Das Ferrari-Debakel
Ausgerechnet beim Heim-GP erlebt Ferrari das grosse Debakel. Nur 70 Kilometer vom Hauptquartier entfernt ist für beide Piloten schon in Q2 Endstation. Charles Leclerc belegt Rang 11, Lewis Hamilton folgt dahinter als 12. Kein Startplatz in den Top Ten. Das gab es in Imola noch nie zuvor – und ist weit entfernt von den hohen Erwartungen der Roten.
Kein Wunder, decken die enttäuschten Tifosi das Duo mit Pfiffen ein. Statt der Ferrari sind im Top-Ten-Final beide Aston Martin (Alonso 5./Stroll 8.) und Williams (Sainz 6./Albon 7.) drin! Dazu Rookie Hadjar im Racing Bulls (9.) – eine Schmach.
Die Spitzenplätze
Gegen ihn ist im Moment kein Kraut gewachsen: Oscar Piastri holt sich die Pole in Imola – es ist bereits seine dritte der Saison. Und die vierte für McLaren. Dahinter komplettiert Max Verstappen im Red Bull die Frontreihe. Der Weltmeister machts knapp, liegt 0,034 Sekunden hinter dem WM-Leader. Dahinter nicht etwa Lando Norris, der sich im McLaren mit Rang 4 begnügen muss, sondern George Russell im Mercedes.
Rote Flaggen zum Auftakt
Ein wilder Start ins Qualifying. Schon in der sechsten Minute donnert Yuki Tsunoda mit seinem Red-Bull-Boliden heftig in die Mauer. Der Japaner verliert über die Kerbs die Kontrolle, prallt in die Streckenbegrenzung und überschlägt sich. Sofort wird die Rote Flagge geschwenkt. Glücklicherweise kann Tsunoda schnell aussteigen und zeigt damit, dass es ihm offensichtlich okay geht.
Sekunden vor Schluss von Q1 crasht dann auch noch Franco Colapinto bei seiner Rückkehr im Alpine. Der Argentinier sorgt damit für die nächste Rote Flagge. Die Session wird damit abgebrochen.
Beide Unfälle ereignen sich übrigens in den Todeskurven von 1994. Colapinto erwischt es in der Tamburello, wo Ayrton Senna sein Leben liess. Tsunoda im Villeneuve-Corner, wo Roland Ratzenberger verstarb.
Sauber
Glück für Gabriel Bortoleto. Der Sauber-Pilot liegt im Q1 gerade auf dem rettenden Rang 15, als Colapinto seinen Boliden zerlegt und die Session abgebrochen wird. Oliver Bearman überquert die Ziellinie eine Zehntelsekunde zu spät, weshalb seine eigentlich schnellere Zeit nicht gezählt wird. So schlüpft der Brasilianer durch, schafft es in Q2. Dort bleibts dann bei Rang 14, vor dem nicht mehr angetretenen Colapinto.
Gut unterwegs gewesen wäre eigentlich Nico Hülkenberg. Aber wenige Kurven vor Schluss gerät er mit zwei Rädern von der Strecke ins Kiesbett, versaut damit seine schnelle Runde in Q1, die wohl für die Top 15 gereicht hätte. Schlussrang 17.
Die Startaufstellung
1. Reihe: Piastri – Verstappen
2. Reihe: Russell – Norris
3. Reihe: Alonso – Sainz
4. Reihe: Albon – Stroll
5. Reihe: Hadjar – Gasly
6. Reihe: Leclerc – Hamilton
7. Reihe: Hamilton – Bortoleto
8. Reihe: Colapinto – Lawson
9. Reihe: Hülkenberg – Ocon
10. Reihe: Bearman – Tsunoda
Qualifikation, 1. Teil (18 Minuten)
1. Verstappen 1:15,175
2. Piastri
3. Alonso
4. Stroll
5. Russell
6. Norris
7. Gasly
8. Antonelli
9. Sainz
10. Leclerc
11. Albon
12. Hamilton
13. Hadjar
14. Colapinto (Unfall)
15. Bortoleto 1:16,340
-----------------------
16. Lawson 1:16,379
17. Hülkenberg
18. Ocon
19. Bearman
20. Tsunoda (Unfall)
Qualifikation, 2. Teil (15 Minuten)
1. Sainz 1:15,987
2. Piastri
3. Norris
4. Russell
5. Verstappen
6. Alonso
7. Stroll
8. Gasly
9. Hadjar
10. Albon 1:15,521
-------------------
11. Leclerc 1:15,604
12. Hamilton
13. Antonelli
14. Bortoleto 1:16,260
15. Colapinto (ohne Auto)
Qualifikation, Pole-Kampf (12 Minuten)
1. Piastri 1:14,0670
2. Verstappen 1:14,704
3. Russell
4. Norris
5. Alonso
6. Sainz
7. Albon
8. Stroll
9. Hadjar
10. Gasly
Strafen
Bisher keine
Qualifikation, 1. Teil (18 Minuten)
1. Verstappen 1:15,175
2. Piastri
3. Alonso
4. Stroll
5. Russell
6. Norris
7. Gasly
8. Antonelli
9. Sainz
10. Leclerc
11. Albon
12. Hamilton
13. Hadjar
14. Colapinto (Unfall)
15. Bortoleto 1:16,340
-----------------------
16. Lawson 1:16,379
17. Hülkenberg
18. Ocon
19. Bearman
20. Tsunoda (Unfall)
Qualifikation, 2. Teil (15 Minuten)
1. Sainz 1:15,987
2. Piastri
3. Norris
4. Russell
5. Verstappen
6. Alonso
7. Stroll
8. Gasly
9. Hadjar
10. Albon 1:15,521
-------------------
11. Leclerc 1:15,604
12. Hamilton
13. Antonelli
14. Bortoleto 1:16,260
15. Colapinto (ohne Auto)
Qualifikation, Pole-Kampf (12 Minuten)
1. Piastri 1:14,0670
2. Verstappen 1:14,704
3. Russell
4. Norris
5. Alonso
6. Sainz
7. Albon
8. Stroll
9. Hadjar
10. Gasly
Strafen
Bisher keine
Das gab zu reden I
Wechselt er oder bleibt er bei Red Bull? Über die Zukunft von Weltmeister Max Verstappen wird seit Monaten spekuliert. Gegenüber «De Telegraaf» stellte er nun klar, dass er auch nächste Saison bei den Bullen fahren will. Zumindest ist das Plan A. Verstappen lässt nämlich auch die Türe für einen Wechsel offen: «Ich will mir anschauen, wie der Rest der Saison verläuft, oder zumindest ein Teil davon. Das Team kann grosse Schritte machen. Die nächsten Rennen sind sehr wichtig, auch für meine Zukunft.»
Das gab zu reden II
Red Bull blitzt mit seinen Vorwürfen gegen McLaren ab bei der FIA. Der Verdacht: Die WM-Leader könnten ihre Reifen mit einem illegalen Trick kühlen. Die FIA nahm nach dem letzten Rennen in Miami die Bremsbelüftungen am Siegerauto von Piastri auseinander. Das Ergebnis: Alles entspricht den Regeln. Der wochenlange Verdacht einer unerlaubten Wasserkühlung war vom Tisch.
So gehts weiter
Am Sonntag heisst es Abschied nehmen von Imola. Nach 31 Austragungen fällt der Kurs zumindest für den Moment aus dem Rennkalender. Der Vertrag mit der Rennstrecke in Italien wurde nicht verlängert. Wer gewinnt die Dernière? Ab 15 Uhr werden wir darauf eine Antwort erhalten. Natürlich gibts den GP Emilia-Romagna auch im Live-Ticker bei Blick.