Enfant terrible diszipliniert
Dubé hat DiDomenico in Freiburg im Griff

Letzte Saison beim SCB sorgte Chris DiDomenico für Unruhe. Zurück bei Gottéron mit seinen entscheidenden Toren von sich reden.
Publiziert: 04.10.2023 um 12:06 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2023 um 15:49 Uhr
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Chris DiDomenico (links) strahlt nach seinem Overtime-Treffer in Lausanne.
Foto: Pascal Muller/freshfocus
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Stephan RothStv. Eishockey-Chef

Nach einem schwierigen Jahr beim SC Bern ist Chris DiDomenico (34) zurück in Freiburg. Während der SCB für ihn und er für den SCB eine Belastung war, fühlt er sich bei Gottéron so richtig wohl.

Dazu passt auch, dass dem Kanadier zuletzt in Langnau und Lausanne das Siegtor in der Overtime gelang. «Wir kämpfen jeden Abend. Ich habe den Eindruck, dass die Einstellung in dieser Kabine gut ist und niemand jemals aufgibt», sagt «DiDo».

Nach zehn Spielen hat er sechs Tore und fünf Vorlagen auf dem Konto. Doch geskort hat DiDomenico immer, auch letzte Saison in Bern. Beim SCB waren es seine Disziplinlosigkeiten, die für Unruhe sorgten. Er verlängerte seine Einsätze eigenmächtig, was bei seinen Teamkollegen nicht gut ankam, er konnte sein Temperament nicht zügeln, handelte sich Strafen ein, fabrizierte Schwalben und fuhr einen Schiedsrichter über den Haufen, was ihm Sperren einbrachte.

Dubés Mindestanforderungen

In Freiburg lässt er sich bisher nicht vom richtigen Weg abbringen. Er kassierte zwar die erste Strafe der Saison, sass seither aber nur noch vier Minuten in der Kühlbox.

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«In Freiburg hatte er ähnliche Eiszeiten wie bei uns. Mit dem Unterschied, dass es bei uns riesig im Blick stand und bei Fribourg keinen Menschen interessierte», behauptete SCB-Boss Marc Lüthi vor der Saison. Einem Faktencheck hält die Aussage – zumindest was die Eiszeiten betrifft – nicht stand. Beim SCB kam er auf rund 22 Minuten pro Spiel, bei Gottéron sind es jetzt exakt 20 Minuten. Und in seinen beiden Saisons vor dem Wechsel nach Bern waren es in Freiburg jeweils etwas mehr als 18 Minuten gewesen.

Wie hat es Christian Dubé geschafft, «DiDo» zu zähmen? Als der Stürmer seinen Vertrag beim SCB im Februar vorzeitig per Ende Saison auflöste, kontaktierte er den Gottéron-Trainer und -Sportchef. «Er wollte zurückkommen. Und ich sagte zu ihm: ‹DiDo, du kennst mich. Es gibt Mindestanforderungen, die du erfüllen musst.›»

Dubé war in der Vergangenheit «ziemlich hart»

Als er die Chance gehabt habe, den Spektakelmacher erneut zu verpflichten, habe er keine Sekunde überlegen müssen, sagt der 46-Jährige. Er habe den Kanadier damals nur aus Budget-Gründen ziehen lassen. Gottéron hatte bereits einen finanziellen Effort geleistet, um Christoph Bertschy zurückzuholen. Jetzt bilden die beiden zusammen mit dem schwedischen Center Jacob de la Rose, der für die defensive Absicherung garantiert, die derzeit beste Sturmlinie der Liga.

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Er sei in der Vergangenheit «ziemlich hart» mit DiDomenico umgegangen, habe ihn auch mal auf der Bank schmoren lassen, sagt Dubé. «Wir respektieren uns gegenseitig. Er versteht, worum es geht und hört zu. Ich muss DiDo gar nicht managen. Er ist ein Leader und ein grossartiger Typ, den die Jungs mögen.» Den Kontakt nach Freiburg liess DiDomenico auch während der SCB-Zeit nie abbrechen.

Im Gegensatz zur letzten Saison, als der SCB stets im Krisenmodus war und bald den Trainer wechselte, läuft es jetzt enorm geschmeidig. Gottéron ist Tabellenführer und hat in neun von zehn Spielen gepunktet. So musste DiDomenico nicht mit Frust umgehen. Erst wenn auch Fribourg in ein Loch fällt, wird man sehen, ob er die Nerven behält und gezähmt ist.

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