Die Davoser spielen in defensiver Hinsicht lange eine perfekte Partie. Sie verzichten auf Spektakel und sind in der eigenen Zone Herr im Haus, lassen den Bernern kaum Raum und gewinnen fast jeden Zweikampf und haben immer noch einen Stock im Spiel, wenn es brenzlig werden könnte. Goalie Hollenstein kommt selten ins Schwitzen. Selbst dann nicht, wenn die Berner im Powerplay agieren können.
Der SCB wirkt zahnlos, obwohl erst zum dritten Mal in dieser Saison mit vier ausländischen Stürmern antreten kann. Die Ausländer-Reihe mit Ejdsell, Aaltonen und Bemström strahlt dabei noch am ehesten Torgefahr aus. Eine gute Chance hat sie in der Startminute, als Hollenstein einen Direktschuss von Bemström aus dem hohen Slot pariert.
Ausserdem brockt sich der ansonsten solide SCB schon früh einen Gegentreffer ein: Erst zögert Iakovenko an der offensiven blauen Linie und stellt sich so ungeschickt an, dass er nur noch die Rücklichter von Zadina sieht. Und dann verpasst es Kindschi, seinem Abwehrkollegen Hilfe zu leisten, sodass der Tscheche ungehindert vors Tor ziehen kann und Zurkirchen bezwingt.
Im Mitteldrittel erhöht Kessler auf 2:0 für die Gäste, wobei Nati-Verteidiger Loeffel den Puck unglücklich mit dem Schlittschuh ins eigene Tor lenkt. Auf eine Reaktion des SCB wartet man vergeblich, bis Scherwey und Zadina kurz vor der zweiten Pause aneinander geraten – und für ihre kurze Prügelei vorzeitig humorlos unter die Dusche geschickt werden.
Aufregung gibt es später auch, als Ryfors nach einem Check (gegen den Kopf?) von Iakovenko liegen bleibt. HCD-Coach Holden hat kein Verständnis, dass die Unparteiischen keine Strafe aussprechen. Sollte der Schwede, der nicht mehr aufs Eis zurückkehrt, ausfallen, wäre es ein herber Schlag für den HCD. Jedenfalls schlimmer als das, was darauf passiert. Dank eines Doppelschlages durch Bemström und Lehmann gleicht der SCB ein. In der Overtime sichert sich der HCD den Sieg dann aber doch noch. Dahlbeck profitiert dabei von einem Bock von Goalie Zurkirchen.
Fans: 15'689
Tore: 3. Zadina (Kessler) 0:1. 29. Kessler (Frick, Hollenstein/Eigentor Loeffel) 0:2. 54. Bemström (Kindschi, Ejdsell) 1:2. 55. Lehmann (Merelä, Müller) 2:2. 63. Dahlbeck 2:3.
Zugs Goalie Genoni in Bestform, Captain Kovar beendet seine Torflaute, und Biels Verteidiger Zryd ist zweimal nicht auf der Höhe. So die Kurzfassung dieses unterhaltsamen Duells, das zunächst von den Seeländern druckvoller geführt und geprägt wird. Sie kommen zu Chancen, bereiten der Zuger Abwehr Probleme. Vor allem Kneubuehler und Rajala sind omnipräsent in der Gefahrenzone, doch an Genoni scheitern sie alle.
Der siebenfache Meisterkeeper feiert den vierten Shutout der Saison, weil die Bieler Ineffizienz seinen Vorderleuten Aufwind gibt. Oder Rückenwind, den Hofmann bei seinem Lauf zum 1:0 antreibt. Verteidiger Schlumpf sieht, wie Hofmann bereits auf halbem Weg ist und spielt ihn perfekt an. Weil Biel-Verteidiger Zryd zweimal nicht Herr der Situation ist, zieht der EVZ davon. Zunächst läuft Senteler trotz naher Distanz zu Säteris Kasten einfach an ihm vorbei. Und vor Kovars 3:0 verliert er die Scheibe an Tatar, der Kubalik noch dazwischen schaltet. Der EVZ-Captain hat davor während zwölf Partien kein Tor mehr geschossen.
Das Ding ist in trockenen Tüchern, als auch noch Burren den Puck an Kubalik verliert, Tatar vollendet zum 4:0-Endstand. Es ist das dritte Liga-Spiel Tatars nach seiner Verletzungspause, der Slowake bringt neuen Schwung in diese ausländische Sturmlinie und macht sie immer unwiderstehlicher.
Fans: 7246
Tore: 26. Hofmann (Schlumpf, Guerra) 1:0. 46. Senteler 2:0. 49. Kovar (Tatar, Kubalik) 3:0. 56. Tatar (Kovar, Kubalik) 4:0.
Und täglich grüsst das Murmeltier. Die Lakers erleben zwar nicht wie in der gleichnamigen US-Filmkomödie immer wieder den gleichen Tag – aber viermal fast die gleichen Gegentore in Kloten. Vier Weitschüsse, viel Verkehr vor SCRJ-Keeper Punnenovs, der Puck findet den Weg vorbei an Mann, Maus und Fanghandschuh. Beim 1:0 lenkt Schäppi den Schuss von Profico noch ab, danach machen die Zürcher Unterländer im Powerplay kurzen Prozess und schenken den Lakers zwei weitere Treffer aus der Distanz ein. Simic ebenfalls mit einem Ablenker bei Lindroths Knaller. Topskorer Leino kann direkt von der Spielerbank aus Anlauf nehmen für seinen Hammer zum 4:1. Die Lakers finden zu wenige Mittel, um eine Wende zu orchestrieren, sie vergeben beste Chancen. Und keines der vier Powerplays nutzen sie, obwohl mit Honka der Scharfschütze vom Dienst sein Comeback nach überstandener Fussverletzung gibt.
Fans: 5035
Tore: 10. Schäppi (Profico, Puhakka) 1:0. 14. Simic (Leino, Lindroth/PP) 2:0. 15. Lindroth (Leino, Simic/PP) 3:0. 21. Wetter (Capaul) 3:1. 45. Leino (Weibel) 4:1. 47. Dünner 4:2. 60. Puhakka (Meyer) 5:2 (ins leere Tor).
Sollte jemand an diesem Abend in der Gottardo Arena seinen Platz nicht pünktlich eingenommen haben, dürfte er es bitter bereut haben. Denn es sind keine 5 Minuten gespielt, da steht es bereits 2:2. Ambri kehrt nach einem blitzartigen 0:2-Rückstand ebenso blitzartig wieder zurück.
Und es geht auch aufregend weiter – Kostner bringt die Leventiner durch ein Phantom-Tor in Führung. Denn den Puck sieht man beim 3:2 auf allen TV-Bildern nie im Tor, dafür wie Rau Gegenspieler Kostner ziemlich rau bearbeitet, sodass dieser inklusive Puck in Fribourg-Goalie Galley und ins Tor fliegt. Die Fribourger staunen, dass dieser Treffer zählt.
Lassen sich dadurch aber nicht beirren und geben der Partie eine erneute Wende durch die Tore von Rathgeb und Dorthe. Ambri, das für einen guten Zweck (Krebsforschung) an diesem Abend in eisblauen Trikots spielt, hat aber Bock auf noch mehr Spektakel. Der immer besser in Fahrt kommende Tierney mit seinem zweiten Treffer und Zwerger bringen Ambri wieder in Front - mittlerweile steht es 5:4. Aber auch Fribourg zaubert mit Rathgeb noch einen Doppeltorschützen aus dem Hut.
Es ist schön, dass keines der beiden Teams leer ausgeht und diese wilde Partie erst in der Verlängerung entschieden wird. Dort wandert DiDomenico auf die Strafbank und Kapla setzt mit einem Knaller in Überzahl den Schlusspunkt.
Fans: 6552
Tore: 2. Sprunger (Marchon, Jecker) 0:1. 4. Biasca (Walser, Bertschty) 0:2. 4. Grassi (Heim, Müller) 1:2. 5. Tierney (Zwerger, DiDomenico) 2:2. 13. Kostner (SH) 3:2. 33. Rathgeb (Schmid/PP) 3:3. 38. Dorthe (Nemeth) 3:4. 40. Tierney (Zgraggen) 4:4. 44. Zwerger (DiDomenico) 5:4. 48. Rathgeb (Kapla, Walser) 5:5. 64. Kapla (Bergström/PP) 5:6.
Wundertüte Servette zeigt sich in der Startphase völlig uninspiriert, wird von den willigen Langnauern dominiert. Die Genfer sind mit einem 0:2-Rückstand nach 19 Minuten (Pesonen und Riikola schiessen die Tore) noch gut bedient, denn Bachofner und zweimal Petersson lassen Topchancen für ein noch klareres Verdikt liegen.
Servette zeigt sich in der Folge etwas verbessert, hat mit zwei Stangenschüssen von Verboon und Saarijärvi Pech, zudem spielt Tigers-Keeper Boltshauser ganz stark auf. Erstmals kommt bei den Genfern NHL-Saurier Brassard (38) zum Einsatz, der zuvor über zwei Jahre nicht mehr gespielt hat. Der Kanadier, der den verletzt von der finnischen Nati zurückgekehrten Manninen ersetzt, ist in diesem Spiel allerdings kein Faktor. Und fällt nach 40 Minuten auch selbst mit einer Blessur aus.
Es ist Miranda, der Servette mit dem Anschlusstreffer nochmals hoffen lässt und eine prickelnde Schlussphase einläutet. Doch die Westschweizer rennen vergebens an. Langnau macht mit zwei Treffern ins leere Tor alles klar und Captain Pesonen wird noch zum Doppeltorschützen.
Fans: 6043
Tore: 14. Pesonen (Björninen, Rohrbach) 0:1. 19. Riikola (Petersson) 0:2. 41. Miranda (Rod) 1:2. 60. F. Schmutz 1:3 (ins leere Tor). 60. Pesonen (F. Schmutz) 1:4 (ins leere Tor).
Es ist der Abend der kuriosen Treffer im Jura. Erst bringt Wick Ajoie beim Heimspiel gegen Lausanne in Überzahl mit 1:0 in Führung, weil sein eigentlich wenig gefährlicher Abschluss von der gegnerischen Verteidigung noch mehrfach unglücklich abgelenkt wird (15.). Dann wird Caggiula bei einem Rush auf das Ajoie-Tor von Christe gefällt und rutscht gemeinsam mit der Scheibe auf das Tor zu. Der Lausanne-Stürmer landet schliesslich knapp neben, der Puck jedoch im Tor – 1:1 nach 18 Minuten.
Und dann ist da noch Sopas Ausgleich zum 2:2 für das Heimteam kurz nach Spielhälfte, als der Ostschweizer ein Zuspiel von Mottet mit dem Oberschenkel über die Lausanne-Torlinie drückt – mit gütiger Mithilfe von Lausanne-Schlussmann Pasche, dessen Drehung um die eigene Achse dem Puck den entscheidenden Impuls gibt. Geradezu normal mutet dagegen das zwischenzeitliche 2:1 für die Gäste an: Rochette trifft mit einem wuchtigen Abschluss.
So geht die Partie ausgeglichen ins Schlussdrittel, wobei Ajoie der erneuten Führung näher scheint. Devos und Honka scheitern jedoch aus aussichtsreichen Positionen. Danach übernimmt Lausanne aber das Spieldiktat und belohnt sich schliesslich nach 51 Minuten: Fuchs krönt sein hübschen Dribbling durch die gegnerische Defensive mit dem dritten Lausanner Treffer.
Es sollte aber nicht die Entscheidung sein: Kaum hat Torhüter Ciaccio einem sechsten Feldspieler Platz gemacht, gleicht Mottet nach 59 Minuten erneut aus. So geht das Spiel in die Verlängerung.
Dort lässt Oksanen zunächst eine Topchance auf die Entscheidung liefen, ehe es Caggiula besser macht: Mit seinem Abschluss unter die Latte lässt er Ciaccio keine Abwehrchance und sichert Lausanne doch noch den Zusatzpunkt.
Fans: 4898
Tore: 15. Wick (Sopa, Mottet/PP) 1:0. 18. Caggiula (Czarnik) 1:1. 22. Rochette (Brännström, Oksanen) 1:2. 32. Sopa (Mottet) 2:2. 51. Fuchs (Brännström) 2:3. 59. Mottet (Wick) 3:3. 65. Caggiula (Czarnik, Niku) 3:4.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
|---|---|---|---|---|---|
1 | HC Davos | 33 | 45 | 73 | |
2 | HC Fribourg-Gottéron | 34 | 28 | 64 | |
3 | Lausanne HC | 32 | 28 | 61 | |
4 | HC Lugano | 31 | 19 | 53 | |
5 | EV Zug | 31 | 6 | 53 | |
6 | Genève-Servette HC | 33 | -6 | 53 | |
7 | ZSC Lions | 32 | 18 | 52 | |
8 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 33 | -8 | 52 | |
9 | SCL Tigers | 32 | -2 | 42 | |
10 | HC Ambri-Piotta | 32 | -28 | 38 | |
11 | EHC Biel | 32 | -14 | 38 | |
12 | EHC Kloten | 32 | -20 | 37 | |
13 | SC Bern | 32 | -12 | 37 | |
14 | HC Ajoie | 33 | -54 | 25 |












