennen gewesen wäre, hätte der Tag für uns ganz anders ausgesehen, aber wir haben das Beste aus den Bedingungen gemacht und jede Gelegenheit genutzt. Vom letzten Startplatz aus ins Rennen zu gehen und auf dem Podium zu stehen, fühlt sich ehrlich gesagt ein wenig surreal an. Es wird ein paar Tage dauern, ein paar Momente, um alles zu verarbeiten und zu verinnerlichen. Es war von Anfang bis Ende eine grossartige Teamleistung, und ich bin wirklich stolz darauf, was wir gemeinsam erreicht haben. Jetzt haben wir zwei Wochen Zeit, das zu geniessen und richtig zu feiern, bevor wir uns wieder an die Arbeit machen – und die erste Saisonhälfte mit einem Höhepunkt abschliessen.»
Gabriel Bortoleto (DNF): «Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch an Nico! Zu sehen, wie er um das Podium kämpft und dieses Ergebnis nach so vielen Jahren in der Formel 1 erreicht, bedeutet mir sehr viel. Er ist der beste Teamkollege, mit dem ich je zusammengearbeitet habe – sowohl als Fahrer als auch als Mensch – und er hat diesen Moment absolut verdient: Ich freue mich aufrichtig für ihn. Es ist ein besonderer Tag für das Team, und auch wenn mein eigenes Rennen nicht nach Plan verlaufen ist, bin ich stolz darauf, ein Teil davon zu sein. Ich werde weiter hart arbeiten und hoffentlich eines Tages auch dort oben stehen. Wenn ich zurückblicke, wie das Rennen für mich gelaufen ist, bin ich ziemlich enttäuscht: Ich bin ein Risiko eingegangen, indem ich auf den Medium-Reifen gewechselt habe, in der Erwartung, dass die Strecke bei den Bedingungen, die wir hatten, schneller abtrocknet, aber leider lief es nicht so, wie ich gehofft hatte. Beim Restart habe ich gepusht, das Auto verloren, und das war das Ende meines Rennens, zusätzlich zu einem ohnehin schon schwierigen Wochenende. Ich bin immer sehr selbstkritisch, und ich weiss, dass ich das Team heute im Stich gelassen habe, denn wir hatten das Potenzial für ein noch besseres Ergebnis. Aber diese Dinge sind Teil der Lernkurve. Jetzt werden wir Nico feiern und uns ein paar Wochen ohne Rennen gönnen, die wir nutzen werden, um weiter zu trainieren und uns vor der Sommerpause noch weiter zu verbessern.»