Wer hat nicht schon im Auto zum Smartphone gelinst, wenn eine Nachricht beispielsweise auf Whatsapp bimmelt? Aber wer tatsächlich zum Handy greift, sollte sich bewusst sein: Das Hantieren mit dem Handy in der Hand ist irre gefährlich – und es kostet viel mehr als die oft vermuteten 100 Franken fürs Telefonieren mit dem Handy am Ohr. Und: Der Führerausweis ist viel schneller weg, als man denkt.
Weil Hantieren mit dem Smartphone noch ablenkender ist als das Telefonieren ohne Freisprech-Einrichtung, wird es verzeigt. Je nach Kanton und Situation sollte man mit 300 bis 400 Franken Busse oder mehr rechnen, macht mit Gebühren schnell 500 bis 700 Franken – im besten Fall. Es können aber auch über 1000 Franken werden! Dazu kommt häufig ein Fahrausweis-Entzug von einem bis drei Monaten.
Sogar Gefängnis droht
Es muss kein Unfall passieren – die abstrakte Gefährdung genügt. Also: Was hätte passieren können und was hat man in Kauf genommen? Steht man im Stop-and-Go-Stau, kanns ein nur leichter Verstoss sein: teuer, aber kein Entzug. Aber fliessender Verkehr, hohes Tempo oder eine heikle Situation in der Kurve oder mit Passanten ums Auto können für einen Monat zu Fuss reichen.
Schaut man besonders lange auf das Handy oder kommt gar von der Spur ab, drohen drei Monate Entzug und eine meist bedingte Gefängnisstrafe. Ein schlechter Leumund wegen älterer Verstösse? Dann können es auch zwei Jahre werden – je nach Fall.
Hände müssen frei sein
Lenkende müssen das Fahrzeug beherrschen und ihre Aufmerksamkeit dem Verkehr schenken. Einen Augenblick zum Bedienen zur Klimaanlage schauen oder die Zigarette abaschen darf man unterwegs. Ein Blatt mit Wegbeschrieb sekundenlang mustern, ein Ziel im Navi eingeben oder eben Handy-Nachrichten lesen nicht. Mit einer Hand fahren ist zwar erlaubt. Aber nur, weil die andere zum Fahren Nötiges (z.B. Gangwechsel) erledigen soll und solange sie sofort wieder ans Lenkrad gehen kann. Übrigens: Bei einem Crash wegen Unaufmerksamkeit drohen Rückforderungen der Autoversicherung.
Wie der Fall eingestuft wird, wird im Einzelfall entschieden – also ganz nach Situation, Wetter, Verkehr, wie abgelenkt man war und mit welchen Gefahren man hätte rechnen müssen, auf die man dann nicht hätte reagieren können.
Freisprechen kann kosten
Oft unterschätzt wird auch: Das Handy am Ohr kostet nicht immer «nur» 100 Franken, und sogar ein legales Gespräch mit Freisprech-Einrichtung kann so teuer werden wie das Handy in der Hand. Wer sich vom Gespräch ablenken lässt und quasi das Fahren vergisst (also zum Beispiel konfus fährt), kann auch dafür eine Verzeigung mit den oben beschriebenen Folgen kassieren.