Vor diesem WM-Turnier haben alle Teams keine Ernstkämpfe absolviert, denn keine der Frauen-Ligen hat ihre Meisterschaft schon gestartet. Gleiche Ausgangslage für alle also. «Es ist deshalb eine Kopf- und Willenssache, welches Team am schnellsten funktioniert», sagt Alina Müller im Vorfeld dieser Weltmeisterschaft in Dänemark.
Gegen das sonst übermächtige Kanada tun dies die Schweizerinnen in ihrem zweiten Gruppenspiel zunächst mehr als gut. Dies nachdem die beiden letzten Duelle ziemlich bitter endeten für unsere Nati: Bei Olympia in Peking kassierte sie im Gruppenspiel eine 1:12- und im Halbfinal eine 3:10-Klatsche!
Doch diesmal beissen sich die Top-Favoritinnen lange die Zähne aus an den Schweizerinnen. Bis zum Führungstreffer, einem Ablenker, dauert es über zehn Minuten. Und das Team von Trainer Colin Muller verhindert geschickt, dass sich die Kanadierinnen danach in einen Rush spielen können.
Nur das Schussverhältnis ist einseitig
Erst als die amtierenden Weltmeisterinnen einen Gang höher schalten im Mitteldrittel, haben die Schweizerinnen immer mehr Mühe, unter Druck die Scheibe sicher aus ihrer Zone zu bringen. Vor dem zweiten und dritten Gegentreffer misslingt es ihnen – mit fatalen Folgen. Die Kanadierinnen halten den Druck hoch, das krasse Schussverhältnis nach zwei Dritteln: 33:4.
Ihre Effizienz aber lassen sie vermissen, auch weil ihnen die Schweizerinnen im Slot auf die Pelle rücken und ihnen keinen Platz lassen. Das Duell wird ruppiger, doch so schnell lässt sich die Nati nicht einschüchtern. Im Gegenteil: Der schön herausgespielte Treffer zum 1:3 ist ein weiterer Nadelstich. Und lässt die Schweizerinnen noch mutiger aufspielen.
Müller hat den Spielplan vorgängig als optimal eingestuft. Nach dem Auftaktspiel gegen Japan mit dem 3:1-Pflichtsieg kommen die Schweizerinnen gegen Kanada so richtig im WM-Turnier an und sind mehr als warmgespielt. «So gewöhnen wir uns an dieses Tempohockey.» Für das etwas verjüngte Schweizer Team enorm wichtig. «Wir sind in einem Prozess», so Müller, «die nächste Generation von Spielerinnen wird langsam eingebunden.»
Bronze bleibt das Ziel
Das Ziel an dieser WM bleibt dennoch: Endlich die Bronze-Medaille gewinnen. «Zweimal haben wir sie jetzt knapp verpasst», so Müller. Bei Olympia in Peking und an der letzten WM in Calgary wurde die Schweiz jeweils Vierte. Nun der nächste Versuch in Dänemark.
Diese Leistung gegen Kanada stimmt auf diesem Weg zuversichtlich. Am Ende ist es nur eine 1:4-Niederlage gegen die Top-Favoritinnen – bei einem Schussverhältnis von 46:8! Torhüterin Andrea Brändli glänzt also mit 42 Paraden.
Schweiz – Kanada 1:4
Tore: 11. Fillier (Shelton) 0:1. 30. Fillier 0:2. 32. Clark (Turnbull, Bach) 0:3. 53. Marti (Zimmermann, Lutz) 1:3. 59. Turnbull (Fast) 1:4.
Montag, 29. August, 19.00 Uhr: Schweiz – USA
Dienstag, 30. August, 16.00 Uhr: Schweiz – Finnland
(SRF zeigt die Schweizer Gruppenspiele online im Livestream, ab dem Viertelfinal dann im TV.)
Montag, 29. August, 19.00 Uhr: Schweiz – USA
Dienstag, 30. August, 16.00 Uhr: Schweiz – Finnland
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