Die Lausanner werden ausgebremst und fressen eine bittere Pleite. Bereits den Start hätten sich die Westschweizer anders vorgestellt. Statt aufs Tempo drücken zu können, drücken sie mit einer frühen Strafe – Glauser nach 35 Sekunden – gleich wieder auf die Stopp-Taste. Das Powerplay der Davoser ist allerdings noch nicht sortiert, in Führung gehen sie etwas später trotzdem. Rasmussen hat keine Probleme, Lausannes Sekac ins Leere laufen zu lassen. Bristedt vollendet gewieft, LHC-Verteidiger Pilut ist nur Zuschauer.
Nach ihrem Ausgleich ziehen die Lausanner eine holprige Phase ein. Ihre Angriffsauslösung funktioniert nicht mehr, die Bündner machen ihre Laufwege zu. Und zünden bei Spielmitte ein Chancen-Feuerwerk. LHC-Torhüter Hughes muss sich nach Kräften wehren. Der Playoff-Debütant behält irgendwie die Übersicht, holt ungestraft HCD-Nussbaumer von den Beinen und entschärft beste Davoser Torchancen. Bei Frehners Shorthander-Möglichkeit (38.) rettet ihn allerdings die Torumrandung.
Mit der Hartnäckigkeit und der Intensität des HCD wissen die Westschweizer in dieser Phase nicht umzugehen. Als es die Davoser etwas übertreiben und innerhalb fünf Minuten drei Strafen fassen, lassen sie die Powerplays allesamt verstreichen. Selbst da lassen sich die Bündner nicht so einfach zurückdrängen, erspielen sich Torchancen in Unterzahl.
Mustonens erstes Tor
HCD-Goalie Aeschlimann steht im Fokus, als er nach dem zweiten Gegentreffer die Hände verwirft. Und danach länger den Kopf schüttelt. Er hätte wohl gerne eine Coaches Challenge gehabt wegen Torhüterbehinderung. Denn Lausannes Salomäki kommt ihm bei Fricks Schussabgabe sehr nahe. Doch Mustonen könnte da nachgeholfen haben. Als Bozon draussen sitzt, weil er Aeschlimann ummäht, ist es dann Mustonen, der im Powerplay ausgleicht. Es ist erst das vierte Spiel für den HCD-Finnen – und das erste Tor.
Der Wahnsinn geht weiter. Enge Duelle sind für diesen Viertelfinal bereits prophezeit worden. Aber dass es gleich so ein Krimi wird, ist der Entschlossenheit beider Teams zu verdanken. HCD-Topskorer Stransky hat den Gamewinner mehrmals auf dem Stock, sein Goalie Aeschlimann packt einen Big Save aus (77., Riat). Oder Raffl rettet für seinen Keeper Hughes vor der Linie: Es bleibt nur die Frage: Wer schiesst sich zum ersten Helden in dieser Serie?
Es ist HCD-Verteidiger Dominik Egli. Mit einem Schnellstart in die zweite Overtime erwischt er alle Lausanner auf dem falschen Fuss – und auch Goalie Hughes kommt nicht mehr ran.
Fans: 9477
Tore: 7. Bristedt (Rasmussen) 0:1. 16. Glauser (Suomela) 1:1. 51. Frick 1:2. 53. Mustonen (Bristedt, Nussbaumer/PP) 2:2. 81. D. Egli 2:3.