Zuger starten mit Sieg in Playoff-Serie
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Traumstart gegen Servette:Zuger starten mit Sieg in Playoff-Serie

Blick über die Bande
Die magische Kraft, die Sieger von Verlierern trennt

Wer die Playoffs verfolgt, kommt um das magische Wort nicht herum: Momentum.
Publiziert: 05.05.2021 um 16:19 Uhr
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Aktualisiert: 06.05.2021 um 08:00 Uhr
Stephan Roth

ZSC-Coach Rikard Grönborg sagte zum Beispiel nach dem 0:3-Out im Halbfinal gegen Servette: «Wir hatten das Momentum nie auf unserer Seite.» Oder Zug-Trainer Dan Tangnes sagt: «Die Momentum-Umschwünge sind in den Playoffs noch viel grösser.»

Doch gibt es das Momentum wirklich? Wissenschaftlern und Statistikern ist es bisher nicht gelungen, dies zu beweisen. Und doch wird man im Eishockey kaum einen Trainer oder Spieler finden, der nicht an dessen Existenz glaubt. «Natürlich gibt es das Momentum», sagt auch SCB-Sportdirektor Raeto Raffainer.

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Nach dem ersten Finalspiel liegt das Momentum auf Seite der Zuger …
Foto: keystone-sda.ch
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Aber wie funktioniert diese Kraft, die offenbar Playoff-Serien und -Spiele beeinflussen kann, für jeden greifbar ist, sich aber nicht quantifizieren lässt? Von Momentum ist dann die Rede, wenn eine Mannschaft einen psychologischen Rückenwind hat, in den entscheidenden Momenten ein Tor noch verhindern oder eines schiessen kann.

«Du fühlst, dass alles für dich läuft»

Es ist nie neutral. Es ist immer auf einer Seite. Wenn es also der EV Zug derzeit im Final auf seiner Seite hat, hat es der Gegner aus Genf eben nicht.

«Momentum ist entscheidend für den Erfolg deiner Hockey-Mannschaft», schreibt der amerikanische Sport-Psychologe Patrick Cohn. «Wenn dein Team das Gefühl hat, dass es das Momentum hat, fühlst du, dass alles für dich läuft. Du spielst furchtlos.»

Doch Vorsicht, das Momentum kann auch wechseln. «Manchmal verliert dein Team das Momentum nach einem Fehler oder einem mentalen Einbruch», so Cohn. «Wenn das passiert, ist es schwierig, es zurückzuholen.»

«Eine unwiderstehliche Kraft im Sport»

US-Golfer Rocco Mediate glaubt gar: «Wie jeder Athlet weiss, ist das Momentum eine unwiderstehliche Kraft im Sport. Man kann sie nur stoppen, wenn man sich selbst im Weg steht, dumme Fehler zu machen beginnt oder aufhört an sich zu glauben.»

Entscheidend ist, wie man mit jenen Momenten umgeht, in denen das Momentum die Seiten zu wechseln droht. Wer da Ruhe und Nerven behält, setzt sich durch. Wen ein Coach zum Beispiel nach einem Gegentor aufs Eis schickt, kann entscheidend sein. Nicht jeder ist mental genug stark.

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