Es ist ein bitterer Dienstagabend für alle, deren Herz für die SCL Tigers schlägt. Da hält Davos Konkurrent Ambri während 55 Minuten in Schach, führt 2:1 und dann dreht Filip Chlapik die Partie mit einem spektakulären Doppelschlag doch noch. Durch den 3:2-Sieg sichert sich Ambri den Ligaerhalt und schickt die SCL Tigers in die Playout-Serie gegen Ajoie.
«Klar war ich in diesem Moment enttäuscht. Unser grosses Ziel waren die Pre-Playoffs, dieses und auch den vorzeitigen Ligaerhalt haben wir beides nicht geschafft», sagt Sportchef Pascal Müller (43) am Tag danach. Hält aber dann sogleich auch fest: «Das war am Dienstag. Nun ist Mittwoch, es gilt wieder aufzustehen und die Krone zu richten.»
Hiobsbotschaft nach Hiobsbotschaft
Es ist einiges, was es bei den SCL Tigers seit der Nati-Pause zu verdauen galt. Zuerst verletzte sich Vili Saarijärvi, dann kam es zum Thrombosen-Drama um Marc Michaelis, anschliessend fiel auch noch Aleksi Saarela aus und dessen vorgesehener Ersatz Haralds Egle meldete sich krank. Die Schlüsselpartien gegen Ajoie (0:1) und Kloten (1:3) letzte Woche gingen prompt verloren, mitunter weil es mit dem Toreschiessen nicht mehr klappen wollte. Dass dann Ambri in Extremis noch das Spiel in Davos dreht und Langnau um seine letzte Chance beraubt, passt ins Bild.
«Klar hatten wir Verletzte zum dümmstmöglichen Zeitpunkt. Aber deswegen in Selbstmitleid zu verfallen und zu jammern, wäre das Schlimmste, was wir jetzt tun könnten. Nun gilt es erst recht nochmals zusammenzurücken und das anzupacken, was zu tun ist» fordert Müller.
Mit bestmöglichem Team auflaufen
Das Erste, was angepackt wird, ist das auf Blick TV live zu sehende Derby am Donnerstagabend gegen Bern (ab 19.25 Uhr). In diesem geht es für die Tigers tabellarisch um nichts mehr, für den SCB dagegen um alles. Doch die Freude, dass sie im Schongang antreten und beispielsweise einige Schlüsselspieler für die Playout-Serie gegen Ajoie schonen, bereiten die Emmentaler dem Kantonsrivalen nicht. «Wir werden mit der bestmöglichen Mannschaft auflaufen», verspricht Müller.
«Das ist ein Heimspiel und unser Stadion wird voll sein. Wir sind es uns als Organisation, unseren Fans und Sponsoren, aber auch der Liga und dem Produkt Schweizer Eishockey schuldig, dass wir da alles geben», stellt Müller klar. Er findet gar: «Dieses Derby ist in unserer Situation der perfekte Match. Wir können unseren Stolz zeigen.»
Mit einem Derbysieg würden die SCL Tigers den um die Pre-Playoffs kämpfenden SCB ins Elend mitreissen. Und natürlich wäre ein solcher prestigeträchtiger Erfolg auch eine Moralspritze zum idealen Zeitpunkt, bevor dann ab dem 14. März die knüppelharte Serie gegen Ajoie ansteht. Über diese mag Müller zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sprechen: «Unser ganze Fokus liegt auf dem Spiel gegen den SCB.»
Mannschaft | SP | TD | PT | ||
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1 | ZSC Lions | 9 | 9 | 20 | |
2 | HC Lugano | 8 | 6 | 16 | |
3 | SC Rapperswil-Jona Lakers | 9 | 5 | 16 | |
4 | HC Ambri-Piotta | 9 | 0 | 16 | |
5 | SC Bern | 10 | 7 | 16 | |
6 | Lausanne HC | 9 | 3 | 15 | |
7 | SCL Tigers | 9 | 6 | 14 | |
8 | EHC Kloten | 10 | -2 | 14 | |
9 | HC Davos | 10 | -3 | 13 | |
10 | Genève-Servette HC | 7 | 4 | 12 | |
11 | EV Zug | 8 | 0 | 12 | |
12 | EHC Biel | 9 | -6 | 10 | |
13 | HC Fribourg-Gottéron | 9 | -9 | 8 | |
14 | HC Ajoie | 8 | -20 | 3 |