Am Schluss des Spiels geht Genf-Goalie Robert Mayer als 3:2-Sieger vom Eis, Servette hat die Finalserie gegen Biel auf 2:2 ausgeglichen. Bis es so weit ist, greift der Goalie der Genfer aber mehrfach in die Trickkiste und bewirbt sich mit Showeinlagen für ein Engagement in Hollywood.
Vor allem eine Szene bringt die Bieler Fans zur Weissglut. Beim vermeintlichen 2:2-Ausgleich durch Etienne Froidevaux nutzt der 33-jährige Keeper, dass Mike Künzle zu lange in seinem Torraum steht. Mayer sucht und findet den Kontakt mit dem Bieler Stürmer und hechtet dann dramatisch aufs Eis.
Die Schiedsrichter Michaël Tscherrig und Marc Wiegand annullieren den Treffer. «Mit den neuen Regeln ist es ganz klar. Mike steht im Torraum. Clever gemacht von Mayer. Er hat genug Erfahrung, um zu reagieren», sagt Froideveaux hinterher auf MySports.
Der Entscheid ist richtig und konsequent, wenn man die umstrittene Linie, die in dieser Saison in der Schweiz durchgezogen wurde, zum Massstab nimmt. Tscherrig hatte schon im Oktober, als er den Klotener Ausgleich im Derby gegen den ZSC aberkannt hatte, aufgeklärt: «Wir haben diese Saison gesagt: Bei jedem Kontakt im Torraum ist es kein Goal. Ein Spieler muss nicht in den Torraum fahren, und wenn er es tut, geht er ein Risiko ein. Der Torhüter muss den ganzen Platz im Torraum haben, um sich bewegen zu können.» Und fügte an: «In seinem Torraum kann ein Torhüter machen, was er will.»
Schwalbenjäger in den Playoffs weniger bissig?
Genf-Keeper Mayer hatte schon zwei Minuten vor dem aberkannten Treffer die Bieler Fans verärgert, als er eine Strafe gegen Biels Fabio Hofer («Check gegen den Kopf») provoziert hatte, weil er die Scheibe schnappte und sich dem Österreicher in den Weg stellte, sodass es zur Kollision kam.
Auch in der Rangelei im ersten Drittel, die dazu führte, dass Servette-Verteidiger Marco Maurer eine Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen einer Schiedsrichter-Beleidigung kassierte, hatte Mayer wenig Standfestigkeit bewiesen und sich hingelegt. Einige Sekunden davor war er schon einmal zu Fall gekommen, als ihn Teamkollege Maurer mit dem Handschuh am Kopf getroffen hatte.
Für Showeinlagen, im Hockey-Jargon «Embellishment» (zu Deutsch: Ausschmückung) genannt, können die Schwalbenjäger der Liga Bussen aussprechen. Beim ersten Mal 2000 Franken, im Wiederholungsfall 4000 und beim dritten Mal 6000 sowie eine automatische Sperre. Zuletzt hatte man aber den Eindruck, dass in der entscheidenden Phase nicht mehr mit der gleichen Gnadenlosigkeit Jagd auf Simulanten gemacht wurde.
Sollten der clevere Mayer und Servette erstmals Meister werden, dürften ihn mögliche Bussgelder zudem sowieso kalt lassen.
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 10 | 10 | 22 | |
2 | HC Ambri-Piotta | 10 | 1 | 19 | |
3 | Lausanne HC | 10 | 9 | 18 | |
4 | EHC Kloten | 11 | 1 | 17 | |
5 | HC Lugano | 9 | 5 | 16 | |
6 | SC Bern | 10 | 6 | 16 | |
7 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 10 | 2 | 16 | |
8 | SCL Tigers | 9 | 6 | 14 | |
9 | HC Davos | 10 | -2 | 14 | |
10 | EHC Biel | 10 | -4 | 13 | |
11 | Genève-Servette HC | 7 | 4 | 12 | |
12 | EV Zug | 9 | -2 | 12 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 10 | -15 | 8 | |
14 | HC Ajoie | 9 | -21 | 4 |