Garrett Roe kann Duelle entscheiden. Sowohl spielerisch als auch physisch. Das beweist der US-Center immer wieder – wenn er denn spielt. Wie gestern gegen Lausanne. Doch der 30-Jährige hat diese Saison erst 17 von 31 Partien auf dem Buckel. Erstmals in seiner Karriere machen ihm körperliche Beschwerden zu schaffen. Mal zwickt der Rücken und zwingt ihn zu einer Pause. Dann machen ihm andere kleine Verletzungen zu schaffen.
«Ja, es ist eine taffe Saison für mich», erklärt Roe nach dem Sieg gegen Lausanne und unter Beobachtung des Doping-Kontrolleurs. Auch 30 Minuten nach dem Spiel muss er noch nicht zur Toilette. Er nimmts mit Humor, der Kontrolleur ebenfalls. Und so unterhält sich der Olympia-Teilnehmer weiter. «Mein Körper braucht immer wieder Auszeiten. Darüber bin ich nicht nur happy.» Denn dadurch verliert der Stürmer immer wieder seinen Spiel-Rhythmus. «Und wenn ich mal wieder ausfalle, müssen deswegen die Linien umgestellt werden.»
Spielweise geht an Substanz
Was Roe vielleicht an Körpergrösse (1.73 m) fehlt, macht er mit ausgeprägtem Torriecher, seiner Entschlossenheit, seiner Aufsässigkeit und mit physischem Spiel wett. Doch das geht offenbar an die Substanz. Nach sechs Spielen zum Saisonstart dauerte seine Verletzungspause zwölf Partien. Nach sechs Einsätzen dann wieder eine Zwangspause, dann schafft er vier Spiele in Folge.
Und heute (in Bern) nun wieder sein zweites nacheinander. «Natürlich ist das manchmal frustrierend», gesteht er, «aber wer physisch fit sein will, muss dies auch mental sein.» Deshalb versucht Roe mit seiner Situation bestmöglich umzugehen und seinem Körper mit Hilfe des medizinischen Staffs Sorge zu tragen. «Ich will am liebsten immer spielen», so Roe, «aber wenn ich das nicht kann, habe ich viele Teamkollegen, die stark in die Bresche springen können.»