Darum gehts
- Mann wegen geplantem Attentat in Zürich vor Gericht
- Polizei verhaftete Beschuldigten mit Messern am Hauptbahnhof
- Staatsanwaltschaft fordert zwei Jahre bedingte Freiheitsstrafe und ambulante Therapie
Am Mittwoch steht ein 51-jähriger Mann wegen eines geplanten Attentats in Zürich vor dem Winterthurer Bezirksgericht. Er war im November 2024, mit drei Messern bewaffnet nach Zürich gefahren, um im «Judenquartier» jemanden niederzustechen.
Dafür fordert die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren, bedingt bei einer Probezeit von 3 Jahren. Dazu solle er eine ambulante Therapie machen.
«Diese Nacht wird nicht friedlich vergehen. Ich schwöre bei meinem Leben, ich gehe diese Nacht ins Judenquartier», schrieb der Beschuldigte per Whatsapp an seinen Bruder, der im Libanon lebt.
Kollege alarmierte die Polizei
Der 51-jährige IV-Rentner kündigte auf arabisch an, er werde «Selbstmordattentäter diese Nacht. Morgen hören wir die Nachrichten.» Gemäss Anklageschrift steckte er daraufhin drei Messer in seine Jacke und ging zur Busstation.
Während er auf den Bus wartete, sandte er einem Kollegen ein Foto der Messer und die Ankündigung, er werde «den Bauch der ersten Person aufschlitzen», der er begegne. In Winterthur stieg er in die S-Bahn und fuhr in Richtung Zürich.
Der Kollege, der die Aufnahmen der Messer erhielt, alarmierte in der Zwischenzeit die Polizei. Diese rückte sofort an den Hauptbahnhof aus und konnte den Beschuldigten kurz nach dem Aussteigen verhaften.
Der Beschuldigte war zu dem Zeitpunkt betrunken und hatte psychische Probleme. Er wurde denn auch psychiatrisch begutachtet. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage wegen Vorbereitungshandlungen zu vorsätzlicher Tötung.
15-Jähriger verletzte Juden lebensgefährlich
Dieser Fall passierte nur wenige Monate nach dem vollendeten Angriff auf einen orthodoxen Juden in Zürich. Ein damals 15-jähriger Schweizer mit tunesischen Wurzeln stach am Abend des 2. März 2024 mehrfach mit einem Küchenmesser auf einen Juden ein und verletzte diesen lebensgefährlich. In einem später aufgetauchten Video bekannte sich der Jugendliche in arabisch zum IS.
Das Strafverfahren in diesem Fall ist noch nicht abgeschlossen. Der Jugendliche befindet sich aktuell in einer geschlossenen Einrichtung.