Ein Klub verärgert alle
Warum Lausanne das Feindbild Nummer 1 ist

Auch nach dem Besitzerwechsel im Mai sorgt Lausanne beim Rest der Liga für Ärger. Der Vorwurf: Die Waadtländer verhalten sich wie ein Elefant im Porzellanladen.
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Petr Svoboda ist der starke Mann bei Lausanne.
Foto: keystone-sda.ch
Stephan Roth

Schon die nordamerikanischen Besitzer um Ken Stickney machten sich in der Liga keine Freunde, als sie nach ihrem Absprung bei Kloten auch in Lausanne eine Hochpreis-Politik betrieben und ihr Team hochrüsteten, Stars wie Joël Vermin, Christoph Bertschy, Ronalds Kenins oder Tobias Stephan ins Waadtland köderten. Seither gilt der LHC als Preistreiber.

Das hat sich nicht geändert, seit im Mai das Trio mit den beiden in der Region ansässigen Geschäftsleuten Zdenek Bakala und Gregory Finger sowie Ex-NHL-Verteidiger und Olympiasieger Petr Svoboda den Klub übernommen haben.

Glauser bereits im Sommer geangelt

Dass ganz nach NHL-Vorbild Spieler in Tauschgeschäften wegtransferiert wurden und die Verhandlungen über Corona-Lohnverzichte mit harten Bandagen geführt werden, so dass sich die Spieler von einem Anwalt vertreten lassen, dürfte die Konkurrenz nicht belasten. Doch dem Vernehmen nach ist Lausanne auch in Zeiten, in denen fast überall die Erkenntnis gereift ist, dass es so nicht weiter gehen kann und die Löhne in den Griff bekommen werden müssen, auf dem Transfermarkt weiterhin in der Offensive. Bereits im Sommer angelte man sich Nati-Verteidiger Andrea Glauser von den SCL Tigers für nächste Saison.

So waren es auch die Waadtländer, die sich bei den Diskussionen unter den Sportchefs über die Einführung eines Transfer-Stopps, gegen ein solches Gentemen's Agreement stemmten.

«Die machen sowieso, was sie wollen»

«Die machen sowieso, was sie wollen», heisst es hinter vorgehaltener Hand bei der Konkurrenz. Viele der Sportchefs der übrigen NL-Klubs waren deshalb zur Ansicht gelangt, dass sie ein Transfer-Stopp auch einhalten würden, selbst wenn Lausanne nicht mitmacht. Schliesslich halten sich weiterhin alle anderen Klubs ans Gentlemen's Agreement, wonach die Spieler die Agenten selbst bezahlen müssen, obwohl der SC Bern dieses aufgekündigt hat. Die Überlegung: Irgendwann hat Lausanne seinen Kader gefüllt – und wird danach nicht mehr die Löhne hochtreiben, wenn der Transfer-Stopp aufgehoben wird.

Doch die CEOs entschieden sich dann gegen ein Transfer-Embargo, ganz nach dem Motto: Entweder machen alle mit, oder man lässt es bleiben. Was bleibt, ist der Ärger über den Elefant im Porzellanladen vom Genfersee, der dazu auch noch auf dem Eis schwer zu stoppen ist.

National League 25/26
Mannschaft
SP
TD
PT
1
HC Davos
HC Davos
35
45
77
2
HC Fribourg-Gottéron
HC Fribourg-Gottéron
36
29
67
3
Lausanne HC
Lausanne HC
35
27
65
4
HC Lugano
HC Lugano
34
25
59
5
Genève-Servette HC
Genève-Servette HC
35
-3
56
6
SC Rapperswil-Jona Lakers
SC Rapperswil-Jona Lakers
35
-7
56
7
EV Zug
EV Zug
33
5
55
8
ZSC Lions
ZSC Lions
34
18
55
9
SCL Tigers
SCL Tigers
34
-3
44
10
EHC Kloten
EHC Kloten
34
-20
41
11
EHC Biel
EHC Biel
34
-15
41
12
SC Bern
SC Bern
34
-10
41
13
HC Ambri-Piotta
HC Ambri-Piotta
34
-35
38
14
HC Ajoie
HC Ajoie
35
-56
28
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