Blue Jackets Maple Leafs Hockey
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Silberheld Kukan in der Warteschlaufe
«Kenne meine Rolle, obwohl niemand mit mir redet»

Columbus-Verteidiger Dean Kukan (25) liest auf der Tafel, ob er spielt. Oder eben meistens nicht.
Publiziert: 22.01.2019 um 13:56 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2019 um 14:32 Uhr
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Dean Kukan hat es in der NHL nicht einfach.
Foto: Keystone
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Nicole VandenbrouckReporterin Eishockey

Die Hoffnung hatte er Anfang Saison immer mal noch, dass er eingesetzt wird. Doch mittlerweile weiss Dean Kukan, wie es läuft. Der Schweizer Silberheld des Frühlings kommt wenige Monate später bei Columbus nicht über den Posten des überzähligen siebten Verteidigers hinaus. «Ich kenne meine Rolle, obwohl niemand mit mir redet», erzählt der 25-Jährige, der schon die vierte Saison bei den Blue Jackets ist.

Am Morgen eines Spieltages sieht Kukan in der Garderobe auf der Tafel mit dem Line-up, ob er fürs nächste Duell vorgesehen ist. Oder eben nicht. Wenn er überzählig ist, steht für ihn statt des Spiels im ersten Drittel ein Training im Kraftraum an. Danach schaut er sich die Partie an – zuhause in der Garderobe, auswärts auf der Medientribüne.

Im Januar kommt er auf drei Partien, davor klafft eine Lücke von zwei Monaten ohne NHL-Match. Nach seinen Einsätzen bekam der Nati-Verteidiger zwar positives Feedback, trotzdem rückt er in der Hierarchie nicht vor. «Ich habe ein bisschen damit gerechnet, dass es so kommen könnte», räumt Kukan ein, «fünf Verteidiger waren gesetzt, nur der sechste Platz offen.» Der Zürcher Oberländer ist die Nummer sieben – und hat sich einen Stammplatz zum Ziel erklärt.

Nervös macht ihn diese Situation in der Warteschlaufe aber nicht, «weil ich noch einen Vertrag habe». Kukans Einweg-Vertrag, diese Saison mit 700 000 Dollar dotiert, läuft bis 2020. «Darum ist es für mich jetzt ein Muss, in der Kabine positiv zu bleiben und mein Bestes zu geben, wenn die nächste Chance kommt. Und eines Tages schaffe ich es, ich bin ganz nahe dran.»

Nach acht Jahren im Ausland – vier in Schweden bei Lulea und nun in Nordamerika – kann Kukan auch mental besser mit dieser Geduldsprobe umgehen. «Ich bin reifer geworden und grüble nicht mehr die ganze Zeit nach.» In der Schweiz ist für den Teenager noch alles rund gelaufen, doch bereits in der SHL wie nun auch in der NHL ist die Konkurrenz grösser geworden.

Eine Stütze für den nie gedrafteten Spieler ist seine Verlobte Jenni (31). Die Schwedin ist mit ihrem Schatz in die USA gezogen. Das Paar ist seit sechs Jahren zusammen und teilt sich seit über vier Jahren eine Wohnung in Columbus. «Das macht es für mich einfacher. Familie bedeutet mir viel», so Kukan.

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