Auf einen Geniestreich müssen die Davoser hoffen, auf den Hockey-Gott oder das Karma. Denn sie treten in Lausanne quasi mit drei Linien an. Von den angeschlagenen Spielern kehrt einzig Rasmussen zurück. Deshalb kommt der erst 16-jährige Stürmer Lars Steiner zu seiner Premiere. In der National League. In einem Spiel 7 eines Playoff-Viertelfinals. Der Sohn des zweiten Materialwarts und Neffe des ersten löst damit Nino Niederreiter als jüngsten Playoff-Spieler ab – um zwei Monate. Auslauf bekommt die vierte Sturmlinie mit Steiner verständlicherweise nur spärlich.
Dass HCD-Verteidiger Jung für seinen Check von hinten gegen Suomela unter die Dusche geschickt wird, schwächt die Bündner Abwehr zusätzlich. Der LHC-Topskorer geht verletzt raus und kehrt nicht wieder zurück. Im fünfminütigen Powerplay bringen die Westschweizer keinen Treffer zustande. Erst in den Sekunden danach, weil die Davoser zu fünft noch nicht wieder auf ihren Posten sind. Der Torriecher von Jason Fuchs ist bei beiden Treffern entscheidend.
Davos zeigt in der Serie Charakter
Nach der 2:0-Führung kurz nach der ersten Pause legen die Lausanner den Schongang ein und sind in ihren Aktionen nicht mehr so konsequent und hart, wie man es in den sechs Duellen zuvor gesehen hat. Ob sich das rächt?
Denn plötzlich kommen auch die Davoser wieder zu gefährlicheren Chancen. Die beste hat Ambühl, der einen Guebey-Schuss ablenkt (36.). Für den HCD-Captain ist es das elfte Spiel 7 seiner Karriere – alle zehn davor hat er gewonnen. Acht davon mit dem HCD, zwei einst mit dem ZSC. Gegen diesen sattelfesten LHC aber haben die Bündner nicht mehr genug entgegenzusetzen.
ZSC Lions – EV Zug
Fribourg-Gottéron – Lausanne HC
Die ersten Halbfinal-Duelle finden am 1. April statt.
ZSC Lions – EV Zug
Fribourg-Gottéron – Lausanne HC
Die ersten Halbfinal-Duelle finden am 1. April statt.
Bei ihren Angriffsauslösungen werden sie von einem Gegner meist schon so unter Druck gesetzt, dass der Spielaufbau kaum reibungslos abläuft. Und selbst im Schongang ist die LHC-Defensive noch sattelfest genug, dass sie den Davosern alles abverlangt. Das Out in diesem Viertelfinal können sie nicht mehr abwenden.
Jedoch nur schon, dass sie diese Serie über die maximale Länge halten können und alles mobilisiert haben, zeigt ihren Charakter, Willen und ihre Effizienz. Denn in fünf Duellen sind ihnen die Lausanner spielerisch überlegen und ziehen die Fäden. Ihre Qualitäten in allen Bereichen werden nun im Halbfinal die Fribourger auf die Probe stellen.
9600 Fans (ausverkauft)
Tore: 17. Fuchs (Pilut, Raffl) 1:0. 22. Heldner (Fuchs, Frick) 2:0. 57. Raffl (Riat) 3:0 (leeres Tor).