Es ist das erste WM-Spiel dieser beiden Mannschaften seit 1985. Damals setzten sich die Schweizer an der B-WM ein Freiburg mit 9:1 durch. Letztmals auf höchster WM-Stufe spielten die beiden Nationen 1939 in Basel gegeneinander – dort gewann die Nati mit 5:2. Die einzige Schweizer Niederlage gegen Ungarn auf der WM-Bühne gab es 1974 an der C-WM in Gap (Fr), als die Nati mit 1:2 unterlag. Ein Relikt aus dunklen Schweizer Eishockey-Zeiten, die über 50 Jahre zurückliegen.
Nati-Trainer Patrick Fischer leistet sich zwar den Luxus, sein Traumsturm-Duo Sven Andrighetto/Denis Malgin zu schonen und mit NHL-Star Jonas Siegenthaler bekommt noch ein weiterer Vielspieler eine Pause. Doch das ändert nichts daran, dass die Schweiz die Aufgabe gegen den Aufsteiger seriös angeht und letztlich zum Schützenfest lädt. «Wir haben genügend Tiefe in der Mannschaft, um solche Sachen zu machen», sagt Altmeister Andres Ambühl gegenüber SRF.
Zwar sorgt ein Bock von Michael Fora zunächst (5.) um ein Haar für die ungarische Führung durch Andras Mihalik, doch ansonsten ist es ein krasser Klassenunterschied. Die Partie spielt sich ausschliesslich im Drittel des Aussenseiters ab. Es ist Ambühl vergönnt, das Skore zu eröffnen und bei seiner 20. und letzten WM erstmals zu treffen. Danach gelingt auch NHL-Star Timo Meier sein erstes Tor an diesem Turnier, als er zwei ungarischen Verteidigern davonläuft und eiskalt versenkt.
Genoni muss nur sechs Schüsse halten
Nach diesem geglückten Start lassen die Schweizer zwischenzeitlich etwas die Konsequenz vermissen. Diese Partie ist für beide Equipen «nur» ein Zwischenspiel. Für die Nati steht die Vorbereitung auf den Viertelfinal vom Donnerstag im Vordergrund. Und Ungarn kann sich am Montagabend im Abstiegsknüller gegen Norwegen den vorzeitigen Ligaerhalt sichern. Doch nach einer kurzen Schaffenspause drücken die Schweizer wieder aufs Gaspedal, erhöhen in Windeseile (3 Minuten und 24 Sekunden) auf 5:0. Dominik Egli, nochmals Meier und Janis Moser sorgen für die entsprechenden Tore.
Das Schlussdrittel gleicht dann Holiday on Ice und das Stängeli wird dingfest gemacht. Ambühl gelingt mit zwei Toren tatsächlich ein Hattrick, Egli schnürt den Doppelpack und auch Fiala markiert noch sein erstes WM-Tor. Als Schlusspunkt zum 10:0. Und Goalie Leonardo Genoni kommt zu einem äusserst günstigen Shutout – ganze sechs Schüsse muss er halten.
Ungarn – Schweiz 0:10
2846 Fans.
Tore: 6. Ambühl (Egli, Moser) 0:1. 8. Meier (Kukan) 0:2. 33. Egli (Glauser, Fiala) 0:3. 34. Meier (Moy, Fiala) 0:4. 36. Moser (Baechler, Meier) 0:5. 51. Egli (Moser, Meier) 0:6. 51. Ambühl (Schmid, Marti) 0:7. 55. Glauser (Jäger) 0:8. 59. Ambühl (Fora, Moser) 0:9. 60. Fiala (Moy, Marti) 0:10.
Strafen: 3 x 2 Minuten gegen Ungarn, 2 x 2 Minuten gegen die Schweiz.
Ungarn: Vay; M. Horvath, Garat; Habodas, Ortenszky; Szabo, Szathmary; Tornyai; Hari, Szongoth, Gallo; Papp, Erdely. Vincze; Mihalik, Nagy, B. Horvath; Nemeth, Ambrus, Mihaly; Laskawy.
Schweiz: Genoni; Kukan, Berni; Glauser, Moser; Fora, Marti; Egli; Meier, Moy, Fiala; Riat, Jäger, Hofmann; Knak, Schmid, Bertschy; Ambühl, Baechler.
Bemerkungen: Ungarn ohne Balizs, Nilsson, Terbocs (alle überzählig); Schweiz ohne Hischier (verletzt), Siegenthaler, Andrighetto, Malgin (alle geschont), Aeschlimann, Jung und Rohrbach (alle nicht gemeldet). Pfostenschüsse: 5. Glauser. 17. Fiala.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweden | 6 | 22 | 18 | |
2 | Kanada | 5 | 26 | 15 | |
3 | Finnland | 5 | 10 | 11 | |
4 | Lettland | 6 | -3 | 9 | |
5 | Österreich | 6 | -2 | 7 | |
6 | Slowakei | 6 | -14 | 7 | |
7 | Frankreich | 6 | -17 | 1 | |
8 | Slowenien | 6 | -22 | 1 |
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | Schweiz | 6 | 22 | 16 | |
2 | Tschechische Republik | 5 | 19 | 14 | |
3 | USA | 6 | 17 | 14 | |
4 | Deutschland | 5 | 4 | 9 | |
5 | Dänemark | 6 | 0 | 9 | |
6 | Ungarn | 6 | -30 | 3 | |
7 | Kasachstan | 6 | -20 | 3 | |
8 | Norwegen | 6 | -12 | 1 |