Russe ist er schon
René Fasel arbeitet jetzt für die KHL

Der 73-jährige Freiburger René Fasel besitzt seit Anfang des Jahres die russische Staatsbürgerschaft. Nun nimmt er seine Arbeit für die KHL auf. Liga-Präsident Alexej Morosow bestätigt Fasels Rolle als Berater in Schiedsrichterfragen.
Publiziert: 24.04.2025 um 19:00 Uhr
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Aktualisiert: 13:50 Uhr
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Der Freiburger René Fasel, ehemaliger Präsident des Internationalen Eishockeyverbands, hat vor kurzem die russische Staatsbürgerschaft erhalten.
Foto: Sven Thomann
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Grégory Beaud

Die Verbindungen zwischen René Fasel (73) und Russland scheinen nicht abzureissen. Im Gegenteil. Zwei Monate nachdem er die russische Staatsbürgerschaft erhalten hat, übernimmt der Freiburger offiziell eine Position als Schiri-Berater bei der KHL.

Alexej Morosow, Präsident der Liga, verbreitet die Neuigkeit im russischen Medium «Championat»: «Kann er uns nützlich sein? Natürlich. Wir haben heute (am Montag, d. Red.) bekannt gegeben, dass Fasel bei Fragen zu diesem Thema helfen soll. Wir fragten bei den Klubs an, mit wem sie gerne zusammenarbeiten und wem sie vertrauen würden.»

Die Mitteilung kommt zu einem Zeitpunkt, als Alexander Krylov, Manager von Avangard Omsk, die Qualität der Schiedsrichter in der KHL offen kritisiert. Die Ankunft des Freiburgers als Berater sehe er positiv.

Verbindungen zu engem Vertrauten Putins

Anfang Jahr investierte Fasel neben dem Pass – zusammen mit dem Oligarchen Gennady Timtschenko – auch in eine Apfelfirma in der Nähe Krasnodars. Verbindungen zwischen dem ehemaligen IIHF-Präsidenten und Russland existieren nicht erst seit gestern.

Es ist kein Zufall, dass sich Fasel für eine Wiedereingliederung des Landes bei internationalen Wettbewerben ausgesprochen hat. Im Oktober letzten Jahres sagte er in der russischen Zeitung «Sport-Express»: «Wissen Sie, ich würde die russische Mannschaft wirklich gerne und so bald wie möglich wieder auf der internationalen Bühne in Aktion sehen.»

Geht es nach dem ehemaligen Schiedsrichter Aleksander Zaitsev, ist der Besitzer und Cheftrainer von SKA St. Petersburg, Roman Rotenberg, in irgendeiner Form an der Ankunft von René Fasel in der russischen Eishockeylandschaft beteiligt. Dieser ist Sohn von Boris Rotenberg, einem Oligarchen, der in Russland viel Macht geniesse und Wladimir Putin entsprechend nahestehe. Der Sportsender MatchTV berichtet präzisierend, dass dieser Roman Rotenberg letzte Woche an einer Sitzung des KHL-Vorstandes teilgenommen habe.

Indirekter Druck für Fribourg

Seit Beginn des Angriffskrieges in der Ukraine sorgte René Fasel mit seinen Aussagen über Russland immer wieder für Aufsehen. Danach wurde es ruhig um ihn. Auf verschiedenen Anfragen von Blick, seine russische Staatsbürgerschaft zu bestätigen, reagierte er nicht.

Allein Fasels Präsenz in Russland übt indirekt auch gewissen Druck auf Fribourg-Gottéron aus. Der Verein vergibt die Nummer des ehemaligen IIHF-Präsidenten nicht mehr. Im Verlaufe der Saison kündigten die Verantwortlichen in der BCF Arena an, die Thematik im Sommer ausführlich zu diskutieren.

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