Darum gehts
- Schweizer Frauen-Nati spielt nach 70 Jahren wieder bei Basketball-EM
- Ziel: Regelmässige EM-Teilnahme und Ausrichtung der EM 2029 in der Schweiz
- Basketball-Interesse in der Deutschschweiz bleibt gering, Spitzenklub fehlt
Im September 2023 absolvierte die Schweizer Frauen-Nati im Basketball ihre ersten beiden Qualifikationspartien für die EM 2025 – beide verlor sie. Mit vier noch ausstehenden Partien rechneten nur wenige damit, dass die Schweiz in den kommenden knapp zwei Wochen in Piräus (GRI) dabei sein würde. Und doch spielt die Nati am Mittwochabend gegen Gastgeber Griechenland ihr erstes EM-Spiel seit 70 Jahren.
«Ziel, die EM 2029 in der Schweiz auszurichten»
Erik Lehmann (65), Geschäftsführer von Swiss Basketball, möchte auf diesem Erfolg aufbauen: «Das ist ganz klar ein Anfang – und sicher kein Ende. Wir möchten nun regelmässig, alle zwei Jahre, an die EM fahren. Und warum nicht mehr, wenn es passt – wie Olympia oder die WM.» Es gebe Teams mit weniger Renommée, die das auch schaffen würden. «Bosnien – die wir im Februar mit 87:39 besiegt haben – zum Beispiel. Sie waren 2022 bei der WM dabei.»
Ein weiteres grosses Ziel für die nähere Zukunft: eine Heim-EM. «Ein zentrales Ziel ist es, die Basketball-EM der Frauen 2029 in der Schweiz auszurichten – auch wenn ich dann in Rente bin.» Ein solcher Schritt sei wichtig, um die Jugend zu inspirieren, die Clubs zu mobilisieren und eine echte Dynamik zu schaffen.
Begeisterung in der Deutschschweiz bleibt aus
Neben der erfolgreichen Qualifikation für die EM haben Lehmann und der Schweizer Basketballverband aber auch Hürden zu meistern. So zum Beispiel im Bereich der Infrastruktur. Ein zusätzliches Problem bleibt ausserdem das niedrige Basketball-Interesse der Deutschschweiz. «Wir können in der Schweiz nicht bestehen, wenn wir nur regional verankert sind. Der Basketball entwickelt sich langsam, aber es fehlt noch eine Zugfigur. Vielleicht wird das Yanic Konan Niederhäuser.»
Was der Deutschschweiz des Weiteren fehle, sei ein absoluter Spitzenklub. «Wir versuchen deshalb, unsere Nationalteams auch dort sicherer zu machen.» Das werde allerdings nicht auf Kosten der Romandie geschehen. «Im Gegenteil, auch sie wird davon profitieren.»