Darum gehts
- NFL-Rookies fordern garantierte Verträge, Tre Harris setzt Zeichen
- Treffen zwischen Teams und Spielergewerkschaft geplant zur Lösung des Problems
- 30 Zweitrundenpicks haben noch keinen Vertrag unterschrieben
Am 4. September startet die NFL mit dem Kracher zwischen den Dallas Cowboys und den Philadelphia Eagles – dem amtierenden Super-Bowl-Sieger – in die neue Saison. Einige Wochen zuvor finden wie üblich die obligatorischen Sommer-Camps statt. Als erstes Team starteten die Los Angeles Chargers am 12. Juli in die Vorbereitung. Wegen eines Vertragszoffs nicht mit dabei ist Rookie Tre Harris.
Zu wenig garantiertes Geld
Der 23-Jährige ist nämlich einer von 30 Zweitrundenpicks, der sein Arbeitspapier noch nicht unterschrieben hat. Der Grund: Anfang Mai haben Jayden Higgins (22) von den Houston Texans und Carson Schwesinger (22) von den Cleveland Browns für eine Neuheit gesorgt. Als erste Zweitrundenpicks in der NFL-Geschichte unterschrieben sie einen Vertrag, in dem das Geld komplett garantiert ist – bislang hatten nur Erstrundenpicks komplett garantierte Verträge erhalten.
Die restlichen Zweitrundenpicks wollen deshalb einen Vertrag mit ähnlichen Konditionen. Die Teams sind bislang allerdings noch nicht dazu bereit, den Spielern einen solchen anzubieten. Mit Chargers-Receiver Harris hat nun der erste Rookie ein Zeichen gesetzt. Erst wenn er den gewünschten Vertrag bekommt, will er wieder mittrainieren. Weitere Spieler, welche die Vorbereitung aussetzten, sollen folgen.
Sollten die Rookies ihre Verträge bis zum 11. November noch immer nicht unterschrieben haben, dürften sie in dieser Saison nicht mehr zum Einsatz kommen. Wenn es auch bis im nächsten Frühjahr noch zu keiner Einigung kommen sollte, dürften sich die Spieler 2026 erneut für den Draft anmelden. Um dieses, Stand jetzt noch sehr unrealistische, Szenario zu verhindern und das Problem schnellstmöglich zu lösen, soll in den nächsten Tagen ein Treffen zwischen den Teams und der Spielergewerkschaft stattfinden.
Auch Erstrundenpick mit Vertragszoff
Weiteren Vertragsstreit gibt es zudem zwischen Shemar Stewart (21) und den Cincinnati Bengals. Er ist einer von nur zwei Erstrundenpicks, der seinen Vertrag noch nicht unterschrieben hat. Auch bei ihm geht es um garantiertes Geld – etwas, das Cincinnati seinen vergangenen Erstrundenpicks immer gegeben hat.
«Ich habe zu 100 Prozent recht. Ich verlange nichts, was die Bengals noch nie getan haben. Aber sie wollen meiner Meinung nach lieber einen Streit gewinnen, anstatt mehr Spiele», so Stewart vor rund einem Monat gegenüber ESPN. Im Juni hat der 21-Jährige aufgrund dessen bereits das obligatorische Rookie-Minicamp ausfallen lassen. Ob er an der Sommer-Vorbereitung der Bengals, die am 18. Juli startet, teilnehmen wird, darf deshalb bezweifelt werden.