Lässig steuert er mit einer Hand das Auto, in der anderen hält er ein Handy. Nicht irgendwer, sondern offenbar handelt es sich um einen Zürcher Stadtpolizisten. Der Beamte nimmt die Sache aber mit Humor. Als er erwischt wird, legt der Mann das Telefon kurz zur Seite, lächelt und macht mit einem Zeigefinger eine Verbotsgeste, um danach gleich wieder auf sein Handy zu schauen und weiterzutippen.
Das kurze Video macht derzeit im Internet die Runde. Auf Tiktok wurde der Clip bereits über 30'000 angeschaut. Und sorgt dort für Spott. «Und so einer darf Strafzettel ausstellen» oder «Und wer verzeigt jetzt wen», heisst es in den Kommentaren unter dem Video.
Allerdings nicht von der Stadtpolizei Zürich. Die Behörde hatte vor Anfrage von Blick keine Kenntnis über die Aufnahme. «Das Video war uns nicht bekannt», sagt Stapo-Sprecherin Judith Hödl zu Blick. Der Grund: Der Clip ist ein Fake. Kein echter Polizist, kein richtiger Streifenwagen. Das hätten interne Abklärungen ergeben, so Hödl weiter. «Es handelt sich nicht um einen Mitarbeiter von uns und wir haben keine solchen Uniformen.» Zudem besitze die Stadtpolizei Zürich aktuell keinen einzigen BMW-Streifenwagen.
Handy kurz in der Hand kann den Führerausweis kosten
Den Schwindel haben allerdings nur wenige auf Tiktok durchschaut. Einigen ist es aber aufgefallen. Insbesondere das fehlende Blaulicht auf dem Dach und die falsche Uniform des Mannes machten einige Beobachter stutzig. Sie stellten gleich eine Theorie auf, wie es zu dem Video kommen konnte. Sie vermuten, dass möglicherweise ein Garagist nach einer Reparatur eine Probefahrt gemacht haben könnte und sich einen Scherz erlaubte.
Der Spass hätte aber schnell sehr teuer enden können. Denn das Handy während der Fahrt in der Hand zu halten, ist keine Kleinigkeit. Wer mit dem Telefon am Ohr erwischt wird, muss in der Regel 100 Franken zahlen. Anders sieht es dagegen aus, wer das Smartphone in der Hand hält und darauf herumtippt oder etwas liest.
Ein kurzer Blick nach unten auf den Bildschirm kann schon reichen, und es knallt. Je nach Kanton und Situation sollte man mit 300 bis 400 Franken Busse oder mehr rechnen, macht mit Gebühren schnell 500 bis 700 Franken – im besten Fall. Es können aber auch über 1000 Franken werden! Dazu kommt häufig ein Fahrausweis-Entzug von einem bis drei Monaten. (jmh)