Törmänen stoppt Genfer Angriffswelle in der Overtime
«Antti hat einen sechsten Sinn für Timeouts»

Biel schafft das Break im Final. Das entscheidende Tor zum 2:1 in Spiel und Serie fällt in der 78. Minute. Kurz nach dem Timeout von Biel-Coach Antti Törmänen.
Publiziert: 19.04.2023 um 15:37 Uhr
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Antti Törmänen nimmt in der Verlängerung seine Auszeit, als Biel unter Dauerdruck steht.
Foto: keystone-sda.ch
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Grégory Beaud

In der Verlängerung muss Biel in Genf phasenweise bös unten durch. Ohne den überragenden Goalie Joren van Pottelberghe hätte das Spiel für die Seeländer längst verloren sein können. «Es waren wie Wellen», analysiert Oliver David (44), Assistenztrainer des EHCB. «Sie kamen und kamen und kamen. Genf drückte sehr, sehr stark und wir mussten schauen, dass wir einen Weg fanden, sie in Schach zu halten. Wir haben darauf gewartet, dass es aufhört. Wir wurden einfach von ihnen dominiert.»

Was kann man tun, um diese Dominanz zu stoppen? «Oftmals kann es sein, dass du anfängst, dich zu ängstigen. Dann machst du Fehler, vor allem, wenn du wie wir lange in der Defensive bist. Wir waren in der Lage, es zu überstehen – vor allem dank Joren van Pottelberghe, der uns vor allem in der Verlängerung gerettet hat.»

In der 74. Minute entscheidet sich Biels Headcoach Antti Törmänen (52), sein Timeout zu nehmen, um die Genfer Wellen zu brechen. «Ich denke, er ist ein Trainer, der ein sehr gutes Gespür für das Spiel hat», sagt David über seinen Chef. «Ich würde sogar sagen, dass er eine Art sechsten Sinn hat.» In diesem Moment sei der einzige Grund, die Auszeit nicht zu nehmen, an die Zukunft zu denken und zu glauben, dass man sie später brauche. «Antti hat es in dieser Saison mehrmals getan und ich denke, dass er immer das richtige Timing hatte.»

Eine einfache Botschaft

Und wie lautete die Botschaft des finnischen Trainers? «Sie war einfach», berichtet sein amerikanischer Assistent, der in diesen Playoff-Tagen zum Sprachrohr des Teams geworden ist, weil Törmänen seit seiner erneuten Krebs-Diagnose keine Interviews mehr gibt. «Wir haben ihnen einfach gesagt, dass wir weiterhin mit unseren vier Linien spielen – dass wir den normalen Rhythmus nicht stören und einfach weiterspielen würden. Natürlich hatte Genf das Spiel in der Hand, aber wir mussten geduldig sein. Am Ende war es die Defensive, die uns zum Sieg verholfen hat, und nicht eine schöne Offensivaktion.»

Im ersten Spiel am vergangenen Freitag fehlte Törmänen, weil er einen Behandlungstag hatte. David fungierte als Headcoach, mit Sportdirektor Martin Steinegger als Assistent. Hätte er die gleiche Entscheidung getroffen, wenn er das Sagen gehabt hätte? «Es ist lustig. Ich habe mir die gleiche Frage gestellt», entgegnet er lächelnd. «Ich arbeite jetzt seit zwei Jahren mit ihm und ich spüre langsam den Moment, in dem Antti entscheidet, ob es der richtige Zeitpunkt ist oder nicht. Und da konnte ich sehen, dass er reif dafür war.»

Die 30 Sekunden, in denen Törmänen zu seinem Team spricht, beruhigen die Seeländer und stoppen die Genfer Angriffswellen. Biel findet zurück ins Spiel und dann nimmt Mike Künzle Servette-Verteidiger Sami Vatanen den Puck ab und bedient Yanick Stampfli, der den EHCB zum 2:1 im Spiel und in der Serie schiesst.

Vatanen leitet mit Fehler Genfer Pleite ein
6:13
Servette – Biel 1:2 n.V.Künzle klaut Vatanen Puck – Stampfli trifft zum Sieg


National League 24/25
Mannschaft
SP
TD
PT
1
ZSC Lions
ZSC Lions
26
31
55
2
HC Davos
HC Davos
28
30
55
3
Lausanne HC
Lausanne HC
28
2
50
4
SC Bern
SC Bern
28
18
49
5
EHC Kloten
EHC Kloten
29
-5
47
6
EV Zug
EV Zug
28
19
46
7
EHC Biel
EHC Biel
28
4
40
8
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
28
-11
39
9
SCL Tigers
SCL Tigers
27
1
38
10
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
28
-11
36
11
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
25
0
34
12
HC Lugano
HC Lugano
26
-21
32
13
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
28
-19
32
14
HC Ajoie
HC Ajoie
27
-38
23
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