Blick: Es seien «in der aktuellen sportlichen Situation neue Impulse nötig», war eine Begründung für die Trainer-Entlassung von Gerry Fleming. Die kommen nun von Ihnen – wie sehen diese aus?
Larry Mitchell: Die kommen nicht nur von mir, ich habe fähige Coaches an meiner Seite. Heute Abend (am Sonntag, die Red.) treffen wir uns erstmals und stecken die Köpfe zusammen. Aber ich kann sagen, dass manchmal auch schon eine neue Stimme ein neuer Impuls ist.
War es keine Option, dass diese fähigen Assistenten Rintanen und Martikainen den Trainerjob vorläufig übernehmen?
Nein, wir sind der Überzeugung, dass drei Trainer an der Bande benötigt werden. Das hat sich in der letztjährigen Situation mit Jeff Tomlinsons gesundheitlichen Problemen gezeigt. Da haben Kimmo und Saku schon viel geleistet, manchmal auch mehr als Assistenten es sonst tun. Aber es braucht einen Headcoach, der die Message rüberbringt. Das war die Stärke von Tomlinson. Wenn ich es nur annähernd so gut machen kann wie er, haben wir eine ähnliche Situation wie letzte Saison.
Sie sind als Sportchef für die Verpflichtung einiger Spieler verantwortlich, die ihre Leistung noch nicht abrufen konnten. Jetzt müssen Sie sie als Trainer auf Trab bringen. Ein Risiko, falls es nicht klappt?
Zwei Drittel der Spieler habe ich nicht verpflichtet, auf ein Drittel trifft das zu. Jeder kann selber beurteilen, wer abliefert und wer nicht. Bei einigen ist es ziemlich deutlich. Wer wen verpflichtet hat, ist aber egal. Denn von einem Trainer wird einfach erwartet, dass er das Beste aus jener Mannschaft holt, die ihm zur Verfügung steht. Und dass er die Spieler besser macht. Mir ist bewusst, Trainer zu sein, ist nicht dasselbe, wie Sportchef zu sein. Dass ich die ersten drei Jahre in Augsburg das Doppelmandat innehatte und wir erfolgreich waren, macht mir Mut und motiviert mich. Und damals hatte ich nicht mal einen Assistenztrainer.
Sehen Sie einen Nachteil des Doppelmandats?
Ein Nachteil ist: Es gibt nur einen Larry Mitchell, aber viele Jobs zu erledigen. Darum ist das keine langfristige Lösung, denn das Doppelmandat ist sehr herausfordernd geworden. Fribourgs Christian Dubé beweist zwar, dass es funktionieren kann, aber es ist ein Riesenaufwand, keine Frage.
Gibts Vorteile?
Ja, ich bin schon seit 13 Monaten hier und habe die Spieler beobachtet. Ich kann von mir behaupten, dass ich ihre Stärken und Schwächen kenne. Und deshalb die richtigen Knöpfe drücken kann, damit sie ihre Topleistungen abrufen können. Die grösste Herausforderung für einen Trainer ist dabei, zu wissen, welche Spieler dafür die Peitsche und welche Streicheleinheiten brauchen.
Bis wann wollen Sie einen neuen Trainer präsentieren?
Das kann ich jetzt nicht beantworten. Den Fahrplan legen wir mit der Klubführung fest. Mein Telefon klingelt schon den ganzen Vormittag. Erstaunlich, wie schnell das geht. Sicher ist aber, es wird kein Schnellschuss sein.
Hat der Abstiegskampf für Kloten bereits begonnen?
Ich habe Anfang Saison gesagt, dass meiner Erfahrung nach die zweite Saison nach dem Aufstieg schwieriger ist als die erste. Man muss sich damit befassen, dass man einen der beiden letzten Plätze belegen kann. Doch unser Ziel wird bleiben, von diesen abstiegsgefährdeten Plätzen wegzukommen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
---|---|---|---|---|---|
1 | EHC Kloten | 7 | 5 | 14 | |
1 | ZSC Lions | 7 | 5 | 14 | |
3 | HC Lugano | 6 | 6 | 13 | |
4 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 7 | 4 | 13 | |
5 | Lausanne HC | 7 | 3 | 12 | |
6 | SC Bern | 7 | 6 | 12 | |
7 | SCL Tigers | 7 | 6 | 11 | |
8 | HC Ambri-Piotta | 7 | -2 | 11 | |
9 | EV Zug | 6 | 1 | 9 | |
10 | HC Davos | 7 | -5 | 9 | |
11 | Genève-Servette HC | 5 | 2 | 8 | |
12 | HC Fribourg-Gottéron | 7 | -3 | 8 | |
13 | EHC Biel | 7 | -5 | 7 | |
14 | HC Ajoie | 7 | -23 | 0 |