Lausanne als Karriere-Stopper
Jetzt hats auch Michael Hügli erwischt

Nach seinem Durchbruch in der National League ging es für Michael Hügli (27) nur noch aufwärts. Bis zu seinem Wechsel nach Lausanne. Jetzt wartet der einstige Goalgetter seit 26 Spielen auf den ersten Treffer.
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Er kriegt den Puck einfach nicht rein: Michael Hügli (l.) wartet bei Lausanne noch immer auf seinen ersten Saisontreffer.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Lausanne hat sich in den letzten Jahren einen zweifelhaften Ruf eingehandelt. Frühzeitige Vertragsauflösungen und Spieler-Tauschgeschäfte kommen (zu) oft vor. Das Personal wird mit lukrativen Angeboten und Mehrjahres-Verträgen gelockt. Es ist zu einem Sammelbecken von Spielern geworden, deren Leistungskurve steil bergauf zeigt – in Lausanne dann aber die Gegenrichtung einschlägt.

Jüngstes Beispiel: Michael Hügli. Der Stürmer verdiente sich bei den Lakers in der Swiss League die ersten Sporen ab und stieg mit ihnen 2018 in die National League auf. Danach sicherte sich Biel die Dienste des 27-Jährigen, der in den vier Saisons bei den Seeländern zu einer verlässlichen Offensiv-Figur wuchs.

In der Versenkung verschwunden

Sein Wechsel zu Lausanne, der bereits im Herbst 2021 bekannt wurde, sorgte für Stirnrunzeln. Hügli hatte einen Fünfjahres-Vertrag unterschrieben. In dieser Saison ist nun Halbzeit – und das Stürmertalent ist bereits in der Versenkung verschwunden. Im Durchschnitt kommt er nicht mal auf neun Minuten Eiszeit pro Match. Und: Seit 26 Spielen (!) wartet Hügli auf seinen ersten Saisontreffer.

Das hat er sich anders vorgestellt. «Nach einem Klubwechsel schlagen einige Spieler sofort ein, andere brauchen etwas länger, bis sie den Tritt finden», sagt er. Dass sich bei Lausanne viele Stars Verantwortung und Eiszeit teilen müssen, dieser Ausrede will sich Hügli nicht bedienen. Schon der Schritt vom SCRJ zu Biel sei für ihn kein einfacher gewesen. «Ich war noch nie der Talentierteste, musste mich immer durchkämpfen. Das versuche ich auch hier.»

Er sieht Lausanne als seine nächste Herausforderung, beim Klub fühle er sich wohl. «Es läuft einfach nicht. Auch die Gesamtsituation ist nicht zufriedenstellend. Mit diesem Team haben wir grössere Erwartungen.» Seine Ladehemmung sei keine einfache Situation, aber den Bettel hinwerfen wolle er nicht. «Den Kopf in den Sand zu stecken, ist nicht meins.»

Auch Benjamin Baumgartner (22) war 2020 mit grossen Hoffnungen von Davos zu Lausanne gegangen. Nach nur einer von zwei Saisons löste der Stürmer seinen Vertrag auf und wechselte zum SCB. In Bern wird sein Selbstvertrauen wieder aufgepäppelt. Den Lausanner Schatten längst abgeschüttelt hat Tyler Moy (27). Vor zwei Jahren wurde er vom LHC zu Genf abgeschoben. Jetzt hat der Natispieler in Rappi seinen Platz gefunden und ist Topskorer.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
33
45
73
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
34
28
64
3
Lausanne HC
Lausanne HC
32
28
61
4
HC Lugano
HC Lugano
31
19
53
5
EV Zug
EV Zug
31
6
53
6
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
33
-6
53
7
ZSC Lions
ZSC Lions
32
18
52
8
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
33
-8
52
9
SCL Tigers
SCL Tigers
32
-2
42
10
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
32
-28
38
11
EHC Biel
EHC Biel
32
-14
38
12
EHC Kloten
EHC Kloten
32
-20
37
13
SC Bern
SC Bern
32
-12
37
14
HC Ajoie
HC Ajoie
33
-54
25
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