SC Bern – ZSC Lions 0:3
Der SCB zeigt in einer Woche gleich drei verschiedene Gesichter. Am Dienstag kassierte man bereits die zweite Niederlage gegen Dauerverlierer Ajoie (4:5) – und das auch noch zu Hause. Am Freitag folgte dann das irre Derby in Biel, in dem die Stadtberner erst eine 3:0-Führung vergaben, dann aber neun Sekunden vor Schluss zum 5:5 ausglichen und sich im Penaltyschiessen durchsetzten.
Gegen die ZSC Lions ist dann noch einmal ein anderes Gesicht angesagt: Der SCB spielt wieder einmal Eishockey, wie man es erwartet, wenn der Trainer Heinz Ehlers heisst. Es wird erst einmal der Laden dichtgemacht. Die Zweikämpfe werden konsequent geführt und die Räume eng gemacht.
Weil auch die Lions keine unnötigen Risiken eingehen, sind Torchancen lange Mangelware. So wird er es im Startdrittel nur während einer Strafe gegen SCB-Marchon heiss. Dabei trifft Andreoff (trifft später auch noch den Pfosten) die Latte und auf der anderen Seite scheitert Scherwey nach einem 2-gegen-1-Konter an Goalie Zumbühl.
Der erste Treffer fällt so erst in der 42. Minute. Dabei sind es die Zürcher, die nach der zweiten Pause den Rhythmus hochschrauben und durch den finnischen Abwehrchef Lehtonen in Führung gehen. Das schon davor intensive Spiel wird danach heiss und emotional. Der SCB versucht zu reagieren, kann aber den starken Zumbühl nicht überwinden und kassieren noch zwei Emptynetter. Vorwürfe muss sich der SCB trotz der vierten Heimniederlage keine machen. Die Lions gewinnen derweil zum vierten Mal in Folge und springen in die Top 6.
Fans: 15’645.
Tore: 42. Lehtonen (Bader, Rohrer) 0:1. 59. Rohrer 0:2 (ins leere Tor). 60. Aberg 0:3 (ins leere Tor).
Lugano – Genf-Servette 6:2
Der HC Lugano befindet sich weiter in beneidenswerter Form: Gegen Servette kommen die Luganesi zu ihrem sechsten Sieg in Folge. Dabei müssen sie zum Schluss aber noch etwas zittern: Servette-Stürmer Le Coultre sorgt mit seinem 2:3-Anschlusstreffer nach 46 Minuten für eine spannende Schlussphase. Die Genfer schiessen in der Folge aus allen Lagen, wirklich unter Druck setzen können sie ihren Gegner aber nicht. Stattdessen setzt Lugano zur Kür an: Peltonen und Simion treffen ins leere Tor, während Aebischer mit seinem 6:2 für den Schlusspunkt besorgt ist.
Der Sieg des Heimteams hat sich früh abgezeichnet: Mit zwei schnellen Kontern überlistet es die Genfer Defensive im Startdrittel gleich doppelt – Tanner und Omark bringen Lugano vor der ersten Pause mit 2:0 in Front.
Diese Führung hat im Mitteldrittel nicht lange Bestand: Nur 30 Sekunden nach Wiederbeginn stellt Granlund für Servette den Anschluss her – der Treffer fällt in Überzahl. Nach 32 Minuten kommen die Luganesi dann mit Glück um den Ausgleich herum: Praplan trifft mit einem wuchtigen Abschluss nur den Pfosten.
Insgesamt hat Lugano etwas mehr vom Spiel. Der Lohn folgt in der 35. Minute: Nach einer hübschen Passstafette in Überzahl findet ein Zuspiel von Fazzini Simion im Slot. Dieser stellt damit das alte Zweitore-Polster wieder her – bis zu Le Coultres Tor in der 46. Minute. Es sollte der letzte Genfer Treffer des Abends sein.
Fans: 5300
Tore: 5. Tanner (Perlini) 1:0. 17. Omark (Thürkauf) 2:0. 21. Granlund (Manninen/PP) 2:1. 35. Simion (Fazzini, Omark/PP) 3:1. 46. Le Coultre (Granlund) 3:2. 59. Peltonen (ins leere Tor) 4:2. 60. Simion (Sanford, Thürkauf/ins leere Tor) 5:2. 60. Aebischer (Dahlström) 6:2.
Ambri-Piotta – EHC Biel 3:1
Mit zwei Siegen in Folge verabschiedet sich Ambri in die Nati-Pause. Biel verliert derweil in der Tabelle den Anschluss ans vordere Mittelfeld.
Beide Teams waren am Vorabend in wilde Spiele involviert – mit unterschiedlichem Erfolg in der Schlussphase. Ambri kam in letzter Minute noch zu einem 5:4-Sieg bei Ajoie, Biel vergab gegen den SCB in letzter Minute einen Dreier und verlor noch mit 5:6 nach Penaltyschiessen. Wirklich erstaunen kann es da nicht, dass die beiden Equipen am Tag danach die defensive Disziplin in den Vordergrund stellen.
Prickelnde Torchancen sind daher lange Mangelware. Es ist bezeichnend, dass die ersten beiden Tore – je eines auf jeder Seite – fallen, als Zweikämpfe an der Bande gewonnen werden können. Haas trifft für Biel, nachdem Hultström sich durchgesetzt und vorbereitet hatte. Bürgler gleich für Ambri aus, nachdem De Luca die Gefahr vor dem Tor herbeigeführt hatte. Es bleibt eine enge Kiste.
Bis Chris DiDomenico in der 55. Minute seinen grossen Auftritt hat und endlich seinen ersten Saisontreffer realisiert. Der bislang in dieser Spielzeit sehr diskret aufgetretene Kanadier trifft mit einem platzierten Schuss und zelebriert seine Kiste als hätte er gerade das Meistertor erzielt – viel Frust fällt ab. Biel kann nicht mehr reagieren und lässt erneut in der Schlussphase Punkte liegen – Heim macht mit einem Treffer ins leere Tor alles klar.
Fans: 6512.
Tore: 24. Haas (Hultström) 0:1. 27. Bürgler (Kostner, De Luca) 1:1. 55. DiDomenico (Tierney, Heed) 2:1. 60. Heim (Müller, Virtanen/ins leere Tor) 3:1.
Davos – SCRJ Lakers 6:1
Nach einer kurzen Pause findet Leader Davos zu seiner Souveränität zurück. Der 6:1-Sieg gegen die SCRJ Lakers fällt allerdings viel zu hoch aus.
Es ist der Spitzenkampf zweier Teams, die zuletzt nicht mehr spitze waren. Davos bezog diese Woche zwei Niederlagen in Genf und Lausanne, die SCRJ Lakers haben sogar fünf Pleiten aneinander gereiht. Dass die totale Leichtigkeit etwas abhandengekommen ist, ist denn auch ersichtlich. Rappi erwischt den besseren Start, ohne dabei aber etwas Zählbares rauszuholen. Davos checkt seinerseits primär bei Überzahl-Situationen in die Partie ein. Eine solche bringt die Bündner auch in Führung, als Nussbaumer zu viel Freiheiten geniesst und Lakers-Goalie Nyffeler schwindlig spielt.
Doch Rappi lässt sich durch den neuerlichen Rückstand nicht entmutigen, sondern drückt aufs Gaspedal. Und siehe da: Nach 257 Minuten und 24 Sekunden ohne Tor klingelt es endlich mal wieder – Jensen zeigt dabei viel Durchsetzungsvermögen. Aber die Freude währt nur kurz - Corvi bringt den HCD mit einem ansatzlosen Kracher wieder in Front.
Und der gleiche Corvi sorgt danach für eines der kuriosesten und umstrittensten Tore dieser Saison. Mit dem Puck am Stock wird er direkt vor dem Rappi-Tor von Dufner angegangen, Corvi fällt auf Goalie Nyffeler, dieser rutscht seinerseits mit dem Puck ins Tor – und dieser Treffer zählt tatsächlich! Nyffeler flippt nach diesem Urteil genauso aus, wie Trainer Lundskog. Finden mit ihren Beschwerden aber kein Gehör.
Danach brechen bei den Lakers alle Dämme und der HCD hat seine Leichtigkeit zurück, Zadina und der starke Nussbaumer erhöhen auf 5:1. Zum Schluss erhält dann noch HCD-Captain Stransky den Marschbefehl, als er sich ein Foul an Dufner (Slew Footing) zu Schulden kommen lässt. Am klaren Verdikt ändert dies jedoch nichts mehr. Rappi zeigte zwar bis zu Corvis kuriosem 3:1 gute Ansätze, aber ist im HCD-Sturm untergegangen.
Fans: 6547.
Tore: 23. Nussbaumer (Zadina/PP) 1:0. 31. Jensen 1:1. 35. Corvi (Dahlbeck) 2:1. 47. Corvi (Zadina, Nussbaumer) 3:1. 49. Zadina 4:1. 50. Nussbaumer (Minder) 5:1. 59. Tambellini (Ryfors/PP) 6:1.
Kloten – Lausanne 2:1
Mit dem 4:2-Heimsieg gegen Fribourg-Gottéron fand Kloten nach vier Niederlagen in Serie in die Erfolgsspur zurück. Am Samstag legen die Zürcher gegen Lausanne nochmals nach. Dem Team von Lauri Marjamäki gelingt dabei ein optimaler Start. Nach vier Minuten nutzt Kloten das erste Powerplay eiskalt aus. Mischa Ramel tunnelt Fribourg-Verteidiger Inaki Baragano und trifft zur Führung.
Auch im zweiten Drittel sucht Kloten sogleich den Zug nach vorne. Robert Leino erhöht schliesslich für die Zürcher (28.). Der Finne will den Puck eigentlich querlegen, dieser prallt jedoch an einen Schlittschuh eines Waadtländers. Leino reagiert blitzschnell und schiebt den Abpraller zum 2:0 ins Tor.
Lausanne versucht zwar, auf den Rückstand zu reagieren, findet jedoch zunächst keinen Weg an der kompakt stehenden Kloten-Defensive vorbei. Erst nach 47 Minuten können die Lausanner dank Ahti Oksanen verkürzen. Obwohl Lausanne in der Schlussphase weiter powert und den Ausgleich sucht, bleibt es am Ende beim knappen 2:1-Sieg von Kloten. Auch, weil der dritte Klotener Treffer nur wenige Sekunden vor Schluss nicht zählt.
Fans: 4481
Tore: 4. Ramel (Klok, Meyer/PP) 1:0, 28. Leino 2:0, 47. Oksanen (Marti) 2:1.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 22 | 34 | 55 | |
2 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 22 | -2 | 40 | |
3 | Lausanne HC | 23 | 18 | 40 | |
4 | EV Zug | 21 | 6 | 37 | |
5 | ZSC Lions | 22 | 17 | 37 | |
6 | Genève-Servette HC | 22 | -9 | 36 | |
7 | HC Fribourg-Gottéron | 21 | 11 | 35 | |
8 | HC Lugano | 21 | 12 | 34 | |
9 | EHC Biel | 21 | 0 | 27 | |
10 | SCL Tigers | 21 | -5 | 27 | |
11 | EHC Kloten | 22 | -12 | 27 | |
12 | HC Ambri-Piotta | 22 | -23 | 25 | |
13 | SC Bern | 21 | -14 | 22 | |
14 | HC Ajoie | 21 | -33 | 11 |